20 Dezember 2008

ALLES NEU

Hier gibt es nichts zu sehen! Bitte weitergehen! Hierhin: www.taminaurbaniak.de

Krise

Irgendwie schön: Traurig sein mit/für/wegen jemandem/n anders.

18 Dezember 2008

WikiWeißallesPedia

Neuer running gag in der Redaktion. "Sach' mal schnell: Wie heißt noch mal unsere Sekretärin mit Vornamen?", fragt der Kollege, ein Brett vorm Kopf habend. "Weiß ich doch nicht. Guck halt bei Wikipedia", kommt es vom anderen Kollegen, der offenbar nicht bei seiner Arbeit gestört werden will.
Ein paar Minuten später. "Mist. Wo ist denn jetzt mein Notizzettel? Ich such den überall!" "Musst bei Wikipedia nachgucken!"

12 Dezember 2008

Tschemmmmie!

Der tollste Türke der Welt ist - Cem aus Türkisch für Anfänger: "Ich kann dir nichts bieten, okay!? Kein Haus, kein Auto, keine Brillies und so. Aber wenn ich dafür sorgen kann, dass du glücklich wirst, dann..." - Der Rest war Küssen ... und wenn sie nicht gestorben, dann ist er noch heute der Hauptdarsteller der besten Vorabendserie des deutschen Fernsehens.

Alfred

Ein Wunder ist geschehen. Die gestern noch worst Bratsche ever ist weg! Und alles mit einem kleinen Compeed-Pflasterchen.
Ich bin für die Einführung eines alternativen Medizin-Nobelpreises.

10 Dezember 2008

so viele gute Wünsche

Geburtstag ist schöööööön!
Nein, hier startet jetzt nicht so eine Angeberei wie im letzten Jahr. Statt dessen eher so ein "best of":

Die erste (SMS, 00:01'07 Uhr): von SMS-Freund Mark (es folgten: Katja, Gudrun, Rita, Carsten, Jenny, Loka, Bruder, Silke, Sigrid)

Der erste (Anruf, 10.14 Uhr): Sepp, Ex-Freund und -Chef und Kollege

Der erste (Gesang): Kollege mdi, der "Happy Birthday" intonierte und gemeinsam mit -mü-, job und one gratulierte

Die ungeduldigste (und allerbesonderste Chefin): 9.12., 21.38 Uhr ("nur noch ein paar Viertelstunden!")

Die lustigste (SMS): "...Trink was Schönes und immer doppelte Menge..." (Bruder-Freundin)

Die rührendste (SMS): "...du bist mit das Beste, was diese Hemisphäre zu bieten hat..."

Die internationalsten: (Nickname-Untertitel bei Google-Mail): siehe Foto unten

Die insiderigste (SMS): "...alles Liebe und Gute und vernünftige Männer und gut abdeckbare Bratschen..." (Anm.: kein bisschen abdeckbar! The worst Bratsche ever! Arrrgh!)

Die modernsten (Pinnwand-Einträge): auf meinvz.de (Tanja, Stux, Bianca, Cousinen Tordis und Imke, ehemalige SHK-Kollegin Annika, Bruderbesterfreunds-Schwester Simi) und Facebook.com (Bruder)

Die ostfriesischste (Mail): "Patentante" Elke (wünscht Tiefgang)

Die meisten (Meldungen): Tante Rita (Karte, SMS, Mail) (später: Rang abgelaufen durch: Bruder (Mails (2), SMS, Anruf, Skype-Schalte (mit Video!), virtuelles Geschenk (via Facebook), echtes Geschenk (via Mama und Ralf)))

Der väterlichste (Anruf): - na wer wohl? Papa! (Jeder hat ein Recht auf Exklusivität!)

Der kinderreichste (Anruf): Patenkind Vicki und Patenkindsschwester Caro plus Papa Rainer und Mama Ellen

Die prominenteste (SMS): wieder von Dunja!

Die übrigen: Sigrid + Jenny, Silke, Britta (AB, persönlich), die Menzelspechte, Steysel (alle tel.), Mark, Antje (Karte), Nicola, Kai, Christine, Ulrike (Mail), Doris (SMS vom Diensthandy), Tina, Krissy (SMS)

Die nachträglichsten und genauso beliebten: Immernocheinerderlieblingskollegen ebbi, Inlineskater-Christoph, Cousine Melina, Tante Inge und Onkel Karl-Heinz, Schiebi auf der Mobilbox, ako, Stephi

Die unerheblichen (Grüße): Payback (schenkt Mehrfach-Punkte - WTF?), ADAC, Deutsche Bahn, XING (siehe Foto oben), Neon.de

07 Dezember 2008

Musikverwirrung

Ich mag ja bunte Mischungen. In jeder Beziehung.

Dieses Wochenende begann - musikalisch-dienstlich - mit einem Hardhardhardcore-Konzert (für meinen Geschmack jedenfalls) unter Beteiligung der Bands Heartbreak Motel etwa. Die beschreiben sich selbst wie folgt: "a deathrockmonster, dark and sick like a cold winternight" ("ein Todesrockmonster, dunkel und krank wie eine kalte Winternacht" - huh!).
Oder "Black Friday '29": Wo andere Bands schreiben "Peter Lustig (Gesang)" steht bei denen: "Björn (throat)".
Immer wieder putzig bei derlei Konzerten: Die harten, ganz ganz harten Jungs im Publikum, die Ohrstöpsel in den Lauschern haben.

Kontrastprogramm heute dazu beim - musikalisch-dienstlichen - Termin in der Stadthalle: Weihnachtskonzert der Chöre. Und während ich auf den besten Musiklehrer und Chorleiter der Welt warte, der mir was über die neue CD erzählen soll, läuft ein anderer Chorleiter an mir vorbei und sagt: "Ja, der Herr G., das ist der Einzige hier, der richtig einsingen lässt. Die anderen gehen einfach auf die Bühne und bölken los."

Tja. Was soll ich sagen. Er hat Recht!

05 Dezember 2008

Joy to the World ... and to the Tami-U

Ich finde die Weihnachtszeit super (ach?). Mit das Schönste ist, entsprechende Musik zu besitzen.
Nur einen Abend mit iTunes verbracht, und schon hat man seinen persönlichen Adventszeit-Soundtrack - ich nenne es "Crossing all over X-mas" - zusammen.
Diese Mischung geriet in diesem Jahr so lustig, dass ich beim Ersthören im Auto Mühe hatte, den Wagen geradeaus weiterzulenken, so sehr amüsierte mich die Mischung. Denn da ist nicht nur Mahalia Jackson, die "O Come All Ye Faithful" aus tiefster Brust singt, sondern auch Céline Dion (jaja, ihr heart will go on...) mit dem gleichen Song - "Adeste Fideles" samt Pauken, Trompeten, Geigen und allem Orchesterkram, der Tränen rollen lässt.
Natürlich ist auch der "Little Drummer Boy", der kleine Racker, dabei - mein ganz persönliches Gedenklied und hier von Brenda Lee interpretiert.
Wer glaubt, es gibt nur besinnliches Dingdangdong, sieht sich bei Twister Sister (auch Hardrocker können Weihnachtslieder) getäuscht, und auch - wer hätte das gedacht? - die Beach Boys haben Tannenklingelingelingengelein-Zeug im Repertoire ("loopdidoopflipflop - Santa's got an Airplane"), bevor die CD auf ihren Höhepunkt zurollt: Peter Maffay! Ich zitiere: "Sei zu Weihnachten mal richtig lieb - und nicht nur, weil es Geschenke gibt. Sei heute ganz besonders nett zum Hund und steck' die Buntstifte nicht in den Mund."
Getoppt wird das nur von (ja wirklich!) Wolle Petry - auch hier ein Zitat: "Jingle Bells, Jingle Bells, könnt vor Freude schrei'n - wenn's so was wie'n Engel gibt, dann musst du einer sein. Jingle Bells..." - Vor Freude schrei'n - das vielleicht nicht, aber vor Freude in die Hände klatschen geht bis 120km/h.

03 Dezember 2008

Freundinnen...

Advent, Advent, ein Kalender hängt!
Erst einer - das Postpressestellen-Giveaway, das die Kollegen mir zudachten,
dann zwei - von Mama,
dann drei - von der Patentante,
dann vier - denn mit dem stand die allerbeste Lieblings-K. vor der Tür. Des Nachts, aus dem Nichts, und so ungeahnt wie nur was.

Schon jetzt meine schönste Überraschung 2008.

Von Bienen und Männern

Chauvi-Spruch des Tages aus der Redaktion: "Echte Männer essen keinen Honig. Echte Männer lutschen Bienen."

Hi!


edit: Sagt der Kollege, als er von dem anderen bezichtigt wird, ein Weichei zu sein ("Weißt ja: Echte Männer lutschen Bienen..."): "Ich kaue Bienen!"

29 November 2008

Von Bären und Frauen

Sagt auf Einslive im "Plan B"-Talk der Schauspieler (und Ex-Elektriker, Ex-Fallschirmjäger, Ex-Clubbesitzer und Mitbegründer der Band "DAF/DOS" - bemerkenswerter Typ!) Wotan Wilke Möhring (in einem Gespräch über seinen letzten Urlaub in Kanada, der zu der Zeit stattfand, als die Bären aus dem Winterschlaf erwachten):
"Trotzdem isses einfach so: Ich hab' in der Gegenwart einer Frau, einer Dame immer das Gefühl - das ist einfach faktisch so - wenn etwas passiert, wenn einem etwas zustößt, musst du schon auch - nicht die Kohlen aus dem Feuer holen, aber gegen den Bären kämpfen."

Kampf der Kulturen

Die Nachbarin unter mir hört seit Tagen sehr laut Musik. Ich mag die neue Peter-Fox-CD ja auch. Aber so langsam nervt's.
Ich kontere deswegen heute Abend mit Florian Silbereisen, der mitsamt anmutigen Kinderchören, Patty Lindner und Stefanie Hertel das Adventsfest der Volksmusik feiert.
Ätsch.

28 November 2008

TfA

Lieblingszitat aus Türkisch für Anfänger heute: "Mit uns geht's abwärts, Alter. Sind voll erwachsen geworden!" (Costa zu Cem)

26 November 2008

Kleingärtnern aufs Maul gehört

Es sagte ein hiesiger Vereinsvertreter: "Ich pfunde immer ein bisschen mit unseren Projekten."

Ah! Und was wuchert dann noch? Nur noch Unkraut, nehme ich an?

23 November 2008

Erdbeerflash

8 Tartelettes Fraise
LU La Paille d'Or -flûtes aux fraises & groseilles
LU La Barquette Fraise
BN à la pulpe de fraise
Casino Mini-Goûters à la pulpe de fraise
Mini BN à la pulpe de fraise
Brossard Savane Fruits fraise
6x2 Biscuits à la pulpe de fraise
Casino Barquettes Fraise

Da war wohl jemand in Frankreich?! Beziehungsweise an den Gebäckregalen vom Géant?!

22 November 2008

...gibt es manche Leckerei...

Und in dem Moment, wo man das Foto vom Saisonstart der Weihnachtsbäckerei 2008 hochlädt, kommt eine Mail der besten Beraterfreundin, der man nicht dankbar genug sein kann für Sätze wie "Mein Telefon liegt auf meinem Nachttisch!". Darin steht: "Inspiriert von dir habe ich heute auch schonmal die erste Sorte Plätzchen gebacken. Lecker - und die Wohnung riecht jetzt so gut."

Nein, das ist kein Zufall.

Und: Voilà (Foto) - Orangenrauten (die lümmerligerweise Sternform angenommen haben). Sie teilen sich die Plätzchendosenkapazitäten zurzeit mit "Weihnachtlichen Gewürzplätzchen" (unter Verwendung von original indischem und selbst gemörsertem Cardamom) und mit Pfaffenhütchen.

Advent, kannst kommen - wie der Name schon sagt.

21 November 2008

Es sagte... Reiner Calmund

"Jeder, der was erreichen will, muss bekloppt sein."

Stimmt.

Lokalredaktion, wie sie leibt und spricht

Auf die Frage: "Wie war dein Tag, Schatz?" hätte ich gestern geantwortet:
"Schimmel geht immer, Sternsinger nicht."
Das war nämlich die Essenz des Tages in der Lokalredaktion in OE.

(Übersetzt aus Journaille-Latein ins Deutsche/Allgemeinverständliche: Die Geschichte über die Leute, die wegen Feuchtigkeitsschäden in ihrem Haus Rheuma, Schlafstörungen und Kopfschmerzen kriegen, können wir durchaus zum Aufmacher für die Seite eins machen. Die Sternsinger, die sich zum ersten Vorbereitungstreffen der Saison versammeln, sind dann doch eher ein nachrangiges Thema, was man auf die Seiten zwei oder drei packen könnte.)

17 November 2008

Er-Fahrbar

Der Franzose an sich ist ja eher unprätentiös, wenn es um das geht, was der Deutsche gern als "sein liebstes Kind" bezeichnet: das Auto.

So auch in der Renault-Werkstatt von Trébeurden. Mit leicht panischem Blick und diverse französische Wortbrocken stammelnd kreuzte ich da nämlich auf, weil der beste Mégane aller Zeiten ein wenig laut geworden war; "müssen demnächst mal die Radlager machen" hatte der Mechaniker zu Hause in Deutschland noch neulich gemurmelt.
"Das Auto macht laute Geräusche. Aber ich vermute, dass es nicht der Motor ist, sondern was an den Rädern... Und ich muss Dienstag wieder nach Deutschland zurück", ließ ich also den Mechaniker in Frankreich wissen - gefasst darauf, dass er mich alsbald spöttisch lachend und unter Verweis auf "Ersatzteile, die aus Paris bestellt werden müssen - sind nicht vor nächsten Mittwoch hier" aus der Werkstatt schmeißen würde.
"Ich fahr' mal n Stück", sagte der freundliche Mann stattdessen, fuhr eine 1,5-Minuten-Runde und sagte dann: "Oui, c'est le roulement!"
Ah so. Bitte Montag wiederkommen, dann werde er das reparieren. "Ja, aber, äh, ich brauche vielleicht ein Ersatz-Auto - was tun...?!" "Jajaja, keine Panik, ich sehe zu, dass du einen Ersatzwagen kriegst." "Und, äh, muss ich noch unterschreiben? Wie lange dauert das? Was muss ich zahlen? Kann ich sonst noch was tun?!"
Der Mann schüttelte nur schlicht den Kopf: "Lundi!" - Montag, ab neun Uhr.

Heute also, lundi, Montag, neun Uhr, komme ich in die Garage, gebe das voiture ab, schreibe meine Telefonnummer auf, und noch mal vorsichtig: "Est-ce qu'il y a une voiture pour moi?" "Oui, oui, le 205!" Sagt's und drückt mir schlicht den Schlüssel zu einem Peugeot 205, unservogelenkt, ein wenig abgenutzt, die Tankleuchte auf vollem Ausschlag, auch keine Erklärungen à la "Und hier ist der Blinker, dort füllen Sie das Wischwasser auf, der Rückwärtsgang geht hier rein und die Nebelschlussleuchte aktivieren Sie da, unterschreiben Sie bitte hier und hier noch mal für die Selbstbeteiligung im Falle eines Schadens und hinterlegen Sie bitte dort Ihre Kreditkarte...", sondern schlicht: Ein Auto!

Geht doch, oder?

11 November 2008

Alaaf!

De Höhner singen im WDR-Fernsehen zum Elften im Elften,und ich denke an all die Menschen, die mir viel wert sind in Köln.
Und überhaupt an alle Menschen, die viel wert sind. Und wie schön das ist, dass es davon viele gibt für mich.

02 November 2008

Meine Freundin, die Wasserpumpenzange

Blöd ist, wenn einen am Feier-Ausschlaf-Tag die seltsame Klack-Geräusche von sich gebende Heiztherme weckt macht. Dass das weniger als "minimalen" Druck angebende Manometer und die Klack-Quelle ist, macht aber sofort hellwach und setzt direkt kalten Angstschweiß (kalte Dusche! ausfallende Heizung bei Minus-Graden draußen!) und Aktionismus (wie war das noch mit dem Schlauch und dem Wasser auffüllen?) frei.
Richtig, jetzt nachdem ich den Nachbarn aus dem Bett geklingelt und ihn gefragt habe, erinnere ich mich: Schlauch an den Wasserhahn und ans Heizungsventil und dann Wasser marsch!
Dumm nur, wenn man die Wasserpumpenzange mit Brachialgewalt an das altersschwache Duschschlauchgewinde ansetzt. So kann man zwar den Schlauch anschrauben und den Heizungsdruck wieder auf Normalmaß bringen, darf sich dann aber mit der "Wasser in einen Bottich laufen lassen und dann nach und nach über Kopf und Körper kippen"-Methode "duschen".
Fast wie in Indien...

26 Oktober 2008

Schlafdefizit?

Selbst wenn man sich 1A imstande sieht, einen Sonntagsdienst zu schieben, im Schwimmbad 60 25-Meter-Bahnen ohne Wimpernzucken und Chlorschlucken zu ziehen und nachher noch eine Kaffee-Verabredung zu absolvieren, muss man wohl doch eingestehen, MÜDE zu sein, wenn man beim Aufs-Sofa-Setzen sich so dumm anstellt, dass man beinahe mit dem Kopf auf den (kniehohen) Couch-Tisch fällt.
Hihi!

18 Oktober 2008

Indien und kein Ende

Noch leicht benommen falle ich den Supermarkt um die Ecke ein - und muss direkt fast in Tränen ausbrechen, als ich am "Küche ferner Länder"-Regal vorbeikomme und eine Backmischung "Naan und Chapati" entdecke.
Gleichzeitig das Gefühl: Was ist das für eine verrückte deutsche Welt, in der man zeitgleich Erdbeeren und Mandarinen kaufen kann und so viele Schokoladensorten im Angebot sind, dass man an jedem Tag im Jahr eine andere ausprobieren könnte, und warum zur Hölle gibt es im Kühlregal Convenience-Food-Packungen, die eine vorgegarte Backkartoffel, eine Portion Kräuterquark und eine Plastikgabel beinhalten - können wir denn nix mehr selbst? Und warum kann man jetzt noch Schoko-Maikäfer kaufen?
Seltsame Supermarktwelt.

Nachwirkungen aus Indien

Eine meiner Lieblingsbemerkungen meiner Lieblingsreisefreundin (direkt nach "Hab' ich meinen Impfpass?") war übrigens diese hier: "Oh. Das kommt nicht von der Klimaanlage!" (als wir am Flughafen Frankfurt erstmals mit der deutschen, kalten Herbstluft konfrontiert werden)

17 Oktober 2008

Nach Indien

In Delhi war es drei- bis fünfmal so warm wie hier, aber dass die das sogar auf die Koffer-Tags drucken?! (Oder meinten die die Besitzerin? :-D)

Noch mehr Indien

Wer in Indien reist, baue Busfahrten gezielt in die Routenplanung ein.
Nirgendwo sonst kann man seinen Gedanken und den Eindrücken nachhängen, Geschehenes und Gesehenes sacken lassen und Erlebtes einsortieren wie bei dieser on-the-road-Gelegenheit.

Glücklich ist, wer die ganze Strecke von Start bis Endstation machen.
Zwischendurch in den Bus einsteigen zu müssen, hat nämlich den besonderen Pfiff. Im wahrsten Sinne.


Wer raus will, ruft den gewünschten Haltepunkt dem busbegleitenden Schaffner zu, der bläst in seine Trillerpfeife und der Busfahrer verlangsamt daraufhin die Fahrt.
Wohlgemerkt, er verlangsamt; es kommt jedoch nicht zum vollständigen Stillstand der Räder: Man springt dann halt raus...

Einsteigen funktioniert ähnlich: Wollen mehreren rein, wird's schnell drängelig und das Gepäck wird auch schon mal durchs Fenster vorgeworfen - und dann fix hinterher.

Stehen nur noch sechs, sieben Leute (inklusive Kleinkindern) in der Einsteigeschlange fährt der Bus an, der Schaffner trillert zur Eile, und es heißt: Klammere sich an den Bus, wer kann.


Als Letzter springt der Schaffner auf, der zuvor an der Haltestelle noch spontane Passagiere zur Mitfahrt animiert hat.

Und dann geht's halt los. Fenster auf, Staub und Abgas sind heute mal egal, und hinein ins Vergnügen.

Noch immer Indien

Wer nach Indien reist, gönne sich eine Fahrt mit dem Shatabdi-Express (hier sind die timetables). Ein Bahnreise-Erlebnis der besonderen Art! Und besser als die Lufthansa. Denn während es hier heißt "Wir servieren Ihnen einen Snack, sobald wir unsere endgültige Reiseflughöhe erreicht haben" (was auf dem Flug Frankfurt Frankfurt - Delhi angeblich nach zwei (!) Stunden der Fall war), wird im Shatabdi Delhi - Agra schon Tee serviert, wenn der Zug den Bahnhof noch nicht ganz verlassen hat: Tee im akuraten tea set (zwei Teebeutel, Zucker- und Trockenmilchpulverpäckchen), dazu für jeden eine Mini-Thermoskanne, ein Tässchen, zwei biscuits, zwei Bonbons. Die Freude darüber war schon groß genug (es war nämlich sechs Uhr, wir hatten natürlich noch nicht gefrühstückt), aber es kam noch besser: Alsbald wurde dies durch Toast, Butter, Marmelade und cutlets (so was wie vegetarische Frikadellen) ergänzt. Das gibt Schwung für den Tag!

Darüber hinaus kann man nirgendwo so gut indische Familien hautnah erleben wie im Zug. Mp3-Player sind hier noch relativ unüblich, die Handy-Lautsprecherfunktion dafür umso beliebter, woran dann selbstverständlich auch alle Umsitzenden partizipieren dürfen. Eine herrliche Sinfonie, zumal sie auch mitsingen und quasi ununterbrochen und ungeachtet der im Zug üblichen, bröckelnden Leitung telefonieren. O-Ton: "Ich krieg' Kopfschmerzen!"

16 Oktober 2008

Delhi on my mind

Ich bin zurück. Wohlbehalten, gesund und bis in die Haarspitzen voll mit Eindrücken und Erlebnissen.

Komisch, dass man hier in Deutschland den Müll trennt.

Seltsam auch, dass man gar nicht mehr so laut und gegen den Alltagslärm ansprechen muss, um sich verständlich zu machen.

Ungewohnt, dass die Tastatur jetyt nicht mehr das "z" an der Stell vom "y" hat und dass man Woerter sogar mit Umlauten schmuecken kann.

Lustig, dass man einen kleinen Hustenanfall kriegt, wenn man die Jeans aus dem Koffer beim Umkrempeln für die Waschmaschine ausschüttelt.

Ach, Indien...!

12 Oktober 2008

Quote of the day

"Du hast irgendwie gar keine Laster!" Sagte die beste Indienurlaubsfreundin ever.

Nun, ich wuesste da schon welche. Und die Menschen, die mich umgeben, haetten sicher auch ein Woertchen mitzureden. Aber: Danke. Sooo nett. Ich find auch - vice versa.

(Gemeint waren uebrigens unter anderem Laster wie "im Hellen nicht schlafen koennen". "Bei Taschenlampenlicht aufwachen, wenn wer anders in der Nacht noch lesen will und aehnlich gravierende Charakterschwaechen.)

Dazu passt auch unser blindes Verstaendnis. Ein Wortwechsel wie "Wir sollten morgen dann Dings." "Ja genau." ist nicht unueblich - und es ist klar, dass gemeint ist: "Wir sollten morgen auf dem Weg zum Fruehstueck im Asian Plaza noch Geld holen, denn unseres geht zur Neige und wir muessen ja spaeter fuer die Taxifahrt fluessig sein."

These shoes were made for running

Das war's dann wohl. Hier finden sie ihre letzte Ruhe, meine Laufschuhe. Obwohl: Koennen Laufschuhe ruhen? Dieses Equipment, das wie kaum ein anderes fuer Bewegung gedacht ist? Nein, meine Laufschuhe werden sicher alsbald wiedergeboren, und zwar eine hoehere Kaste - vielleicht haben sie dann einen integrierten Pulsmesser und Luftfederung und iPod-Steuerung.

Denn ihre letzte Strecke unternahmen sie heute in Nordindien, in den Auslaeufern des Himalaya, und ich finde, das ist sehr angemessen fuer Schuhe, die schon Frank Gehrys "Goldenen Fisch" in Barcelona gesehen haben, die schon ueber bretonische Offroad-Tracks gerannt sind, die einen halben Marathon an meinen Beinen verbrachten, hunderte Kanal-Kilometer mit mir zuruecklegten und die jeden Stein im Dortmunder Rombergpark kennen.
Lebt wohl, liebe Brooks.

(Ein bisschen Sentimentalitaet wegen eines Paares Schuhe wird ja wohl erlaubt sein *g*).

11 Oktober 2008

Episodes of India

Ich koennte den Sounds of India noch weitere hinzufuegen. Die Musik der drei Mixtapes (tatsaechlich Tapes!) unseres Fahrers zum Beispiel, die uns heute auf der insgesamt drei Stunden dauernden Autofahrt begleitete. Ausser "chabba chabba" war (fuer mich) nicht viel zu verstehen - und das trotz der Tatsache, dass wir jedes etwa fuenfmal durchhoerten.

Nein, ich notiere lieber einige kurze Episoden am Rande, die dieses Land auch ein klein wenig beschreiben.

So werden wir nie richtig begreifen, warum ploetzlich am Taj Mahal fuer uns eine kometenhafte Model-Karriere begann: Ganze Familien (Foto), aber vornehmlich junge Maenner, die man halbwuechsig nennen koennte, die sich aber mindestens ganzwuechsig fuehlten und gerne die Hosen bis zum Nabel hochgezogen, mit unzaehligen Aufnaehern verziert und mit einem coolen Guertel zusammengeschnuert hatten, posierten mit uns auf Fotos, die ihre Freunde aufnahmen. Gerne sogar mit uns beiden, so dass die Deutungsvariante, dass sie die Fotos mit der Erklaerung "Guck mal, die schicke Schnalle (Achtung! Ironie! Im durchgeschwitzten T-Shirt und mit Treckingbuchse fuehle ich mich naemlich wenig schick und auch nicht als Schnalle) haben wir am Taj Mahal kennen gelernt" zu Hause vorzeigen, ausschied - zumal stets mehrere Jungs aus einer Bande sich jeweils mit uns vor dem sagenhaften Bauwerk drapierten. Lustig war's dennoch. Nur: Warum ausgerechnet wir? Aber: Mancher Inder wird wohl auch nicht verstehen, warum wir Teepfluecker, wuselige, staubige Kleinstrassenszenen oder eine Kuh auf Delhis Shahjahan Road knipsenswert finden.

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Spinat kombiniert man hier - ganz wie zu Hause - mit Kartoffeln, zusaetzlich aber gern mit Kuemmel und (Achtung, Ralf!) Ingwer. Lecker!
Ueberhaupt die indische Kueche! Wow! Bisher war noch kein Griff ins Klo dabei - if you know what I in the uebertragenen Sinn auch mean...

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Ich bin relativ dankbar dafuer, gelaendegaengig erzogen worden zu sein, so dass die Betonmischer namens Bus und auch ein Nissan-Micra-grosses Auto, das durch bessere Bachbetten (genannt: Strassen) holpert und stolpert und aufsetzt und staubt, mir nichts anhaben koennen.

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Und waehrenddessen muss in Erkenschwick ein 50 Jahre alter Baum gefaellt werden und in 24 Spinde am Reiterhof wurde eingebrochen. Huh!

10 Oktober 2008

Sounds of India

Fuer alle, fuer die dieses Blog auch ueber meinen Zustand ist: Alles ist bestens. Es koennte auf ganzer Linie nicht viel besser sein.

Acht Tage sind wir schon in Indien. Gestartet in Delhi, gereist nach Agra (Uttar Pradesh) zum weltberuehmten (und verdient weltberuehmten!) Taj Mahal sind wir vor drei Tagen in Amritsar (Punjab) gelandet. Von dort aus ging es gestern weiter nach Dharamsala (Himachal Pradesh).

Wie soll man Indien beschreiben, dieses Land, das sicher weit, weit, weiter, am weitesten mehr als "tausend Gesichter" (das verlinkte Buch ist allerdings wirklich ein Top-Griff!) hat?
Ein Weg: Ueber die Laute, die es von sich gibt. Wobei "laute" durchaus so zu verstehen ist.
Delhi beispielsweise besteht aus dem Laerm von Autos, von Threewheelern, von Mopeds, von Lastwagen, von startenden und landenden Flugzeugen, von schreienden Verkaeufern - diese Stadt schlaeft weder noch verfuegt ihr Sinnesrepertoire ueber "Stille" noch kann sie aufhoeren, so zu sein.

Amritsar dann besteht gleichfalls aus Strassenlaerm, aber aus vielmehr Hupen: Hupen ueber alle Oktaven, alle Lautstaerken, alle Tonkombinationen. Tag und Nacht. Und es besteht aus dem Geschrei der Verkaeufer, die einem hier Mangosaft, dort Postkarten, wieder woanders eine Rikschafahrt anpreisen. "Hello, Ladies, how are you? Where are you from? Germany? Beautiful place! (Anm.: Sie sagen auch 'beautiful place', wenn man behauptet, aus Liechtenstein zu kommen. Haben wir ausprobiert!) Want postcards? Only ten rupees!" So geht das on and on and on. Gleiches gilt fuer die ragis, die Saenger der Sikhs, im Golden Temple: Immerwaehrend, nur mit wenigen Stunden Pause in der Nacht, rezitieren sie aus dem Adi Granth, ihrem heiligen Buch, und es schallt via Lautsprecher (Bose!) ueber den temple ground.

Dann die Fahrt von Amritsar nach Dharamsala in den Bergen im Bus. Distanz: 200 km, Dauer: siebeneinhalb Stunden - und jede ihr Geld - 150 Rupien, etwa 2,50 Euro - wert. Eine Fahrt so laut, als saesse man mitten in der B1; so laut, dass der iPod, auch ans Ohr gepresst, sie nicht zu uebertoenen vermag. Jedes Schlagloch ein Anschlag auf die Fensterscheiben, auf die Gepaeckgeruestgestaenge und vor allem wohl auf die Stossdaempfer. Dieser Bus machte mit uns in etwa das, was ein Betonmischer mit Sand, Zement und Wasser macht... Nach einer Reise, die uns mit jedem Zuckerrohrbueschel am Wegesrand bekannt machte, stiegen wir staubig und mit zerzausten Haaren, ein wenig platt gesessen, aber hochzufrieden und beseelt laechelnd aus dem Bus.

Und jetzt Dharamsala. Nach 21 Uhr werden die Buergersteige hochgeklappt, nur die nimmermueden traveller drehen dann noch ihre Runden vom Cybercafe zum English Wine and Beer Seller. Dann zirpen noch die Grillen, gegen Morgen fangen ein paar Hunde das Bellen an, Froesche (Oder sind es Rabenkraehen?) quaken, und das ist es. Drumherum Gruen, viel Gruen, und Berge, Kloester, Gebetsmuehlen und -fahnen (Foto) rot gewandete Moenche, denn hier wohnt der Dalai Lama, wenn er nicht gerade on the road ist - oder, wie zurzeit, in Delhi (moeglicherweise auch in Bombay, die Meldungen widersprechen sich) Gallensteine rausgenommen bekommt. Ueblicherweise verlaessliche Quellen sagen, er kehre Sonntag hierher zurueck. Jippieh, dann sind wir auch noch da!

Ich weiss schon jetzt, ich werde es vermissen. All dies. Auch die Hupen und den Staub.

03 Oktober 2008

Namaste

Es dauert ein bisschen, aber frueher oder spaeter kommt man an, in Indien, auf dem naechsten Kontinent, auch ein bisschen in einer naechsten Welt. Aber dann gewoehnt man sich daran, dass die Nachtwaechter pfeifen und mit ihren Stoecken klopfen. Daran, dass Indien scharf, bunt, laut, turbanig, sarig, hupend, ist, dass der Boden marmoriert ist von Betel-Spits, dass Fahrbahnen nur zur Zierde da zu sein scheinen, dass die Luft eine heisse Wand sein kann, dass Strom nicht selbstverstaendlich ist, dass die Zeit andere Masseinheiten hat, und dass dieses Land tausend, millionen, abermillionen Gesichter hat und Lebensweisen kennt.
Schoen hier!

30 September 2008

Reisefieber

Die ganze Wohnung liegt voller Zettel.
Eine Auswahl der Aufschriften:

"Müll runter"

"Adapter?"


"Mama anrufen"


"Mail an Axel"


"Überweisung an Mieter
"

"Schlüssel --> Martina"


"Akkreditierung ausdrucken"


"Stecker ziehen"


"Rest bügeln"




Reisefieber?

29 September 2008

Vielfalt

Man kommt im Zug ja nicht umhin, Handy-Gespräche der Nebensitzenden mitzuhören. So auch im RE1 Köln – Dortmund.

Köln-Mülheim, 23:59 Uhr

Mitreisender: „…Ja, öffne mal Nero! Und dann klick mal auf…“

(Ah, da erklärt jemand wohl fernmündlich das CD-Brennen.)

Leverkusen Mitte, 00:05 Uhr

Mitreisender: „Genau, ‚Create DVD‘, das ist richtig, kannst ‚okay‘ sagen.“

(Tsihi, wohl ne Anfängerin, die da am anderen Leitungsende ist.)

Düsseldorf Hbf, 00:23 Uhr

Mitreisender: „Mmh, du musst die Datei suchen… Gib mal *.vts ein!“

(Oh. Schatzi ist wohl nicht so doll gewieft in Computerdingen.)

Düsseldorf-Flughafen, 00:29 Uhr

Mitreisender: „Neiiiiin! Nicht Sternchen.vts! * steht doch als Platzhalter!“

(hihihihi)

Essen Hbf, 00:53 Uhr

Mitreisender: „Weiß ich jetzt auch nicht. Schließ Nero noch mal.“

(Ob er nicht warten kann, bis er bei ihr zu Hause ist und es ihr dann noch mal direkt am Gerät erklären kann?)

Wattenscheid, 00:59 Uhr

Mitreisender: „Benenn die Datei mal um, die du gerade gefunden hattest. In eine .ndsc-Datei. Das ist amerikanisch.“

(Ah! Kannte ich auch noch nicht. Amerikanische Ndsc-Dateien. Wieder was dazugelernt.)

Bochum Hbf, 01:05 Uhr

Mitreisender: „So, und jetzt öffnest du Nero noch mal neu.“

(Jetzt müsste sie es aber doch echt langsam kapiert haben?!)

Dortmund Hbf, 01:15 Uhr

Mitreisender: „Gut. Und dann leg jetzt die DVD mal in den Player ein. Klappt? Super! Bis morgen, dann, Jochen!“

(Oh. Jochen also. NOCH was dazugelernt. Oder auch: eines Besseren belehrt worden.)

(file under: Unterschiede? Nein!)

Kontakte 2.0

Früher nach dem Wochenende: Telefonnummern von Bierdeckeln ins Adressbuch abschreiben.
Heute nach dem Wochenende: Kontaktanfragen beim Xing, Facebook, meinVZ etc. bestätigen.

21 September 2008

Lernfähig

Es kann nie schaden, über den Tellerrand der eigenen Disziplin hinauszuschauen. Man lernt dabei Unzähliges und unschätzbar Wertvolles.

Dass es zum Beispiel nicht nur Reaktoren und Reaktionen, sondern auch Reaktanzen - also Abwehrreaktionen auf psychischen Druck - gibt.

Und man liest schlaue Sätze anglizistischer Prägung, etwa: "In abstrakter Weise adressieren die Probleme auch die Frage nach den Erfolgsfaktoren des Enstehens von Ideen und Innovationen."

Man weiß dann auch, dass es nicht nur Hier- und Mon-, sondern auch Heterarchien gibt.

Cool ist auch, mal eben mit den Begriffen "Technology-Push- und Market-Pull-Innovationen" um sich zu werfen oder die "Stickiness von Wissen" ins Gespräch einzustreuen.

Schnell noch nachgeschaut, was autokatalytische (selbstauflösende nämlich) Prozesse sind, und schon ist man fast bei der Autohumankapitalakkumulation (Massenveranstaltung?).

Plötzlich fällt einem auch auf, dass es zwar (Dt.) Ressourcen, aber (Engll.) resources ssssssind.

Und: Man kann "effektiv und effizient handeln" (bisher gedacht: ist doch das Gleiche!?)

Aber manches ist so banal wie hochwissenschaftlich: "T. bezeichnet Entscheiden als Wahl zwischen Alternativen." - Jo!

16 September 2008

Stammcafé

Am Nebentisch, während ich (mehr oder weniger) ins Korrigieren wissenschaftlicher Dienstleistungsinnovationstheorien vertieft war:
Etwa 17 Jahre alte Göre in ihr Mobiltelefon, Tonfall zwischen motzig, maulig, teeniezickig und hast-du-sie-nicht-mehr-alle: "
Mama, ich hab nicht jeden Tag Zeit dich zu besuchen!"
(Göre legt auf.) Sagt zu ihren Freunden: "Ey, ist die behindert?"

Nein, mein Kind. Vielmehr bist du ein Rotzblag. (Sagt: Tami-Oma-U, a.k.a. "die Altkluge")



Abgesehen davon: Warum fragt - in ebendergleichen location - eigentlich der Typ mit oben noch vier und unten nur noch schwarzbraunen Zähnen, der mir neulich von seiner Zeit im Gefängnis erzählt hat, der seine Mutter "meine alte Dame" nennt und der definitiv die halbe Halbwelt zwischen Dortmund und Amsterdams Coffee Shops kennt, ausgerechnet mich, ob ich ihm morgen mal was am Computer helfen kann?

14 September 2008

Beim Laufen denkt sich's halt am besten

Emotion des Tages: Wie nett war das denn eigentlich gestern??

Entdeckung des Tages: der Kanaluferweg ab Fredenbaumpark. 1A-Laufstrecke in voller Sonne und Helligkeit mit minimaler Anreisedistanz und optimaler Fahrradabstellmöglichkeit.

Erfreulichster Mensch des Tages: der Ruderer am Leistungsstützpunkt Dortmund, der gerade sein Boot reinigte und spaßeshalber den Wasserschlauch in meine Richtung drehte, als ich vorbeilief.

Schmunzelerzeugendster Mail-Satz des Tages: "Mama würde ihn mögen, er ist nicht tätowiert oder gepierced."

12 September 2008

Falscher Film?

Bin ich irgendwie im falschen Film? Hatice Akyün gibt gerade im Kölner Treff wortwörtlich den Artikel aus dem Spiegel letzte Woche wieder. Der aus Auszügen aus ihrem neuen Buch besteht. Und Frau Böttinger tut so, als hätte sie ihn nie gelesen, gibt ihr aber souffleusengleich ständig Stichworte, spielt Bälle zu.
Ich fühl mich ein bisschen veräppelt, ehrlich gesagt.

07 September 2008

Wörtlich

Heute stellte ich fest, dass eine der Fragen, die ich am allerliebsten beantworte, lautet: "Und, was studieren Sie?" Es ist nämlich irgendwie relativ nett, sagen zu können: "Och, mit dem Studieren habe ich seit acht Jahren nichts mehr am Hut. Ich bin Redakteurin."

Abgesehen davon ist meine Lieblings- und kuscheligste Aussage diese Woche gewesen: "Da hatte ich schon richtig Entzugserscheinungen von, nach diesem Kurz-Reingesprungen-Kommen von dir."

Und die verblüffendste Aussage (file under: Zufälle gibt's...!) war: "Ich kann am Samstag aber erst ab 17 Uhr. Ich will vorher zum Inlinehockey." (file außerdem under: Ach, Mustangs...!)

Und die allerbeste Formulierung überhaupt ist die folgende (aus einer Beste-Freundin-Erzählung, die unglaublich klingt, aber wahr ist und von einer Katze handelt, die von oben geflogen kam): "Das arme Ding hat das Talent, auf die Füße zu fallen, leider nicht verinnerlicht, so lag sie nun schwer atmend in ihrer Blutlache."

Frohe Weihnachten

Es ist für uns Outdoorschwimmer jetzt die Zeit angekommen, in der die Freibäder eines nach dem anderen schließen. Das Maritimo war nie wirklich auf in diesem Jahr, die Mollbeck ist seit Mittwoch geschlossen, und heute bin ich dann auch zum letzten Mal in dieser Saison in mein Haus-, Hof- und Lieblingsfreibad Volkspark gesprungen.

Ich glaube, es war eine Belohnung für die den ganzen Sommer über treuen Schwimmer, dass sich über dem Wasser - irgendwo zwischen BVB-Stadion und Florian - ein Mega-Regenbogen spannte; ungefähr der schönste, den ich in diesem Jahr gesehen habe.

Lebe wohl, Freibad - bis nächstes Jahr.

30 August 2008

Missing Istanbul

Jetzt ruft mich nicht mehr der Muezzin mehrfach täglich zum Gebet.
Jetzt muss ich wieder ohne das leise Sirren des Ventilators einschlafen.
Jetzt sag' ich wieder "tschüss" oder "auf Wiedersehen" anstatt "allaha ısmarladık".
Jetzt heißen die Orte wieder Dorstfeld, Rapen oder Eving anstatt Kabataş, Üsküdar oder Eminönü.
Wenn ich durch die Häuserschluchten gucke, suche ich den Bosporus jetzt vergeblich.

Und bei Rewe waren zu allem Überfluss auch noch die Melonen ausverkauft. Statt dessen: Spekulatius im Angebot. Aarrrgggh!

Was bleibt? Ein Kopf voller Eindrücke. Und ein bisschen auch die Dankbarkeit darüber, einen Pass zu besitzen, mit dem man relativ problemlos und ohne Steine im Weg in alle Welt kommt.

28 August 2008

Ich und die Alis und der Bosporus

Ja, sie rufen einem staendig hinterher. Nein, sie stört nicht, dass sie 63 und ich 33 bin, wenn sie "Hello Madame!? Where you come from? Hauarrrjuh?" brüllen, sobald man sich ihnen (notgedrungen, weil Strasse nicht breiter) auf mehr als fünf Meter naehert. Und das "Are you lost?", obwohl man strammen Schrittes, den Blick starr auf die naechste Strassenkreuzung gerichtet, ist wohl auch kein echtes Angebot, den Weg weisen zu wollen.

Aber türkische Maenner können durchaus auch witzig-nett sein. So wie die kleinen bis halbwüchsigen Alis heute in Beşiktaş am Bosporus, deren Ins-Wasser-Spring-Stelle ich offenbar bei meiner Rast unabsichtlich okkupiert hatte (ich sass irgendwo zwischen den Booten, s. Foto, mit Blick auf Moschee und Bosporus-Brücke).
Erst versuchten sie es auf die nonverbale Art und sprangen einfach wild spritzend ins Wasser. Das jedoch juckte mich nicht im von ihnen wohl gewünschten Ausmass (im Gegenteil), so dass sie dann radebrechten, dass ich doch, bitte, ein paar Meter weiterrutschen möge auf der Kaimauer?!
"Doofe Idee, Jungs", sagte ich - in Ermangelung entsprechender Türkisch-Kenntnisse und der Einfachheit halber - auf Deutsch. "Da vorne ist die Mauer zu hoch, da kann ich meine Beine nicht ins Wasser baumeln lassen!" Sie verstanden, entsprechenden Gesten sei Dank.

Aber weil ich die Türken ja generell sehr ins Herz geschlossen habe (und zwar schon weit vor Istanbul) und kein grundböser Mensch bin und sowieso für Wasserleidenschaft immer alles Verstaendnis der Welt habe, rückte ich ab.

Und was war der Dank? Diese überaus liebenswürdigen Jungs spritzten jeweils, wenn sie von ihren Wassersprüngen aus dem selbigen zurück an Land kletterten, ein wenig meine Füsse nass.

Teşekkür ederim!

27 August 2008

Ich und Ismet

Heute Abend beim Börek-Essen in der Kneipe um die Ecke lernte ich Ismet kennen, den Besitzer dieses Ladens. Ihm tat wohl die alleinige Deutsche leid (die aber eigentlich ganz froh war, einfach mal nur sitzen und rumgucken zu dürfen...). Also brachte er mir erst ein Stück Melone ("koste nixe!") als Nachtisch, dann ein Glas Tee, dann erzaehlte er mir, wie er damals vor 25 Jahren Deutsch lernte. Überbleibsel: "Die Kreide ist weiss", "der Scherank", "der Lehrer" und "das Haus".
Ismet erklaerte mir dann noch auf Nachfrage, wie man türkisch "Auf Wiedersehen" sagt ("iste schewer: 'allaha ısmarladık' "), stellte mir seinen Neffen, dessen Freundin und dessen Fussballclub (Galatasaray) vor - und schon war wieder ein Stück Volk verbunden.

26 August 2008

Schwimmen

Heute war mein Wassertag. Eineinhalb Stunden den Bosporus rauf mit dem Boot bis fast ans Schwarze Meer. Dort ausgestiegen und mal geguckt, was die türkischen Badeorte so können. Schön sind sie, zum Dahinschmelzen und Dableiben, und man kann übrigens auch wunderbar am Bosporus entlanglaufen - wenngleich die Busse quasi im Minutentakt die malerische Küstenstrasse entlangfahren und es auf dem Boot eben auch nett ist.
Warm war es auch wieder, um nicht zu sagen: heiss. Den Bikini hatte ich ebenfalls - wie immer - im Rucksack. Nur: Frauen baden hier nicht - reine Maennersache. Mannnnnooooo! So neidisch war ich lange nicht. Aber da ich ohnehin hier vermutlich schon so manche Konvention breche, indem ich meine kurze Hose bis über das Knie aufkrempele, wollte ich nicht noch mehr Alis aufbringen.

Als ich in einem dieser Badeorte an der Hafenpromenade sass und ein paar kleine Jungs "Abla, abla!" (Schwester? Tante?) in meine Richtung riefen, auf ihre Füsse zeigten und mir bedeuteten, doch auch mal - wie sie - ins Wasser zu springen, da war ich ein wenig versöhnt mit dem schwimmerinnenfeindlichen Klima hier.

25 August 2008

Die Oberreiseleiterin spricht

Dieser Tag wird in die Geschichte eingehen als der, an dem ich zur Sklavin meines "Lonely Planet Istanbul City Guide" wurde. Ich liebe bekanntlich Stadtrundgaenge, in deren Verlauf man an allen möglichen Sehenswürdigkeiten der Umgebung vorbeigeführt wird. Nur dieser - "Galata Walk" - sollte mir die Füsse brechen. 1,5 km Wegstrecke, vom Galata-Turm (Foto) über die Kamondo Stairs bis hin zur "Istanbul Modern"-Galerie - machbar eigentlich.

Am Ende aber war ich gefühlte 4,5 Kilometer gelaufen, hatte mir von einem teetrinkenden Türken die Bemerkung "Are you lost?" eingehandelt, weil ich dreimal um die gleiche Ecke gekreist war, und wo die Voyvoda Caddesı ist, weiss ich immer noch nicht.

Morgen gibt's dann neue Schuhsohlen. Und 400 Höhenmeter waren das bestimmt.

24 August 2008

Kebab

Was mir in meinem Erfahrungs-Portfolio noch fehlte, war, abends an einer staubigen Strassenecke zu sitzen, an der einem die Autos fast die Nase abfahren, die Fuesse quasi in der Rinne neben dem Bordstein, in der Dreckwasser fliesst, und aus der Hand einen Kebab zu essen, der von einem Tuerken zubereitet wurde, der zwischen Wechselgeld geben, neue Kohle auflegen und Tomaten schneiden natuerlich nicht die Haende waescht.
Wild!!


Und morgen trinke ich ein Efes dazu...
(Foto zeigt meinen Ausblick auf gegenueber vom Kebab-Mobil)

Rooftop

"I'll take you to the promised land", sagt der hippieeske Mann am Eingang vom Hostel und fuehrt mich bei 25 Grad, um halb acht morgens, mit 15 Kilo ueber 17 Metro- und Tramstationen geschleppt und gefuehlten zwei Litern Schweiss auf der Stirn hoch aufs Rooftop des "Big Apple Hostel, weil die Zimmer natuerlich erst ab 12 Uhr beziehbar sind - und alles ist gut und der Tag kann kommen.

Hallo zu Hause - mir geht's bestens!

(Bloggen dauert hier doppelt so lange wie zu Hause. Wo zur Hoelle ist das @-Zeichen)(*&^% und das Fragezeichen und das y, aeh, das z'"/? - da ist es ja, das "?" !)

23 August 2008

So Dortmund

Man fühlt sich eigentlich am meisten Dortmund, wenn man an einem Heimspieltag (vorzugsweise an einem Tag mit einem "Duell der beiden Dschie-Käys", Gürgen Klopp gegen Gürgen Klinsmann) am Stadion entlangrennt.

Nur: Was das Ordnungsamt macht (unter anderem Auto-Abschleppen veranlassen, und die Schadenfreude ist am größten, wenn es sich dabei um Bonzenkarren zum Beispiel um einen BMW X5 handelt), weiß ich, aber: Was ist der Unterschied zwischen (siehe Jackenaufschriften) "Ordnern", "Volunteers" und "Stewards"?

Außerdem finde ich BVB-Schals in Rosa nicht schön.

22 August 2008

Wir sind Europa?

...und wenn ihr jetzt noch einmal die Nachrichten anfangt mit dem Satz "Unter den Opfern des Flugzeugunglücks in Madrid sollen auch fünf Deutsche gewesen sein", dann werde ich aber richtig böse!

Die Bild titelt "Nachrichtensperre: Was soll hier vertuscht werden?", die Qualitätsmedien (SZ: "Vier Deutsche im Todesflieger von Madrid", SpOn: "Deutsche Opfer: Madrider Flugzeugkatastrophe löst Entsetzen in Pullach aus", ARD.de: "Vermutlich fünf Deutsche unter den Opfern") machen mit, und ich weiß auch, was Walter Lippmann, Johan Galtung und Mari Holmboe Ruge damals zur Nachrichtenwert-Theorie erklärt haben.

Aber ist das nicht alles gleich furchtbar, ob die Toten aus Pullach, Palma oder Plymouth kommen? Ich glaube, es müssen noch viele Karlspreise vergeben werden und es müssen noch viele Jean Monnets Sätze sagen wie "Wir einigen keine Staaten, wir bringen Menschen einander näher."

20 August 2008

Mutter Beimer und ihre Tiere

Sagt in der letzten Folge der Lindenstraße Klausi Beimer nach einem Telefonat mit seiner Mutter schmunzelnd-genervt zu Momo: "Woher nimmt die Frau bloß die Energie?"
Oder mit anderen Worten: Wer hat bloß die ganzen Hummeln gezüchtet?
Noch mehr aus diesem Zoo heute im Maximilianpark in Hamm.

Aber sehen Sie selbst:




























































































19 August 2008

Missing Prague

Zurück in Dortmund. Missing Prague.

Symptome: Auf Speisekartentafeln der hiesigen Kneipen gucken und vergeblich die Bier-Grad-Zahl suchen.

Kein Tram-Bimmeln mehr. Kein Nachdenken mehr über die "příští zastávka/stanice".

Statt dessen: Suche nach dem VHS-Kurs "Dachterrassen zimmern (löten? basteln? schweißen? schreinern?) für AnfängerInnen".

Keine grüne Fee mehr in Sicht: "Sir, we'd like three Absinth. With sugar and all the stuff!"

Keine Trivial-Pursuit-Abende mehr mit Erkenntnisgewinn: "Ah! Eine Barcarole ist also das Lied, das die italienischen Gondoliere singen!" Und: "Völkerbund = Vorgänger der UN" Merke außerdem: "An welcher Straße liegt eigentlich die Börse in New York?"

Statt Moldau nur noch Kanal.

Statt "Na shledanou!" nur noch "Auf Wiedersehen!"

Die besten Jungs der Welt nicht mehr in Greifweite.

Keine Wenzelsbrücke und kein Karlsplatz mehr.

Hilft nur eins: Ich komme wieder!

13 August 2008

Sammel und Surium, die beiden Racker

1. Gut ist, dass ich die grüne Umwelt-Plakette habe. (file under: Köln)
2. Ich will nie, nie, nie auf die Frage "Und wo habt ihr euch kennen gelernt?" sagen: "Im Internet." Obwohl: Man sagt, es funktioniert. (file under: "haste einen, haste alle" bzw. "haste einen, kommen andere")
3. Stille Wasser sind tief und Schützenkönigssöhne können verblüffen. (file under: Verwirrungen, die die Welt nicht braucht)
4. Auch hübsch: "Nordossetien liegt über [sic!] Südossetien." (file under: Sätze, die Geographen zum Jubilieren bringen)
4.a): SMS-Antwort auf die Blödel-Frage: "Wie schreibt sich Herr Saakaschwili auf Kyrillisch?": %#®`¥¥ (file under: Lachen über ako)
5. Abendliche Nascherei tendiert zurzeit gen Null. (file under: neues Notebook lieber nicht mit versifften Fingern betippen wollen)

Kleinod von Satz

"Mit müde macht nichts Spaß."

09 August 2008

Fährt und fährt und fährt....

Braves Auto! Weiter so! Auf die nächsten 200 000!

05 August 2008

Er war stets bemüht...

Seit Wochen sitzt er in der Redaktion. Aus eigenem Antrieb (Antrieb??) Hat in den Sommerferien nichts Anderes (Besseres?) zu tun, als sich bei uns zu langweilen auszuharren. Sein großes Vorbild, sagt er, ist Johannes B. Kerner. Wenn er den sieht, "dann denk' ich jedes Mal: 'Da würde ich jetzt gerne stehen!'"
Wir haben es ihm gesagt: Dass wenig zu tun sein wird. Dass für ihn daher kaum Aufgaben abfallen werden. Dass Sommerferien nun mal so sind. Ob wir ihm einfach so ein Praktikumszeugnis ausstellen sollten, ohne dass er...?
Nein, er wollte bleiben. Er sitzt Tag für Tag im Büro. Und guckt ein Loch in die Zeitung vor ihm. Er bringt sich kein Buch mit. Er löst kein Sudoku. Er ist - im negativen Sinne - anspruchslos.

Heute dann erbarmte sich der Chef: "Komm, Kevin*, kannst du mal die Blumen gießen?"


Das kam dabei heraus:














Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn wir ihn hätten Kaffee kochen lassen.


* Name von der Redaktion geändert

04 August 2008

NEU!

Es ist vollbracht. Es ist bestellt. Mein neues Arbeitsgerät! Spätestens, wenn man sein Notebook nur noch benutzen kann, wenn es auf einem aufeinandergestapelten Podest aus Holzstücken formerly known as Regalhalterungen und einem Kühlakku steht, weil sonst der Lüfter nicht nur durchdreht und durchdringend laut summt, sondern vor der Hitze des Gerätgefechts kapituliert, ist es Zeit, eine Neuinvestition zu tätigen. Dazu brauchte es zweieinhalb Wochen Bedenkzeit, vier intensive Telefon-Beratungen durch den Fachmann- und Vortester-Bruder, fünf Besuche in Computergeschäften (von Saturn bis Notebookcenter), ungezählte Klicks auf Insider-Internetseiten (notebookcheck.com, chip.de und - erstaunlich einleuchtend geschrieben - computerbild.de) und tausende von Großhirnprozessen (a.k.a. "Grübeleien", "Abwägungen") - aber: Jetzt ist es vollbracht!


P.S.: Wie oft noch schlafen bis Freitag?

26 Juli 2008

Der etwas andere Freibadbesuch

Wenn der BVB meint, in seine Saison-Vorbereitung ein Spiel gegen Juventus Turin einbauen zu wollen, schließen sie mein Haus- und Hof-Freibad - das Volksbad.
"Ach, gehe ich mal nach Wellinghofen - das wollte ich mir immer mal angucken", dachte ich so bei mir.
Schönes Bad! Sehr ländlich, sehr gemütlich, liebenswert altmodisch.
Irgendwann hatte heute das (Sonnen-)Baden aber ein Ende. Fette Gewitterwolken zogen heran. Regen fing an herunterzuplätschern. Nicht so außergewöhnlich. Aber irgendwie... Es hörte gar nicht mehr auf. Der Himmel stand mittlerweile auf "Weltuntergang". "Ach, jetzt lauf ich einfach los, zack, aufs Rad und schnell nach Haus" - so der Plan. Der aber schon nach 100 Metern und auf Höhe des Freibad-Kioskes mit überdachter Besucher-Terrasse umgeworfen wurde. "Warte ich halt hier ab." - Schließlich hatte ich zwei neue Reiseführer gekauft und auch im Bade-Gepäck. Es regnete. Regnete. Hagelte. Stürmte. Blitzte. Donnerte. Regnete weiter.
Plötzlich: Wassereinbruch! Von der Hinterseite des Kioskgebäudes drang Wasser durch eine Tür! Wasser, Wasser, immer mehr. Mehr als genug: Die Besitzerin schnappte sich einen Wischer, während die Gäste unter dem Dach ausharrten. Das sah ich mir eine Weile an. Aber: Das Wasser wurde immer mehr, die Frau wischte gegen Windmühlenflügel, mir wurde immer kälter. Also: Auf, auf. Einen Schrubber geschnappt.
Das machten glücklicherweise dann nach und nach (fast) alle anderen Kiosk-Besucher nach - überwiegend übrigens eine Bande von "die Jugend von heute". So wischten und flitschten und schaufelten und schippten und fegten wir das Wasser hinfort.
Als wir wieder aufschauten, war nichts mehr wie zuvor. Da, wo vor einer Stunde noch das Schwimmerbecken war, hatte sich jetzt das Chlorwasser mit dem Wasser, was von den umliegenden Wiesen und Äckern in die Freibadsenke strömte, und dem, was aus den Gullis quoll, in eine riesige Seenfläche verwandelt. Darin schwammen Gießkannen, Mülltonnen, runtergekommene Äste, Moder, Dreck, Schlamm.
Tja. Das Freibad Wellinghofen wird wohl diesen Sommer nicht mehr so gut benutzt werden können, schätze ich.
Der BVB sagte angesichts der Umstände das Turin-Spiel ab.

25 Juli 2008

Denn sie wissen nicht, was sie sagen

Heute Abend auf dem Parkstreifen vor meiner Haustür. Eine Frau, etwa so alt wie ich, steht an ihrem Auto und frickelt neue Scheibenwischer in die Scheibenwischerhalterung.
Geht ein etwa mittelalter Mann vorbei und sagt: "Ooouuuh! Das wird schwer! Das krieg ich ja kaum hin!"
Ich guck sie an.
Sie guckt mich an.
Sag ich ihm hinterher: "Äh - Entschuldigung, aber: Das muss nichts heißen."

Oder???!!

21 Juli 2008

Am Montag danach

Jetzt ist sie wirklich wieder weg, die Loveparade. Zeit für eine Nachlese.
Mein liebstes Zitat: "Aus dem Grünstreifen zwischen den Fahrbahnen der B1 ist ein Braunstreifen geworden."
Häufigste Frage am Samstag in der Innenstadt: "Wo geht's denn hier zur B1?" (Zweithäufigste: "Und wie weit ist das noch?" Dritthäufigste: "Was? So weit?")
Größter Erfolg der Parade: das Glasverbot! Nur 82 Schnittverletzungen (2007 in Essen: 900)
Häufigste Verletzungen laut AG Sanitätsdienste: blaue Flecken (wegen: ausgerutscht im Schlamm)
kurioseste Verletzung: eine Raverin biss einen Polizisten
lustigste Äußerung: Dortmunds Stadtdirektor Ulrich Sierau sagte nach dem loveparadebedingten Ansturm auf den Bahnhof, es sei doch eigentlich schade, dass die 1,6 Mio. Besucher den Bahnhof hätten stehen lassen: Eine weitere Chance, die Bahn AG endlich zum Bau eines neuen Bahnhofs zu bewegen, sei vertan.

20 Juli 2008

Und was bleibt?

Was ich in den nächsten Tagen und Wochen nicht mehr sehen will: In die Gegend pissende Männer. Mit Dreck eins gewordene Flaschen. Hotpants.
Was ich nicht mehr riechen will: Gras.
Nicht mehr hören: "Löööö-lö-lö-lö-lööööö-lööööö!" (="Seven Nation Army" von den White Stripes). Hubschrauberknattern (ununterbrochen seit 12 Uhr mittags). Tatütata (ununterbrochen zwischen 14 und 1.30 Uhr, danach immer wieder sporadisch).

Augenblicke, die ich nicht missen möchte: Auf der B1 bis zur Schnettgerbrücke laufen können. Zwei Jungs aus Menden unter den Regenschirm nehmen, als der Riesenguss um Viertel nach vier runterkam. Mousse T. sehen - in dem Moment, als er 20 Zentimeter neben mir vorbeigeschoben wird. Der Anblick des "Safe Guards", der gegen 0.10 Uhr seelenruhig einen Apfel isst und über die Massen (immer noch!) schaut. Die wackeren Jungs von der EDG, die die unfassbaren Dreck-Mengen aufsammeln. Die Frage meiner Freundin G., nachdem wir uns stundenlang durch Matsch und Meute gekämpft hatten: "Aber - so einen richtigen Sinn hat das Ding nicht, oder?"

Fazit: Man muss sich nicht mit der Loveparade identifizieren, wirklich nicht. Aber mal dabei gewesen zu sein, lohnt auf jeden Fall. Nicht, um mitreden zu können. Sondern wegen der Masse an Eindrücken.

19 Juli 2008

Ein Beat. Ein Ruhrgebiet.

Die Loveparade in Bildern...











...mmz-mmz-mmz!












So viel nacktes Fleisch...







... und manches will man gar nicht sehen. Vor allem Männer snid manchmal so schmerzfrei, was das Zeigen ihrer Haut angeht... Bitte packt die Plauzen ein.















Coole Floats....


















... und: wo Licht ist, ist auch Schatten.













Die linke Lady und die vierte Person von links hatten nur aufgeschminkte Tops an...













Da war's noch trocken.












Lustige Leute laufen hier rum... hihi!


















Da wird man ja ganz irre.