31 Juli 2007

Noch eine letzte Frage...

Fragen Sie bitte nicht, was dieser Bräutigam dort mit seinem Fahrrad macht!








Zweifellos ist dies nämlich die französische Variante, für besonders romantische Hochzeitsfotos eine besonders lebensnahe Situation herzurichten.
Und wer nimmt nicht immer mal wieder gern seine in ein blütencremeweißes Hochzeitskleid gewandete und mit Stöckel-(!)Schuhen ausgestattete Braut mit auf eine Fahrradtour in den Rosa-Granit-Felsen bei Ploumanac'h?

29 Juli 2007

Was ist Frankreich?

Frankreich ist, wenn man im Motorraum seines Autos - seines französischen Autos - beim Öl-Nachfüllen einen Crêpe (!) findet, der sich aus unerfindlichen Gründen in der Nähe des Öltanks verfangen hat (siehe Foto; hier ist er allerdings schon rausgezuppelt). Sachen gibt's...
Frankreich ist auch, wenn die einzigen Becher (keine andere Tasse, kein anderes Gefäß, kein Plastiknapf, nix passt das sonst rein!), die in die ins Handschuhfach integrierten Becherhalterungen passen, an einer französischen Raststelle, die übrigens Aire de Bretonneux heißt und an der A29 zwischen Amiens und St. Quentin liegt, ausgegeben werden (Bild rechts).

Frankreich ist auch, wenn kleine Jungs im Alter von knapp zwei Jahren nicht zuerst Mama oder Papa sagen können, sondern "Daidebaohr". Fragenzeichen im Gesicht? Nicht doch! Wenn das Lieblings-Kuscheltier, das einen Esel darstellt, von seinen Eltern eingeführt wurde, in dem sie fragten: "Wo ist der kleine Esel?", und das Kind aus der folgenden Antwort - "Da ist der kleine Esel ja!" - nun eben den Namen "Da-i-de-ba" schuf, und wenn man dann auf das Ohr des kleinen Esels zeigt, dann kommt eben der glockenhelle Ausruf: Daidebaohr! Noch Fragen?

Ja! Frankreich ist auch, an der Aussprache der Kapelle von St. Samson (Saint Samson, en breton: Samzun, Namenstag 28. Juli) völlig zu scheitern. Aber wozu hat man französische Nachbarn, die einem mit ungläubiger Selbstverständlichkeit um die Ohren hauen wie es sich ausspricht - nämlich etwa [sɛ̃t sɑ̃'sɔ̃] - und still grinsen, wenn man es nicht gleich auf Anhieb so hinkriegt.
Und bitte jetzt nicht fragen, wie lange ich gebraucht habe, diese phonetische Schreibweise zu recherchieren und dann auch noch die korrekten Zeichen dafür irgendwoher zu kopieren...

26 Juli 2007

Was ist Urlaub?

Wozu macht man Urlaub? Um Fragen zu beantworten natürlich! Zum Beispiel: "Ist der Wind stark genug zum Surfen?" "Nein, Papa, das reicht nicht!!" Wird diese Frage nur ausreichend oft gestellt, kommt es vor, dass der Sohn entnervt aufgibt und anschließend Alibi-surfen geht, frei nach dem Motto "Dann hat die liebe Seele Ruh'."
Fragen auch wie: "Wie sieht eigentlich ein Glühwürmchen aus?" Es ist tatsächlich ein Würmchen! Mit zwei Glühpunkten am Unterleib. - Das war der Abend, an dem Mama ein Glühwürmchen auf dem Bon vom Géant, den sie zufällig in der Tasche hatte, nach Hause trug.

Oder: "Haben Sie eigentlich einen Sohn?" (Diese Frage kann wahlweise an den Besitzer des hier zu sehenden Chateauchens, dem Leuchtturmwächter oder dem örtlichen Segelschuleninhaber gestellt werden.)

Oder: "Wie viele Vögel passen auf die sieben Inseln?" Und: "Warum haben wir nicht früher in Bio besser aufgepasst, um jetzt die Basstölpel von den Kormoranen unterscheiden zu können?"

Oder auch: "Wie heißen diese Blumen noch mal? Mombratzien? Mombrezien? Montbretien! Und diese da? Agapanthus! Und wie spricht man eigentlich Hortensien auf Französisch - hortensias - (siehe Foto mit Haus und Straße) aus?"


Nächste Frage: "Wie verwerflich ist es, mit Genuss eine Krabbe zu verspeisen, wenn das Meerestier noch kurze Zeit vorher recht quicklebendig in einer Schüssel in der Küche liegend seine Greifer und Zangen ausgefahren hat?"




Und die alles entscheidende Frage schließlich: "Warum ist es hier eigentlich so schön?"

20 Juli 2007

Freibadgeschichten

Heute ereignete sich im Volksbad zu Dortmund eine Anekdote am (Becken-)Rande, wie sie wohl Sommer für Sommer in jedem Freibad in Deutschland hundertfach passiert. Die Szene: Opa schwimmt Bahnen, Kids springen köppernd, arschbombend und die Welle machend ins Wasser, die Hinweistafel: „Nicht vom Beckenrand springen!“ geflissentlich ignorierend. Das treibt den Opa aus dem Becken und hin zur Badeaufsicht; er „fühle sich belästigt“. Die jungen Hüpfer werden zurechtgewiesen („du-du-du!“), sind aber erstaunlich aufgeweckt und rechtfertigen sich noch eine Weile („Wir haben den gar nicht angesprungen!“ „Der war noch meterweit von uns entfernt!“), bis sie schließlich – frei nach dem Motto „Der Klügere gibt nach“ - den Rückzug Richtung Springerbecken antreten.

Jetzt kommt der interessante Teil der Geschichte: Der Bademeister, nachdem er die Ordnung wiederhergestellt hat, kommt zurück zu seinen Kollegen, die nun noch einmal erörtern, wer Recht und wer Unrecht hat und wer Rücksicht nehmen muss. Da wischt der Bademeister, den ich eigentlich zuvor doof zu finden beschlossen hatte, weil er mir einen arroganten Eindruck machte und allzu deutlich die Haltung „Ich bin hier der Boss über die Becken! Und über die Filteranlage und die Springblöcke und die Liegewiesen und die Pommesbude und die Umkleidekabinen noch dazu!“ vor sich hertrug, die Ansichten seiner Kollegen, die sich auf die Seite von Recht und Ordnung und Reinspringverbot für Halbwüchsige geschlagen hatten, vom Tisch, und zwar mit einem so staatstragenden wie philosophischen Statement. „Wisst ihr“, lässt er seine Kollegen wissen, „es gibt Leute, die können dat einfach nich haben, wenn andere Leute Spaß haben. Weil sie selber im Leben keinen Spaß haben.“

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Der Has' ist tot

Ich und die Tiere, das ist immer so eine Sache. Deswegen hatte ich auch jedes Mal, wenn ich während der urlaubsbedingten Abwesenheit der Nachbarn an den Hasenkäfig in deren Garten kam um ihn zu füttern, zu hegen und ihm Wasser zu geben, Angst, dass das Tierchen tot in einer Ecke des Maschendrahtverschlags liegt. Es verging aber die erste Woche ihres Urlaubs, die zweite auch, es kam der Freitag vor dem Samstag, an dem die Nachbarn wiederkommen wollten, und der Hase war immer noch mops-, äh, hasenfidel.
Am Dienstag hatte ich endlich Zeit, den Nachbarn ihren Wohnungsschlüssel zurückzugeben, erkundigte mich nach dem Urlaubswetter (besser als hier), nach den Aktivitäten dort oben an der Ostsee (am Strand toben, Einrad fahren…), nach dem Grad der Erholung (ja, doch, gut!). Dann, in so schlichten wie aussagekräftigen Worten, der Hammer. „Der Hase ist tot, ne?!“
Ich, nur mühsam die Dinge auffangen könnend, die mir angesichts dieser Äußerung aus dem Gesicht fielen, kann nur ungläubig stammeln: „Waaaaaaaaaaaas?“ Und während ich damit beschäftigt bin, die mir entglittenen Gesichtszüge vom Boden wieder aufzusammeln, kommt die Erklärung. Was hatte Hasi Hase gemacht? Sich unter seinem Käfig durchs Erdreich in die Freiheit gebuddelt. Und dann lag er tot am Fuße des Gerüsts, das zurzeit zwecks Balkonerneuerung der Darüber-Nachbarn im Garten aufgebaut ist. Todesursache: unklar. Die Ermittlungen dauern an.
So grübele ich seitdem: Was ist passiert? Was trieb Hasi Hase aus seinem Zuhause? Ich schwöre, ich habe immer mit aller Tierliebe, über die ich verfüge (na ja) die Heuvorräte gecheckt. Ich habe sogar meine Möhren mit ihm geteilt, ich habe mit Hingabe sein Klohäuschen gereinigt und frisch mit Katzenstreu und Stroh ausgelegt, kurz: geradezu ein Paradies für das Häschen hergerichtet.
Die Nachbarskinder, neben ihrem Vater stehend, schauten mich derweil anklagend an, und in ihren Augen las ich den stummen, von Tränchen umflorten Vorwurf: „Das ist die, die unseren Hasen ermordet hat!“
Später werden diese Kinder – so jedenfalls die Vermutung meiner Zeitungs-Kollegin A. – aufgrund dieser traumatischen Hasenverlusterfahrung sicher zu Gewalttätern. A., die gerade ihr Lehramtsstudium abschließt, übt nun nach eigener Aussage bereits panisch Sätze wie "Nein Kevin, leg das Messer weg und sag der Jaqueline, sie soll mit ihrer MG nicht auf den Lehrkörper zielen...." Kevin werde daraufhin sicher sagen: "Mit meinem kleinen unschuldigen Hasen hatte damals auch keiner Mitleid!" Ob ich noch zu retten sei, ich sei nun schuld am Niedergang einer ganzen Generation, und wer dürfe die amoklaufenden Blagen dann erziehen? Sie!

Ich war's nicht! So glaubt mir doch!

16 Juli 2007

Verletzungen und Auas

Wer genau hinschaut, sieht an dieser meiner rechten Hand im unteren Bereich des Mittelfingers eine leichte Verdickung. Der Grund: eine Wespe. Genauer: ein Wespenstachel. Muss die auch meinen Finger als Landebahn benutzen, während ich am Kemnader See liegend die Zeitung lese und ohne Geistesgegenwart und ohne Hingucken den lästigen Störfaktor am Finger abstreifen will? Piiiiiieks. Auaa!!!

Nach Hause gefahren und den Fernseher eingeschaltet. ARD, Erlebnis Erde. Unter dem Titel Der Mönch und die Riesenhornissen zeigt mir Das Erste eine Tierdoku (Tierdoku! Und das mir!) über einen bienenzüchtenden buddhistischen Mönch, der Bienen züchtet, die von Hornissen angegriffen werden. Faszinierende Sendung, muss ich zugeben. War ich froh, dass mich nur eine Wespe gepiekt hat.

Bruchstücke

Endlich mal heiß. Dumm nur, wenn es im Büro so warm ist, dass bei geschlossenem Fenster die Luft nicht mehr nur steht, sondern schon rückwärts geht. Geöffnete Fenster haben aber den Nachteil, dass dann der Mordsradau der Bauarbeiter draußen eindringt, die zudem noch mit irgendwelchem übel riechenden Chemie-Kram rumfuhrwerken.
Pest und Cholera, sozusagen. Oder: Erstickung oder Erstinkung.

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Im Freibad plötzlich umlagert gewesen von einer Clique aus dem Fitnessstudio. Allein unter Schränken, sozusagen. Und zum Abendessen gibt es Eiweißpulver.

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Die Tour de France macht heute Ruhetag. Ist besser so. Üble Geschichte: Patrik Sinkewitz - dem ich aus alter Verbundenheit zugetan bin - ist nach der Etappe nach Tignes auf dem Weg zum Mannschaftshotel mit einem Fußgänger kollidiert, der jetzt im künstlichen Koma liegt. Sinkewitz selbst hat sich das Nasenbein gebrochen und eine Gehirnerschütterung.
Außerdem steigt T-Mobiles Sprinter Mark Cavendish (22) ermattet aus. Kapitän Michael Rogers stürzt auf der Abfahrt vom Cormet de Roselend, bricht sich das Schlüsselbein und ist auch nicht mehr dabei. Oh je.
Blick nach Berlin, zum FIVB (fédération internationale de volleyball) World Tour Grand Slam im Beachvolleyball. Dort gibt bei 50 Grad Hitze auf dem Sandplatz im Finale zwischen den Deutschen David Klemperer und Eric Koreng und Fabio Luiz und Marcio Araujo aus Brasilien Koreng vor Erschöpfung auf, musste mit ärztlicher Hilfe (und der von Luiz) vom Court getragen werden. Auch Luiz muss in ärztliche Behandlung. Später, bei der Siegerehrung, kommt Koreng nur mit Mühe und mit wankenden Beinen aufs Treppchen. Oh je oh je.

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Worüber die Kollegen lachen: Im Zuge der Berichterstattung zum Thema Doping wurde ein ehemaliger Bodybuilder interviewt, der zu seiner aktiven Zeit jede Menge verbotene Substanzen zu sich genommen hat. "Bei den kleinen Tablettchen denkst du nicht, dass die schädlich sind", sagt der Mann über Testosteron-Tabletten. Sag ich: "Nee, is' klar. Und bei der Pille denkst du auch nicht, dass die kleinen Dinger empfängnisverhütend wirken."

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Auch in der Redaktion: Wir sprechen über den neuen finnischen Trainer einer Basketball-Mannschaft in unserem Verbreitungsgebiet, stellen fest, dass der Mann sehr gut verständliches Englisch spricht und reden darüber, welche Fragen man üblicherweise im Lokalsport an englischsprachige Basketball-Interviewpartner richtet: "Which position are you playing - Center? Point guard? Flügelspieler?", "Do you have a girl-friend?", "What do you think of German Hausmeisters?" etc. Sagt der Kollege, der gerade verzweifelt auf seine Monitor und den Internet Explorer starrt: "Kannst auch fragen: 'Would you like to save a dump file?' "

10 Juli 2007

Best of Gültschie

Diese Folge von Gülcans Traumhochzeit (mehr und mehr wird klar, warum es Gülcans Traumhochzeit ist; Sebastian hat gar kein Bock aufs Heiraten, ist aber, so lange er nur genug schnelle Autos - die er auch noch selber pimpt! - und Teuer-Uhren um sich hat, wenigstens stille) drehte sich hauptsächlich ums "Holen" (ugspr. für (ein-)kaufen, anschaffen, investieren in, besorgen). Ohrringe, die Sebastian ihr "holen" will, findet Gülcan "einen Griff ins Klo", aber er holt sich dafür die Mille Miglia von Chopard, und beschimpft seine Demnächst-Gattin für ihr Versagen beim Kofferpacken (Kofferpacken für ihn, wohlgemerkt), weil er seiner Meinung nach jetzt nichts zum Anziehen hat und "scheiße" aussieht: "Gülcan, du musst doch vorher mal logisch denken." Tja, Sebasti, vielleicht ist genau das zu viel verlangt: logisch denken...

Was sie noch "holen": Mehr Pferde für die Hochzeits-Kutsche. Gültschie, ganz Prinzessin, will natürlich die romantische Variante beim Vor-der-Kirche-Vorfahren. Aber: "Das gemächliche Tempo der Pferdekutsche [bei der Probefahrt] stellt die Geduld von PS-Fanatiker Sebastian auf eine harte Probe." "Kann man da nicht noch so'n Gespann vor machen und noch ein'?", fragt er den Kutscher. "Ja, wir fahren auch vierspännig." Gülcan: "Dann haste vier PS." Sebastian: "Und sechs geht auch? Lass uns doch mit sechs fahren! Dann legen wir die noch so tiefer..."

Langsam wird Gülcan das alles ganz schön viel: "Boah, das ist ja echt n Wahnsinn: Hochzeit, Arbeit, Hund, Mann ist beim Autorennen..." Jau, Gültschie, und zwar in der Reihenfolge!

Dafür findet sie kluge (ähem) Worte bei ihrem Gastauftritt beim Live-Earth-Konzert: "Es lohnt sich natürlich, für die Welt zu kämpfen, weil: Demnächst werden unsere Kinder hier auf dieser Welt leben. Und die wollen ja auch noch was davon haben, ne? Soll ja alles so schön bleiben, wie's jetzt ist und bevor irgendwie alles den Bach runtergeht, können wir noch was in die Hand nehmen und bewirken."
Howgh. Sie hat gesprochen.

Treffende Worte findet Gültschies dicke Freundin Collien Fernandez. Die mutmaßt, dass Sebastian ein Pläuzchen bekommen hat, weil Gültschie so gut kocht. "Hausfrau halt, du kochst und machst so den ganzen Kram." Bei Collien ist das anders. Ihr Freund Rico geht einkaufen, kocht, macht sauber und er sieht auch noch gut aus. Gültschies Kommentar dazu - ehrlich erstaunt: "Das ist ja krass!" Und weiter: "Sebastian ist so' n richtiger - so'n Mann wie er im Buche steht. Der kommt abends nach Haus und fragt: 'Wo is' mein Essen?' " Worauf sie dann antworte: "Ach so, ich bin schon dabei, und dann - Spaghetti fliegen und Bolognese und so..." Collien dazu: "Aber du bringst doch das Geld nach Hause!? Ich mein, man muss sich doch entscheiden, entweder man arbeitet oder..." Gülcan: "Ja, neee, ich kann mich ja gar nicht entscheiden. Und - ich würd's auch nicht essen wollen, was Sebastian kocht. Obwohl: Letztens hat er ne Frikadelle gemacht."
Gülcan. Besser erst denken, dann reden. Oder überhaupt mal denken. Das wäre ein Anfang.

Dann passieren auch nicht so Dinge wie beim Sangria-Machen. Sebastian: "Has' aber ne teure Bowle gemacht. Ne 450-Euro-Bowle." Gülcan guckt treudoofherzig: "Warum?" "Ja, weil das n sehr teurer Rotwein ist. Ich hab noch nie n Menschen gesehen, der mit so nem Wein Bowle macht. Hättest auch im Aldi für 79 Cent Sangria kaufen können." "Ja, wollt ich ja. Ich dachte, das ist so einer!" Tja. Wer Weinetiketten lesen kann, ist klar im Vorteil, oder?

Heldin ist aber die Schwiegermutter - sozusagen Gülcans Traumschwiegermutter - Petra Kamps. Nicht nur, dass sie ständig einen vergnügten Eindruck macht - was angesichts dieser Schwiegertochter nicht hoch genug bewertet werden kann -, nein, sie sieht auch noch peppig aus in (zumeist) Leoparden-, Geparden- und Tiger-Outfits. Das Wichtigste aber: ihr großes Herz. So sagt sie etwa: "Die Idee mit dem Inneneinrichter [wir erinnern uns: "der kleine Italiener, dieser quirlige", d. Red.]) finde ich also grundsätzlich gut, weil [P.K. verdreht die Augen] Sebastian sich ja nicht so um [P.K. setzt eine Miene auf, die andere Leute nicht hinkriegen, wenn sie volle Lotte in eine vollreife Zitrone beißen] - die Wohnung - kümmert, sag ich mal. " Und dann - und da bordet ihr Mutterherz über vor Verständnis: "Aber der hat ja auch wenig Zeit."
Und: Petra Kamps ist im Umgang mit Menschen höflich nach ganz alter, guter Schule. Hut ab vor ihrer Ausgeglichenheit, Fassung und Freundlichkeit gegenüber dem durchgeknallten Dekorateur Mario ("sorry, I need my Ruhe!"), der sie schlechter, selbstherrlicher und hochnäsiger und arroganter behandelte als König Drosselbart.
Ehrlich!

09 Juli 2007

Es sind die kleinen Dinge

Am Sonntag in der Redaktion. Die Kollegen ziehen mich wie üblich auf wegen meines Nicht-Gattinnen-Status'; es kommen Sprüche wie "Na, machste schon das nächste Date aus?", wenn ich (harmlose) SMSse (an die Verwandtschaft) tippe, oder "So wird das nie was mit dir und den Männern, Tami, wenn du Samstagabend immer kaffeetrinkenderweise mit deiner Freundin im Café sitzt statt auf die Piste zu gehen!" und dergleichen mehr.
Da unterbricht genau der Kollege, der eigentlich am meisten Grund dazu hätte, zu diesem Thema den Mund zu halten, die Spötteleien und sagt: "Wollen wir mal eins festhalten. Es ist ja nicht so, als könnte die Tami keine Männer kriegen. Wenn sie nur wollte, dann..." - und es folgten Dinge wie "an jedem Finger zehn" und "nur mit dem Finger schnippen".
Danke dafür. Hihi.

06 Juli 2007

Versatzstücke

Wenn Axel Prahl und Gülcan Karahanci zusammen bei Riverboat auf der Couch sitzen, dann kann man das getrost als clash of cultures bezeichnen, glaube ich.
* * *
Ich kenne die Entertainerin Dagmar Frederic - ebenfalls Gast der o.g. Sendung - nicht, aber dass sie sich als Kampf-Ameise bezeichnet, gefällt mir.
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*träller* Chile hat die beste Post der Welt, Post der Welt, Post der We-he-helt... Oder: Wie eine fragile, gelbe, entenförmige Neonröhre den Atlantik überquerte und dabei völlig heile blieb. Das nenn' ich eine lohnende Investition in Portokosten.
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Wenn mich demnächst wieder jemand fragt, warum ich in Dortmund wohne, dann werde ich nicht die übliche Begründung "weil zwei meiner dicksten Freundinnen hier wohnen, weil ich Dortmund gerade groß genug und gerade klein genug finde, weil es hier einen ICE-Bahnhof und einen Flughafen gibt, weil es ungefähr auf der Hälfte zwischen meinen beiden Arbeitsplätzen ist, weil es hier ne U-Bahn gibt, weil Dortmund sich nicht wichtiger nimmt, als es ist". Sondern ich werde sagen: "Ich wohne in Dortmund, weil ich dort nah genug an meinem Bruder dran wohne, so dass ich, wenn ich meine, ich hätte eine Super-Idee gehabt, als ich - um beim Laufen möglichst wenig Zeug mitschleppen müssen, und sei es auch nur ein zusätzlicher Schlüssel - den Haus- und Wohnungstürschlüssel in den Briefkasten versenkte, um nur den Mini-Briefkastenschlüssel in die winzige Laufhosentasche stecken zu müssen, die eigentlich schon voll ist, weil dort auch noch der iPod Platz haben muss, dann allerdings - natürlich exakt in dem Moment, in der die Tür ins Schloss fällt - realisiere, dass sich ja der Briefkasten im Hausflur und somit hinter der von mir nun nicht mehr ohne Weiteres zu öffnenden Tür befindet, *lufthol* nur mal eben ein paar Straßen weiter laufen muss, um den bei ihm deponierten Ersatz-Schlüssel zu holen."
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Und Liz Baffoe ist auch klasse: "Die biologische Uhr tickt nicht, die bimmelt richtig!"

03 Juli 2007

Nabel der Welt

Witzig auch der Newsletter des Plattenlabels Grand Hotel van Cleef, der mich allmonatlich auf Konzerttermine, CD-Veröffentlichungen von Kettcar, Tomte und den anderen Jungs sowie neue
Platten, die unter Vertrag genommen wurden, aufmerksam macht und der diesmal mit den Worten "Wie singen viele Männer immer so schön 5 Tage, bevor die Erotik Messe
Oer-Erkenschwick losgeht? Genau: 'Gleich geht’s LOHOOS, GLEICH GEHT’S LOHOOOOS!' "
Ja, ja, zwischen Stimberg und Kaufland, da schläft der Bär, da nabelt sich die Welt ab, da ist die Sau festgebunden.

Wenn jetzt Sommer wär'

Auf der Autobahn auf dem Weg zur Arbeit verzweifelt die nächste Stufe - nach Intervall, Normal und Superschnell - der Scheibenwischer gesucht und dabei fast den Hebel nach unten hin abgebrochen.
Hallo?! Es ist Juli! Der Sommermonat par excellence! So geht das aber nicht!