30 April 2008

Grusel

Es gibt Dinge, die ändern sich nie. Heute nach Jahren (Jahrzehnten?) wieder "Aktenzeichen XY" geguckt. Schlechte Schauspieler stellen die Verbrechen nach, dramaturgisch gezielt wird Schauer-Musik eingesetzt, düstere Farben prägen das Bild, der Moderator macht eine dauerbesorgte Miene.

Und was geschieht? Ich grusele mich. Bibber.

Reaktion: Alle Lichter und Lampen in der Wohnung auf Festbeleuchtung. Das müssen meine Stromrechnung und der Klimawandel verkraften können...

Ge- und Missbrauch

Wörter und Sprache sind mein Beruf. Deswegen werde ich hellhörig, wo immer darüber gesprochen oder geschrieben wird.
So wie heute auf WDR5. In der Sendung "Scala". Da ging es im Zusammenhang mit dem Inzest-Fall in Österreich um die richtige Wortwahl. Und die Autorin hat Recht, wenn sie darauf pocht, dass "(sexueller) Missbrauch" in dem Zusammenhang fehl am Platz ist. Weil ge-brauchen drin steckt. Die Autorin findet, "dass sich das Wort vom 'Missbrauch' eines Menschen verbietet. Es würde ja heißen, dass ein Mensch, eine Frau in Maßen ge-braucht werden kann." Menschen kann man aber nicht ge-brauchen. Fast ebensowenig geht "misshandeln", aus gleicher Argumentation heraus. Am Schluss des Kommentars wird vorgeschlagen, statt dessen von einem "sexuellen Verbrechen" zu sprechen. "Er hat sie versklavt. So muss das auch gesagt werden."
- Ende des Beitrags. Ich nicke zufrieden und denke: "Ja! Stimmt." -

Und während ich das noch so denke, tönt lustiges Vogelgezwitscher aus dem Radio und eine heitere Stimme setzt die Hörer davon in Kenntnis, dass bald die wunderbare Gartentour 2008 des Senders starte, mit heititei-praktischen Gartentipps und jupdidu-grünen Tricks für Hobbygärtner, *säusel, tirilier, plauder*.

Das, liebe Leute, war aber dann auch die falsche Wort- und Anschluss-Text-Wahl. Ein dezentes Musikstück, wie sie sonst in diesem Programm auch durchaus üblich sind, hätte hier definitiv besser gepasst.

27 April 2008

Völkerverständigung II

Schöne, neue, vernetzte Welt ist, wenn man beim Bruder vorbeifährt und dort der per Skype und Webcam anwesenden Freundin in Kroatien "hallo" sagt und ihr erzählt, dass man jetzt aufbricht, um zum Kitchen Club (crossover-Küche-location!) zu fahren und dort die Platten der Farewellparty-Vorspeisen zurückbringt. "Ah! Grüß' mal!", sagt sie.
Im Kitchen Club ankommen erklärt man dem Vorspeisen-Lieferanten, dass seine leckeren Häppchen das Highlight der Abschieds-Party waren und antwortet auf eine entsprechende Frage, dass der verabschiedete Bruder zwei (2!!) Jahre nach Prag geht. "Oh, wie schade!", ruft da mit ehrlichem Bedauern die kroatischstämmige Inhaberin des Kitchen Club. "Grüßen Sie mal!" "Mach' ich. Ich soll auch grüßen. Auch von seiner Freundin aus Ihrem Heimatland. Die war gerade in der Webcam, als ich bei meinem Bruder war."

Schöne, neue, vernetzte Welt - sag' ich doch.

Völkerverständigung I

Kroatische Kekse (oben 2., 5., 7., 8. von links und unten 2., 5., 7. von links) vertragen sich übrigens gut mit französischen (oben 3., 5., 6., 8. von rechts und unten 1., 3., 5., 6., 8. von rechts).
(vgl. auch hier)

19 April 2008

Kevin Köhler Musical Superstar!


Kevin! Du bist es!
Du bist Musical Showstar 2008!
Wir haben es ja gewusst, schon damals, bei der Mini-Playback-Show beim SV Neptun...
Und ich kenn jetzt deine Mama, deinen Papa, deine Stiefmutter, deinen Stiefvater, deine Oma Ilse, den anderen Kevin, deine Schulkollegen von der Stage School, deine Schwimmvereins-Leute. Und nicht zuletzt den obersuperigen Rolando Villazón. Und den Rollschuh-Coach vom Starlight Express. Schön, so ein bisschen Sternenglanztheaterrummelshowbusiness...!
(Und dann singt er auch noch das schönste Musicallied überhaupt - "Your song" aus dem sagenhaften "Moulin Rouge"-Film. Hast Recht, Kevin, das ist wirklich noch ne Spur emotionaler als der Halbfinal-"Joseph"-Song! Huh!)
"Wenn es nach mir ginge, wirst du das Ruhrgebiet in den nächsten Jahren nicht verlassen."

edit: Fast noch ein bisschen schöner ist, nach Hause zu kommen, die Aufzeichnung der Sendung noch mal zu gucken und dabei simultan die Fotos auf dem Rechner laufen zu lassen.

13 April 2008

Kein Konkurrenz-Bashing

Nein, ich will mich nicht über die Kollegen lustig machen. Trotzdem hier ein Auszug aus einem Interview mit dem Recklinghäuser "Deutschland sucht den Superstar"-Kandidaten:
Frage: Wie sieht ein Tag bei DSDS aus?
Thomas Godoj: Wir arbeiten mit dem Gesangs-Couch und dem Coreographen.

05 April 2008

Gesucht? Gefunden?

Deutschland sucht den Superstar, und Thomas Godoj aus Suderwich schickt sich an, es zu werden (heute Abend singt er allerdings etwas schief bei Take Thats "Rule the World", stelle ich gerade fest. Dieter, a.k.a. Poptitan *lachschlapp* findet aber wieder mal, er habe "Gold aus dem Song gemacht".). Aber wir, in Oer-Erkenschwick, wir haben vielleicht bald den ersten öffentlich-rechtlich-seriösen Musical-Star gefunden: Kevin Köhler nämlich, und ich hab heute mit ihm gesprochen, ätsch! (Netter Junge, by the way. Ja, ich kann das gut leiden, wenn sich jemand mit vollem Namen meldet und ich kann auch gut leiden, wenn jemand bescheiden und realistisch seine Chancen einschätzt und nicht auf dicke Hose macht.)
Und das Beste ist: Ich hab' schon 1996 (!) über seinen ersten Auftritt - und Sieg - als Zehnjähriger bei der Mini-Playback-Show des SV Neptun über ihn geschrieben (s. Scan), hihi!

01 April 2008

27. März 2008

Ich wünsch' mir, dass es hinter der Grenze auch Internet gibt.