30 Oktober 2007

Was man so Kerze nennt

Sehr gut, wenn man eine Bürokollegin hat, die nicht mal mit der Wimper zuckt, wenn man plötzlich ein Haribo-Lakritz senkrecht auf den Schreibtisch stellt (siehe Foto) und erklärt, das sei eine Kerze. (Sieht doch - mit ein bisschen Phantasie - aus wie eine Kerze?! Die weiße Kokosfüllung ist die Flamme...!)
Vorausgegangen war die Eilanfrage per Chat vom Bruder: "Hast du ein Teelicht zur Hand?". Einige Hundert Kilometer weiter südöstlich von hier machte bestand nämlich seine Freundin gerade ihre theoretische Führerscheinprüfung und bedurfte mentalen/gedanklichen/kerzlichen Beistands.

28 Oktober 2007

Meine Jungs

Dritter Abend innerhalb einer Woche, an dem ich auf zwei Fingern pfeifen können wollte. Weil die Jungs vom GV Waltrop bei Capone Düsseldorf so schön gespielt haben. Weil die Halle so schön hell zum Fotografieren ist. Weil Boris box-and-one-Verteidigung hat spielen lassen. Weil sie in der Halbzeit "Hamma" gespielt haben. Weil ein Auswärtsspiel zu besuchen besonders schön ist, wenn man "allein" vor Ort ist. Ätsch!

26 Oktober 2007

Du tropfst und ich hab dir schon 1000 Mal gesagt, dass das Laminat das nicht aushält

Das war jetzt schon der zweite Abend in Folge, an dem ich mir schwer gewünscht habe, laut auf den Fingern pfeifen zu können...
Bitte besuchen Sie Basta!

25 Oktober 2007

Wir sind der Meinung: Das war spitze!

Eigentlich sind die Konzerte die besten, bei denen man schon eine Antrittsvorlesung seiner Professorin hinter sich hat. Und dann mit Vollgas gen Dortmund fährt und auf den Parkplatz direkt vor den Westfalenhallen brettert (was man sonst nie tun würde, weil man ja ein paar Straßen weiter wohnt). Wo man dann gar nichts mehr bezahlen muss, weil der Parkwächter einen anguckt und sagt: "Die haben doch schon längst angefangen!"
Dann rennt man in die Halle, und der Fotograf einer der ortsansässigen Zeitungen, der seinen Job schon getan hat, sagt zu einem: "Langsam, langsam, die sind erst beim vierten Lied!" Und weil es die grandiose Westfalenhalle 2 ist, hat man hier auch keine Schwierigkeiten, nach vorn, wo die Freundin wartet, durchzukommen. Man hat ferner auch gerade richtig viel Platz um sich rum, um sich anständig bewegen, hüpfen und feiern zu können.

Und für die, die weiß warum, meine Lieblings-Zitier-Zeile: "Ich liebe mein Leben, so ist das eben, und zwar trotzdem, trotzdem, und nicht deswegen."

22 Oktober 2007

Wenn's Winter wird

Auf dem Sofa bin ich jetzt nicht mehr allein. Die Wärmeflasche leistet mir Gesellschaft.
Die Radio-Werbespots enthalten jetzt mit zunehmender Häufigkeit Vokabeln wie "Winterkompletträder".
Wenn ich ins Bett gehe, spiele ich jetzt öfter mal mit der Versuchung, in Jogginghose und Fleecejacke schlafen zu gehen. Nur aus Vernunftsgründen schlüpfe ich dann doch in Nachthemd/Schlafanzug.
Jetzt steigt auch die Gefahr, dass ich nachts mal irgendwann wegen eines durchgebrannnten elektrischen Fußwärmers, der mich im Winter gerne mal in den Schlaf wärmt, sehr heiße Füße bekomme.
Nicht mehr selten ist jetzt ebenfalls der Spruch: "Warum biss'n du so rot im Gesicht?", weil ich wieder mal das Gebläse im Auto die komplette Fahrstrecke von zu Hause ins Büro (= halbe bis Dreiviertel-Stunde) angelassen habe. Ist doch so schön mollig!
Aber: Niemals werden Scheiben gekratzt. Wir Großstädter, wir kratzen niemals Scheiben! Wir wohnen in Straßen mit hohen Gebäuden, die die Kälte abhalten. Jawohl!

20 Oktober 2007

Alles richtig

Und da sitz ich in der St.-Peter-Kirche in Waltrop und denke (mal wieder) so bei mir, dass dies einfach der allerbeste und -richtigste Job der Welt ist, auch wenn er - nein, nämlich gerade weil er - einen manchmal dazu zwingt, etwa ein Angelika-Milster-Konzert in einer kalten katholischen Kirche anzuhören. Weil man dann feststellt, dass ein Angelika-Milster-Konzert gar nicht das Schlechteste ist. Und dass sie wirklich gut singt. Und dass hektische Tage überhaupt eigentlich alle in einer kalten katholischen Kirche mit einer blonden Frau und ein paar klassischen, anspruchsvollen Melodien enden sollten.
Und genau in dem Augenblick sagt Angelika Milster zu meinem fotografierenden Kollegen: "Junger Mann, Sie sind einer der rücksichtsvollsten Fotografen, die mir in den letzten 40 Jahren begegnet sind." Und schiebt hinterher: "Man muss ja auch mal Komplimente machen, oder?"
Da grinsen wir beide über beide Backen und die Welt ist in Ordnung. Und er wünscht sich, seine Mama hätte das gehört und ich wünsche mir, dass das nie aufhört.

18 Oktober 2007

Countdown to Insanity oder: Einer geht noch

Dass ich heute wieder die altbekannten und mittlerweile schon fest in den Tagesablauf integrierten SMSse "Zwischenstand ihrer Störungsmeldung: Unsere Technik arbeitet an der Behebung der Störung. Ihr Versatel-Team" erhielt, hat mich noch nicht mal besonders gewundert.
Aber dann dieser Zettel in meinem Briefkasten...
Hilfe, Versatel! Ihr wollt mich jetzt doch nicht etwa stalkern?!

17 Oktober 2007

Countdown to Insanity oder: Der Leitungs-Leidensweg

Er ist beendet, der Countdown des Wahnsinns. Bitte alle mal herkommen, bitte kräftig in die Oberarme kneifen. Bitte mir mal den Mund zuhalten, dass ich nicht unablässig "das kann nicht wahr sein, das kann nicht wahr sein..." vor mich hinstammele. Bitte mal die 0231 - 2493XXX testanrufen.
Ja, danke, es geht der Patientin den Umständen entsprechend. Es könnte sich lohnen, mir einen Port zu legen. Zum Abzapfen der Glückshormone. Die derzeit bei mir anfallende Menge könnte nämlich die Depressiven-Abteilungen sämtlicher NRW-Psychiatrien auf einen Schlag heilen.
Aber zurück zum Beginn des Wahnsinns-Countdowns:

10. September 2007: Teilzeitmitbewohner erbarmt sich der fünf (5) (!) Telefonanlagen-Boxen in meinem Haushalt und hängt sie ordentlich an die Wand. Fassadenfirma baut kleines Gerüst an der Hinterwand des Hauses auf. Telefonleitung knackt und rauscht. Teilzeitmitbewohner wird kurzfristig verdächtigt, Auslöser zu sein. Anruf bei Versatel, Meldung des "Knackens und Rauschens". Dieses "Knacken und Rauschen" sollte ich im Laufe der nächsten Wochen noch bis zum Erbrechen hören.
11. September 2007: SMS der Versatel: "Zwischenstand Ihrer Störungsmeldung: Unsere Technik arbeitet an der Behebung der Störung. Ihr Versatel-Team." Diese Meldung sollte ich im Laufe der nächsten Wochen noch zweimal täglich und bis zum Reinschlagen auf meinem Handy-Display lesen.
12. September 2007: Versatel ruft an. Sie haben ein Hardware-Problem festgestellt und schicken eine neue VersatelBox. Teilzeitmitbewohner ist aus dem Schneider und frei von Schuld.
14. September 2007: Paketbenachrichtungskarte von Versatel.
16. September 2007: Paket von Nachbarn abgeholt.
17. September 2007: Im Paket enthaltene VersatelBox installiert. Große Freude: Ich sehe jetzt auch die Nummern der Anrufenden eingeblendet. Das war vorher nicht.
19. September 2007: Freude ebbt ab. Rauschen und Knacken wird doch wieder schlimmer. Draußen vor dem Haus baut die Fassaden-Firma ein noch größeres Gerüst auf.
25. September 2007: Treffe Nachbarn im Treppenhaus. Seine Telefonleitung ist auch kaputt gewesen. War wohl die Gerüstbaufirma. Aber ein Telekom-Mitarbeiter war da und hat die Leitung repariert. Provisorisch, mit Klingeldraht.
Ich will auch Klingeldraht.
26. September 2007: Ich kann jetzt die komplette Versatel-Gesprächs-Schleife auswendig. "Herzlich willkommen bei der Versatel. Zunächst ein Hinweis: Aus Gründen der Qualitätssicherung zeichnen wir stichprobenartig Gespräche auf. Sollten Sie damit nicht einverstanden sein, so sagen Sie es unserem Mitarbeiter direkt zu Beginn. Und jetzt zu Ihrem Anliegen. Möchten Sie mehr Informationen zu den neuen Mobilfunk-Angeboten der Versatel, drücken Sie die 1. Haben Sie Fragen zu Ihrer Rechnung, drücken Sie die 2. Möchten Sie eine Störung melden, wählen Sie die 3. Oder möchten Sie sich nach dem Stand einer Störungsmeldung erkundigen? Dann nehmen Sie die 4." Bedarf nach mehr? Gerne, ich kann auch die Melodie der "Bitte bleiben Sie in der Leitung. Der nächste freie Mitarbeiter ist sofort für Sie da!"-Schleife mal vorsingen!
1. Oktober 2007: Rauschen und Knacken vorbei. Leitung jetzt ganz tot. Zudem bricht Internet-Verbindung immer wieder ab. Seiten bauen sich jeweils erst nach durchschnittlich siebenmaligem Drücken des Neu-laden-Symbols/der F5-Taste/der Kombination Strg+R (man wird erfinderisch mit der Zeit) auf. Anruf bei Versatel. Sie kümmern sich.
2. Oktober 2007, mittags: Anruf von Versatel. Ob ich zu Hause sei. Sie wollten gern mal eine Schleife (?) in die Telefonleitung legen. Hallo? Ich habe eine Mehralsganztags-Stelle! Ich bin nicht eben mal so mittags zu Hause! Aber gut, ich fahre gerne heute Abend zeitiger als sonst nach Hause und werde ab halb sieben warten, dass sich die Versatel noch mal meldet.
2. Oktober 2007, 18.55 Uhr: Die Versatel ruft an und legt eine Schleife (BTW: was ist eigentlich in telekommunikationstechnischen Zusammenhängen eine Schleife?). Ergebnis: Es liegt an der so genannten letzten Meile. heißt: Die Telekom ist zuständig. Die müssen einen Techniker schicken. Innerhalb der nächsten 24 Stunden. Aber: Ist ja Feiertag. Also am Donnerstag. Zwischen 8 und 17 Uhr.
4. Oktober 2007, 12 Uhr: Noch kein Telekom-Mensch in Sicht. Ist ja auch noch Zeit.
4. Oktober 2007, 15 Uhr: Jetzt müsste aber langsam einer kommen?! Ist ja nicht mehr sooo viel Zeit.
4. Oktober 2007, 17 Uhr: Es ist immer noch keiner gekommen. Jetzt ist keine Zeit mehr!
4. Oktober 2007, 18 Uhr: Säuerlicher Anruf bei Versatel. Meldung, dass Telekom-Mann nicht gekommen ist. "Wir melden uns morgen, am Freitag, und vereinbaren einen Termin."
5. Oktober 2007: Sie melden sich. Wir vereinbaren einen Termin. Für Samstagmorgen geht jetzt nicht mehr. Zu spät. Also Montag, 8 bis 12 Uhr? Ja, bitte. Montag, 8 bis 12 Uhr. Chefin ist lieb und sagt, ich kann erst gegen Mittag an der Uni anfangen.
8. Oktober 2007: 8, 9, 10, 11, 12 Uhr verstreichen. Wut lodert mittlerweile lichterloh. Schnautz-Anruf bei Versatel. "Ich kann Ihren Ärger gut verstehen, aber ich kann nichts anderes tun als einen neuen Termin mit Ihnen zu vereinbaren. Rufen Sie bitte morgen an." AAAAAAARRRGGGGH! Du sollst meinen Ärger nicht VERSTEHEN, du sollst die Telefonleitung reparieren!
9. Oktober 2007: Wieder beruhigt. Noch mal Anruf bei Versatel. Dann eben noch einen neuen Termin machen. Was ist mit Samstag? "Samstags können wir leider keine Termine vereinbaren." "Aber Ihr Kollege hat vergangenen Freitag zu mir gesagt, es GEBE Samstagstermine." "Ich weiß nicht, warum der Kollege das gesagt hat. Ich kann jedenfalls keine Samstagstermine vereinbaren." "Welche Bedingungen müssen denn erfüllt sein, um einen Samstagstermin zu bekommen?" "Das kann ich Ihnen leider nicht sagen." Tob, trampel, schrei, explodier, brüll.
10. Oktober 2007: Versatel-Mensch ruft an, bietet einen Samstagstermin an. Verstehe die Welt nicht mehr, schöpfe aber neue Hoffnung.
13. Oktober 2007: Es ist Samstag. Es ist 8 bis 12 Uhr. Es ist KEIN Telekom-Mensch da.
13. Oktober 2007, 13 Uhr: Anruf bei Versatel. Ich erkundige mich, wohin ich meine Schadensersatzforderung schicken soll. Frage nach, was die Damen und Herren als nächsten Schritt zu unternehmen gedenken. Halte meinen Zorn, der mittlerweile in Hass umschlägt, nur mühsam in Zaum. Beruhige mich damit, dass die armen Callcenter-Mitarbeiter ja nichts dafür können. Ja, ich weiß, dass ihr meinen Ärger verstehen könnt. "Ich schreibe jetzt mal ins Protokoll: 'Kundin ist verärgert.'" "Schreiben Sie bitte 'Kundin ist äußerst verärgert' ins Protokoll!"
14. Oktober 2007: Gespräche mit Freunden und Familie drehen sich mittlerweile nur noch um kaputte Telefonleitungen und die Höhe von Frustrationstoleranzschwellen. Ich bekomme den Spitznamen "rohes Ei", weil ich krebsrot anlaufe und mit Schimpfwörtern um mich schmeiße, die noch niemand aus meinem Munde gehört hat, und weil meinen zum Töten bereit klingenden Tonfall auch noch keiner kennt.
15. Oktober 2007: Ich verwerfe den Ratschlag, die Verbraucherberatung hinzuzuziehen. Meine Kampfkraft und -lust lässt nach. Resignation schleicht sich an.
16. Oktober 2007: Ungefähr der 19. Versatel-Mitarbeiter nimmt Kontakt mit mir auf. Ich kenne sie mittlerweile alle. Die meisten von ihnen sächseln. Das macht es nicht besser, oh nein.
Immerhin: Ein neuer Termin. Mittwoch, 17. Oktober, 12 bis 17 Uhr.
17. Oktober 2007, 13.36 Uhr: Zeichen. Wunder. Rotstiftvorkram. Abendland geht doch nicht unter. Er lebt. Und noch besser: Er steht vor meiner Tür, der Telekom-Mann.
Ich beherrsche mich nur noch mit letzter Kraft, ihm nicht sofort einen Heiratsantrag zu machen oder wahlweise mein Sparbuch zu schenken.
Ein paar besorgte Blicke auf die maroden Telefonleitung dieses Hauses (tatsächlich war meine Leitung durchgefault!), ein paar Dreher mit dem Schrauberzieher, ein Testanruf, und dann hat er ein Ende, der Countdown bis zum Wahnsinn. Das Telefon tut wieder das, wozu es gedacht ist. Es klingelt, es wählt, es schaltet den Anrufbeantworter an. Es lebt. Ungläubigkeit weicht breitem Lächeln auf meinem Gesicht. Alles ist gut.
Dankbarkeit hat heute meinen Namen.

04 Oktober 2007

Rohe Gewalt

When you are completely sauer because the fucking Telekom-Mann who is supposed to fix the bröckeling Telefonleitung lets himself not blicken although he should be here in the morning and now it is 16 Uhr in the afternoon, so that you could not leave the house and buy a Zeitung and a Geburtstagsgeschenk for your Patenkind and the neue Revolverheld-CD and when then auch noch the Internet andauernd kicks you out of the DSL-Leitung and when außerdem the Postbote did not deliver the orange pullover you ordered by mail a few days ago, then it may help to shout out loud "Du Scheiß-Ding, jetzt geh endlich zu!" to the Schublade you just räumed auf and dabei once again stelltest fest that this Kommode in your Wohnzimmer that you bought about 18 years ago from the money you got for your Konfirmation should now endlich mal be replaced by something new.
Then nämlich goes immerhin the Schublade zu. The Telefonmann comes therefrom leider immer noch nicht and you will get noch a little more mad than you already are. That can unter Umständen to the complete Verlust of your Muttersprache führen.

03 Oktober 2007

90s

Sehr peinlich: Sich beim 90er-Jahre-Tag auf Einslive dabei ertappen, dass man "Wish you were here" von Rednex Wort für Wort mitsingen kann. Und "My heart will go on" von Celine Dion auch.

Tag der deutschen Reinheit

Wenn nach dem Putzen der Lappen so dreckig ist, dass man ihn wegschmeißen muss, dann hat man definitiv den Großreinemachtag zu lange hinaus gezögert. Ja, ist denn jetzt schon Frühjahr? Und überhaupt: Seit wann sind eigentlich diese braunen Flecken auf der Wohnzimmertür? Oder anders: Habe ich eigentlich überhaupt schon mal Wann habe ich eigentlich das letzte Mal die Wohnzimmertür abgewischt? Und warum liegt hinter der Lautsprecherbox eine Weihnachtsglitzer-Girlande, hä?
Und jetzt entschuldigt mich. Der Staubsaugerbeutel ist voll.

Nachtrag: Das Großreinemachen schloss auch das Auto ein. Micha, die hässlichen Kleberückstände auf dem Armaturenbrett, die schon letztes Jahr Ostern da waren, sind jetzt endlich weg... :-)