26 September 2006

Viermal werden wir noch wach

... dann hat mein weblog Geburtstag! Dann wird TBFKAM (=the blog formerly known as mini1974.blogspot.com) eins!

Worte, die die Welt braucht

Es sagte/schrieb die finnische Kollegin, die zurzeit eine deutsche Austauschstudentin zu Gast hat und zudem einen "Tag der europäischen Sprachen" an der Uni Helsinki organisieren musste: "Ein tolles Sprachbad!"

Eva H. lässt grüßen

Gestern auf dem Rückweg vom Bahnhof, sagte (in nicht gerade freundlichem Ton) ein Mann zu der Frau, mit der er Hand-in-Hand durch die Stadt schlenderte: "Ja, dass du kochen musst, ist doch klar!"
Und Apfelkuchen backen. Und Kerzen anzünden.

25 September 2006

Honig

Schön zu hören ist: "Als du weg warst, war ich irgendwie alleiner als vorher."

19 September 2006

Technik verbindet - oder auch nicht

Es gibt Zeiten im Leben, da ist man Display-Junkie (BTW: Google findet 65 Einträge für Display-Junkie). Display-Junkietum wird in gravierenden Fällen auch noch von Phantom-Vibrations-Hypersensibilität flankiert, was sich darin äußert, dass man das Funktelefon aus der Jackentasche zerrt, weil man meinte, der Windhauch, der das Kleidungsstück in minimale Bewegung versetzt hat, sei ein sich per Vibrieren ankündigender Telefonanruf oder eine Textnachricht.
Nun, jedenfalls, wenn man in solchen Zeiten auch noch blöd genug ist, das Handy mit in Freibad-Duschräume zu nehmen und naiv genug ist zu glauben, das würde dem Gerät nichts ausmachen, der muss halt hinnehmen, dass erst das Display den YMCA YMCK-Modus umkehrt, dann ganz verschwindet, dann wieder auftaucht, jedoch die Beleuchtung vermissen lässt, dass kurze Zeit später beim Betätigen des Slide-Mechanismus doch wieder die komplette Display-Darstellung verschwindet (quasi "Sesam, schließe dich"), dass dann eingehende Anrufe zwar wieder angezeigt werden, aber kein Ton aus dem Hörer dringt, dass am kommenden Tag doch wieder einiges geht, dann wieder nicht... Bis man dankbar ist, auf das hilfsbereite Angebot des Bruders, der diverse Alt-Telefone, unter anderem ein Motorola Timeport tri-band (siehe Foto; Quelle: www.handy-sammler.de), in der Schublade rumliegen hat, eingehen zu können. Das hat zwar Tücken wie eine scheinbar nicht vorhandene Tastensperre, ein seltsames T9, eine vorschnell agierende SMS-Abschick-Funktion und die Eigenart, zwar Anrufe in Abwesenheit anzuzeigen, aber nicht die Nummer dieser Anrufe (wie sich später und unter Aufbietung der geballten Pfadfinder-Mentalität herausstellte, gibt es doch einen Umweg, um an die begehrten Nummern zu kommen). Aber es ist ein Telefon.
Also, gestern Abend startete ich einen Lockruf bei Freundin G., um mich mit ihr zu verabreden; es waren Dinge auf meinem Laptop zu erledigen. Um die Zeit nicht unnütz verstreichen zu lassen, packte ich sicherheitshalber, falls sie Zeit hätte und das per Anruf kundtun würde, das Laptop ins Auto, steckte den DVD-Player, der zum Bruder transportiert werden sollte, dazu und machte mich auf den Weg. Bei Brüderchens Wohnung angekommen, war der Herr des Hauses nicht da, aber macht ja nichts. Hab ja n Schlüssel. Also flott den DVD-Player ausgeladen, das Laptop gleich mit. Weil: Hier gibt es eine schnelle DSL-Leitung, die wunderbar dazu angetan ist, Virenschutz-Programme und Firewalls downzuloaden. Zwischendurch mal eben eine SMS getippt und noch gedacht: Komisch, da oben links in der Ecke, das kleine Zeichen - war das vorher auch schon da? Ungerührt weiter gemacht, da dreht sich plötzlich der Schlüssel in der Tür und Bruderherz hätte sich schlapp gelacht, wäre er das nicht schon vom Jogging-Lauf, der hinter ihm lag (Lüge! Er war ja gar nicht schlapp! Wer 36 Minuten am Stück laufen kann, der ist so wenig schlapp wie David Odonkor langsam ist!).
Es begab sich nämlich so, dass er spontan die gleiche Idee hatte: "Lauf ich doch mal bei der Schwester vorbei und hole mir meinen DVD-Player wieder!" Als er mich nicht antraf, klingelte er per Funktelefon durch: Aha, dafür war also das kleine Zeichen oben links in der Display-Ecke!
Egal, so hatte ja jetzt jeder, was er brauchte, ich zog wieder ab, noch kurz denkend: "Na ja, muss ich bei G. eben ein andermal vorbeischauen." Kaum zu Hause angekommen, blinkt mich mein Festnetz-AB freundlich an und Freundin G. plauderte darauf: "Komm doch gern vorbei, ich bin zu Hause, alles klar..." Tja. War vielleicht eine doofe Idee, von meinem Festnetz aus bei ihr auf dem Handy anzurufen und ihr zu erklären, sie solle gern zurückrufen, sich aber nicht wundern, wenn ich den Anruf vielleicht verpassen und dann nicht zurückrufen würde, weil ich ja der Entgangenen-Anrufs-Nummern-Entziffern (bis dahin noch) nicht mächtig war.

Das nennt man wohl Tücken der Technik mit Selbstüberlistung.

11 September 2006

Natascha rudert um Klickzahlen

Es sagte der Kollege S., der eine Bilderstrecke von der Ruder-Weltmeisterschaft in Eton/Großbritannien ins Online-Angebot unserer Zeitung gestellt hatte und soeben erfuhr, dass er hinter der Natascha-Kampusch-Bilderstrecke Platz 2 der Klickzahlen-Charts belegte: "Morgen entführ ich den Deutschland-Achter, und dann sind wir auf Platz eins!"

07 September 2006

Student müsste man sein

Beim Kaffeetrinken in der Sonne auf den Stufen vor dem C-Gebäude der Uni Paderborn. Sagt mein Kollege V. zu seinem Kommilitonen K., der dummerweise nicht beachtet hatte, dass sich die Weitermeldungs-Frist für die Staatsexamensprüfung auch bei empirischen Staatsarbeiten, für die man bekanntermaßen einen Monat länger Zeit hat, nicht gleichzeitig um einen Monat verlängert, und so jetzt ein Semester länger auf seine Prüfungen warten muss oder darf: "Und, was machst du jetzt mit deiner ganzen freien Zeit?" "Gute Frage. Ich geh schon aus Verzweiflung jeden Tag zwei Stunden joggen." So gut möcht' ich's auch mal haben.

05 September 2006

...und noch einmal

Ein Fass ohne Boden, dieses Männer-und-Frauen-Thema. Neulich beim 100. Geburtstag des DRK-Stadtverbandes. Zahllose einlullende, lobende, schmeichelnde, das Ehrenamt streichelnde Reden wurden geschwungen. "Sehr geehrte Damen und Herren", ging es los, es folgten endlose Sätze, in denen die "Helferinnen und Helfer", die "Blutspenderinnen und Blutspender", die "Bürgerinnen und Bürger", die "Oer-Erkenschwickerinnen und Oer-Erkenschwicker" vorkamen. Und schließlich auch die "Garantien und Garanten" (für den Fortbestand des DRK-Stadtverbands in den nächsten 100 Jahren).

02 September 2006

Mädchen und Jungen

"Eine Schule für Mädchen und Jungen" war die Tagung überschrieben, zu der ich am Donnerstag in der Hauptstadt war. (Nebenbei gesagt sehr peinlich, so lange nicht in Berlin gewesen zu sein. Zehn Jahre sind es wohl.)
Die Tagung, zu der das Land Schleswig-Holstein geladen hatte, hätte aber genau so gut heißen können "Eine Tagung für Streithähne und Kampfhennen". Diese Pädagogen. Und Innen. Wie sie dasitzen, die Frauen, mit ihren Batik-Halstüchern. Mit ihren Wallegewändern. Mit ihren Kurzhaarfrisuren (so wie ich). Wie sie hören, was vorne auf dem Podium gesagt wird. Wie sie gebannt auf die männlichen Redner starren und ihre Ohren weit aufmachen, damit ihnen nur ja keine vermeintlich frauenfeindliche, verborgen antiemanzipatorische, getarnt machohafte oder sonstwie die Geschlechter-Differenzen festschreibende Bemerkung entging. Und wenn so etwas vorkam, oh warte, dann schnaubten sie verächtlich durch die Nasen, grollen feindselig in Richtung Redner, ein stiller Aufstand.
Vorne wird gepredigt und angeregt, die Kinder in der Schule möglichst reflexiv koedukativ zu beschulen, ihnen nicht ständig wieder die Geschlechter-Unterschiede unter die kleinen Näschen zu reiben, sie in friedlicher Koexistenz zu erziehen, ihre Selbstbewusstseine (-seins?) zu stärken allein aufgrund ihrer Persönlichkeit und nicht wegen der Geschlechtszugehörigkeit, die genders zu mainstreamen. Und was tun einige Spezialisten im Plenum? Sie hetzen und machen Front und zementieren. Und merken gar nicht, wie verbissen sie sind.
Wohlgemerkt: Nicht alle sind so. Aber gerade die fallen so sehr unangenehm auf, finde ich.