26 Dezember 2007

Highlights so viele wie Kerzen am Tannenbaum

Friede, Freude, Eierkuchen (nee, nicht Eierkuchen. Hirsch- und Sauerbraten!) in Reinkultur (fast), dieses Weihnachten. Lange nicht mehr so viel gute Laune auf einen Haufen gesehen und erlebt. Ein Highlight nach dem anderen, so viele wie Kerzen am Tannenbaum.
Fing schon alles damit an, dass es diesmal weder unter den Bewohnern der VWS29 Streit gab (sieht man von gewissen Differenzen darüber ab, ob die Sauce zum Braten durchgeseiht oder mit Stücken serviert werden soll, und ob man mit fusseliger Anzughose zum Geburtstag des Freundes - alljährlicher Termin am Heiligabendmittag - gehen kann) noch übermäßige Hektik in der vorbescherlichen Zeit ausbrach.




Erstes kleines Highlight dann: Das Einweg-Thermometer im bo*Frost-made-Braten: Poppt es raus oder nicht, das war die erste Gretchen-Frage des Tages. Weil: Wenn es rauspoppt, ist der Braten innen durch. Wenn nicht... droht Familienfehde. Mindestens. Aber: Alles gut, Thermometer poppte raus, während wir in der Kirche waren - schöne Bescherung!




Neu dieses Jahr: Das Heiligabendprozedere verzögerte sich im Laufe des Abends über die Gebühr (am Essen, siehe auch 3. Foto; Parmesanhippen an Blattsalat mit Artischocken-Herzen, lag es jedenfalls nicht; gab nur vier Gänge). Aber möglicherweise an der Geschenkezahl: Ich habe allein 38 (achtunddreißig) bekommen. Okay, da ist jede Plätzchentüte mitgezählt und alles, was sich schon im Vorfeld ansammelte, aber - und damit kommen wir zum WdW 2007 (Wort der Weihnacht 2007): "add-on" ist diesmal das wohl meiststrapazierte, aber auch schönste und treffendste Wort - invented by IT-Branchen-geschädigtem Bruder.




"Schwester", sagte er schon vor dem Fest. "Die Add-ons sind diesmal bei meinem Geschenk für dich das Beste." Woraufhin jedes Geschenk vor dem Auspacken mit der Frage: "Ist das jetzt ein Add-on?" bedacht wurde. (Wobei sich dieser nette Terminus auch problemlos auf die in Omas Gesangsbücher aus anno 1952 hineingelegten Zusatz-Liedblätter übertragen lässt.)
Und siehe - seines war tatsächlich mein persönliches Weihnachts-Highlight: Bodenvase (4. Foto) mit on-geaddeten Glitzerhirschen und -Sternen, die förmlich schweben... Große Freude macht sich breit.


Der Preis für das witzigste Geschenkpapier geht dafür an die Mutter vom Ganzen: Tanzende, als Rentiere verkleidete Schweinchen - hat man so was schon gesehen?







Wie jedes Jahr ein weiteres Highlight: der Besuch des Drübbelken in Recklinghausen, wo auch bei später Ankunft gegen 1.30 Uhr der Baum brannte (niemals war diese Beschreibung treffender) und die Sardinen wieder prächtig die Kneipen-Dose anfüllten. Spruch des Abends: "Tami-U., ich bin ganz irritiert von den Glitzersternen in deinem Gesicht!" (siehe Foto 5, alle Fotos hier) (neues Spielzeug: flickr!).

Und vier Stunden Schlaf reichen auch dicke, um am nächsten Tag fit für die Fortsetzung des Weihnachtsrauschs zu sein: Gut, dass Papa und D. eine DeLonghi haben - an solchen Tagen schätzt man perfekten Vollautomaten-Kaffeee doch umso mehr. Überhäufung mit Geschenken (daaaanke!) folgte, wobei diesmal streng darauf geachtet wurde, dass die Geldgeschenke nicht im Altpapier landeten und auch die den Latte-Macchiato-Bechern beigelegten Löffel nicht dort endeten *hüstel*.




Und wer noch nicht wach war, dem half das nächste Weihnachts-Highlight 2007 auf die Beine: Papafreundin live at the E-Piano with Orgel-Sound - sehen Sie hier den Live-Mitschnitt von "O du fröhliche" (copyright by Bruder). Man beachte: auswendig gespielt! Der konzentrierte Blick aufs Notenblatt trügt! Da standen Noten für ein ganz anderes Lied!


Mittag bei Oma - niemand macht Sauerbraten so gut wie Oma K. aus H., niemand! - und Wiedersehen mit den Cousinen. Mit zweien jedenfalls. Die eine hatte bis mindestens ein Uhr nachts am Heiligabend gekellnert und fiel deswegen aus, die andere feierte mit einer türkischen Freundin Nicht-Weihnachten. Jo.

Einige neue legendäre Sprüche gelernt, etwa das wunderbare Understatement-Kompliment aus dem Mund von Großonkel J.: "Manche können eben mehr als Brot essen." Sehr schön. Merk' ich mir.

Die Familie ein wenig belustigt durch Präsentation meiner Zeitungs-Blocks. "Das kannst du doch im Leben nicht mehr lesen am nächsten Tag!" "Doch, diese Mitschrift der Traineraussage nach dem Basketballspiel heißt zum Beispiel: 'Das war eine verdiente Niederlage, wir haben zu viele einfache Punkte zugelassen und zu viele blöde Fehlpässe geworfen. Das verzerrt natürlich das Ergebnis ein wenig. War aber, wie gesagt, verdient. Im dritten Viertel sind die dann ganz weggezogen, haben alles getroffen. Und ich hab auch die Auszeit zu spät genommen....' Na?!"

Beeindruckend: Das Lametta am Baum von Oma ist schon mindestens 30, wenn nicht 40 Jahre alt. Sag noch mal einer was von "Lametta ist ein Klimakiller".

Dann Absingen von Weihnachtsliedern. "Kling Glöckchen" wird gewünscht. "Ach ja, das ist doch ein schöner Opener", findet der Bruder. Wir lieben Anglizismen.

Neues Projekt in diesem Jahr: Erstellung einer Punkte-Rangliste für Alle-Jahre-wieder-Sprüche. Stiefoma V. führt diese ungefährdet an: "Pass auf, gleich sagt sie: 'Oh, Nici, heute mit Binder - schiiiick!' " Oma V. kommt ... und sagt: "Ja, guuuck mal, der Nici! Mit Binder!" Dann: "Können wir denn heute vor dem Essen kurz beten?" (Nein, V., das nun wirklich nicht. Wir haben letztes Jahr gebetet, wir haben vorletztes Jahr gebetet, wir haben vorvorletztes Jahr gebetet, wir haben vorvorvor... wir beten immer vor dem Essen. Aber diesmal ... NATÜRLICH sprechen wir auch diesmal ein Vaterunser!!). Weiter ging's zu mitternächtlicher Stunde, als die traditionellen, schlesischen Mohnsemmeln auf den Tisch kamen. "Ach, auf die Mohnsemmeln freu ich mich jetzt so richtig!" (Strike! Punkt!) "Zehn Brötchen hab ich verarbeitet diesmal! Und ein Pfund Zucker! Und drei Liter Milch!" (Strike! Zweiter Punkt!) "Schmeckt's euch denn?" (In unseren Magen passt eigentlich nicht mal mehr ein einziges Mohnkorn, aber: "Doch, ja, lecker, mhh.") "Ich nehm noch ein bisschen. Ich darf das. Mir schmeckts." (Hey! Hattrick! Dritter Punkt!)

Oh, this is christmas, wie ich's mag. Bis nächstes Jahr!
Jetzt erstmal: Ruhe. Frei. Ganztags im Schlafanzug. Schokoladen-Plätzchen-Vorrats-Vernichtungs-Kommando, an die Arbeit!

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