10 Juni 2007

Wir sind Bochum

Unvorstellbar eigentlich, dass es Leute gibt, die nicht zu einem Herbert-Konzert gehen wollen. Fast drei Stunden volle Power voraus. "Wunderschön" machte Herr Grönemeyer zum Wort des Abends, indem er es wohl an die Hundert Mal wiederholte. Wunderschön, Herbert, deine Quietscher und deine einzigartige Nuschel-Pronunciation - niemals war Textkenntnis wichtiger als beim Herbert-Grönemeyer-Konzert. Wunderschön, wie du herumhampelst und das tanzen nennst. Wunderschön, dieser erste Augenblick des Konzerts, wenn du den Steg in den Innenraum hinein wanderst und einfach die Massen um dich herum branden lässt. Wunderschön, wenn du dich für den Applaus bedankst und sagst: "Man ist ja doch immer sehr nervös, wenn man nach Hause kommt." Wunderschön, dass du die richtige Menge aus neuen, alten und Gassenhauer-Songs findest. Wunderschön, dass du bei "Alkohol" im Eifer des Gesangs die Textzeilen durcheinanderwürfelst: "Alkohol ist dein Sanitäter-Rettungsboot, Alkohol ist dein Fallschirm und dein Kopfsalat."

Wunderschön auch dein Humor über dich selbst, zum Beispiel, wenn du gegen Ende des Konzerts auf die Leinwand hinter der Bühne blickst, auf die Video-Aufnahmen des Konzerts (und mehr) übertragen werden: "Boah, wie seh' ich denn aus?" Wunderschön, wenn wir alle "Mensch" singen und du das Lied beendest, schon das nächste ("Bleibt alles anders") ankündigst, der Plan aber durchkreuzt wird, weil das Publikum auf Schalke lieber noch ein bisschen "Mensch" weitersingt - und du dann einstimmst. Wunderschön auch, wenn 60 000 Kehlen "Currywurst" brüllen.
Danke, Herbert.

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