19 Juni 2007

Vorbeigeschossen

Es ist nicht geistiger Umnachtung zuzuschreiben, dass ich gestern Abend auf dem Rückweg von Recklinghausen auf der A43 nicht nur an der A2 vorbeigebraust bin, die mich nach Dortmund gebracht hätte (Variante A), auch die A42 links liegen gelassen habe, die mich per Variante B nach Hause geführt hätte, und schließlich die A40, die Heimkommens-Variante C bedeutet hätte, ignoriert habe und statt dessen erst über die A44 einen bescheuerten Umweg kleinen Abstecher übers Kreuz Dortmund/Witten genommen habe.
Nein, es lag auch nicht daran, dass ich (ja, mit Freisprecheinrichtung!) am Telefon über Phasen, in denen man besser ohne Wimperntusche aufzutragen aus dem Haus geht, geredet habe und übers Aufraffen und übers Kraft-Hernehmen. Herbert sagt dazu: "Kopf hoch - tanzen!", und ich sage: "Wer schreibt, der bleibt - glücklich." So einfach ist das, und so viel kann es ausmachen, wenn man den vermutlich nettestens finnischen Trainer einer Basketball-Pro-B-Mannschaft per E-Mail interviewt und dabei erfährt, wann er ins Sommerhaus fährt, warum sich Finnen bei Basketball-Spielen wie in der Kirche benehmen (O-Ton: "peace and quietly") und was er außer saurem Roggenbrot noch so in Deutschland vermisst. Und wenn man endlich mal wieder bei der definitiv sympathischsten Inlineskaterhockey-Mannschaft der zweiten Bundesliga Nord zu Gast ist - und das, obwohl sie unnötig 4:7 verloren hat, obwohl diese schwitzigen Schutzausrüstungs-Monster-Trikots schlimmer stinken als eine Iltisfarm kurz nach der Paarungszeit und obwohl nur Weniges eumeliger aussieht als Inlineskaterhockey-Spieler, die beim Weg auf die Ersatzbank ihren Mundschutz rausflitschen.

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