16 Juni 2007

Hochmütige Tipps einer neunmalklugen Besserwisserin

Muss das sein? Müsst ihr Gauturnfeste mit einem offiziellen Festakt eröffnen? Müsst ihr bei diesem Festakt sechs Grußwörter einplanen?
Nichts gegen Festakte, nichts gegen Grußworte, nichts gegen feierliche Eröffnungen.
Aber wenn die Aula des örtlichen Doppelgymnasiums voll ist mit turnenden Kindern, deren Trainern, Betreuern und Eltern, dann muss man sich nach dem Sinn eines solchen Festakts fragen.
Während die Akteure am Rednerpult Wort an Wort, Satz an Satz reihen, und das Publikum währenddessen in aller Seelenruhe nicht nur - und noch nicht mal im Flüsterton - quasselt, babbelt, redet, schwätzt, sich unterhält, sondern auch Stühle rückt, Kameras zückt und das Gerenne schlimmer ist als am Dortmunder Hauptbahnhof morgens um 7.45 Uhr - das schickt mir die blanke Wut in den Bauch.
Verständlich, dass es für die Eröffnung eines Turngaufestes einen festlichen Rahmen geben soll. Aber angesichts dieser Banausen, denen es noch nicht mal ansatzweise peinlich ist, sich mitten in der Rede der Bürgermeisterin zu erheben und dem Bekannten zwei Stuhlreihen weiter hinten "Tschüss dann. Und langweilt euch nicht zu sehr!", zuzurufen, muss man sich vielleicht überlegen, ob das die richtige Form ist. Offensichtlich ist diese unsere Gesellschaft eher auf Show- und visuelle Effekte abonniert - beim Schattenturn-Rahmenprogrammpunkt, bei der Vorführung der Taekwondo-Kämpfer des Ausrichter-Vereins und beim Auftritt der Cheerleader-Mädels war die Aufmerksamkeit ungleich höher.
Also: Entweder Show statt Reden - kann ja auch festlich sein - oder: Vielleicht müsste man die Blagen von heute einfach mal dazu bringen, dass sie es aushalten, mal eine Stunde still und ruhig zu sitzen. Das kann doch nicht so schwer sein. Wo soll denn das hinführen? Heutige Jugend... *kopfschüttel*. Allerdings: bei den Vorbildern - bei diesen heutigen Eltern/Betreuern/Trainern... *kopfschüttelnochmal*.

Ende der Aufregerei. Wochenende!

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