Das war Freitag. Weil der Abend bis zur Verabredung noch lang war, erstmal ins Kino gegangen. Lust auf nicht allzu seichte, aber schöne Bilder zeigende Geschichte gehabt und "In her Shoes" - "In den Schuhen meiner Schwester" gewählt. Gut gewählt, rührender, tränenreicher, angenehmer Film. Störend allerdings: Das Kino war voll mit Hochsteckfrisuren-Tussen, die alberne Baguette-Täschchen unter den Arm geklemmt hatten und figurbetonende Stretch-Stoffhosen und artige Oberteilchen (gerne: Rollkragenpullöverchen, ist ja frisch geworden!) trugen und dazu ein liebreizendes goldenes Kettchen trugen und dazu ein bisschen spießiges Armgeschmeide vom Lover. Die Popcorn brauchten, weil: man kauft ja Popcorn im Kino, und zwar immer. Die aber dankenswerterweise auch heulen mussten. Waren auch ein paar Männer da. Die guckten sich aber leicht beschämt um, und deutlich war ihnen auf die Stirn geschrieben: "Ich wär lieber mitte Autobild auffe Couch." Aber sie hatten es ihren Hasis und deren Freundin und deren Schatzi versprochen, "lass uns doch mal wieder ins Kino gehen." Schlimmer aber waren die, die raucherhusteten, und zwar mit Vorliebe in den Szenen, wo es richtig hach! wurde. Toll auch die, die die Antiraubkopierer-Reklame noch nicht kennen und sich wegschmeißen vor Lachen, wenn der Kleine fragt: "Mami, wann kommt Papi nach Haus?" "Noch vier mal singen." Gesteigert wird diese Dämlichkeit und Ignoranz nur durch Ablesen jeglicher Schriftzüge auf der Leinwand: "Verloben verboten, haha, ja, ja, besser ist das." Total witzig. Ich weiß schon, warum ich lieber in Filme gehe, die nicht so viele Menschen auch gut finden.
Danach: Drübbelken mit Jacke. Guter Jacke, gut tuender Jacke, netter Jacke, angenehmer Abend.
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