10 Januar 2008

Google mich!

Lokalredakteurin. Dass das mein Traumjob ist, habe ich immer behauptet. Jetzt deucht mir: Es stimmt, was ich behauptet habe. Das ist tatsächlich mein Traumjob. Er macht mir Spaß. Kaff hin oder her, Käseblatt ex oder hopp. Trotz einer Leserschaft, die gerne mal bei Telefonverlosungen "Ich ruf an wegen die Karten" sagt. Trotz der neu ins (Sport-)Programm aufgenommenen Disziplin "an den Haaren herbeiziehen" - von Themen nämlich. Trotz der Tatsache, dass man an meinem neuen Arbeitsplatz seine Schere, seinen Tacker, seine Stifte selbst mitbringen muss.
Aber irgendwie ist es zu nett, ständig auf Menschen zu treffen, die man kennt: Mit-Abiturient S. zum Beispiel, der sich heute, als er unserer Sekretärin einen Termin seines Schützenvereins durchgab, an mich weiterverbinden ließ und erstmal kurz mit mir plauderte. Oder Schul-Kollege A., der jetzt doch tatsächlich einen red dot award gewonnen hat - und daher natürlich zum Objekt der Berichterstattung wird. Oder Fußball-Bekannter B., der die Scheiben runterkurbelt und ruft: "Na, Tamina, auf der Suche nach'm Motiv?", als er mich mit Kamera in der Innenstadt sieht. Oder oder oder.
Und: Wir sind hier nicht hinterm Mond, das wurde heute einmal mehr bewiesen: "K. von der Energieagentur", meldete sich heute ein Anrufer, und ich sah eine auswärtige Telefonnummer im Display. Er wolle sich bedanken für den Artikel, den ich über die "mission e" - eine Energiespar-Kampagne der Bundeswehr - geschrieben habe. Ich war ein wenig perplex, denn meine dienstliche Nummer habe ich erst seit acht Tagen, die kennt kaum einer außer dem engeren Bekanntenkreis, dem ich sie sofort in die digitalen und papierenen Telefonbücher diktiert hatte.
Folglich fragte ich ihn am Ende des netten Gesprächs, wie er mich denn hier aufgefunden habe. Ja-ha, das sei ganz kurios: Er habe mich gegoogelt. Sei dann auf eine Telefonnummer an der Uni Paderborn gestoßen, die ihn wiederum auf eine Nummer an der Uni Wuppertal verwiesen hatte. Dort anrufend, hatte er meine ehemalige Kollegin an der Strippe (die natürlich im Kreise derer war, die SOFORT meine neue Nummer erhalten hatten). Und so hatte ich den Mann nun über Umwege nach Paderborn und Wuppertal nun in Oer-Erkenschwick am Hörer!
Fest steht a): Ich muss dringend was an meiner Netz-Identität und meiner Google-Bilanz tun und b): Mit der Vokabel Käsekaff muss man vorsichtig umgehen.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich bin ja auch gelernte Tageszeitungsredakteurin und war in den sieben Jahren, die ich da war, auch immer sehr glücklich. Zumindest mit dem Job, mit der Zeitung nachher nicht mehr so, aber das ist eine andere Geschichte.

Ich mochte den Kontakt zu den Leuten immer sehr. Und da ich in der Region aufgewachsen bin, in der ich damals auch gearbeitet hatte, hatte ich immer mehr Kontakte und Bekannte, die mir helfen konnten, als andere Kollegen. Das war ein sehr schönes Arbeiten. :-)

Aber jetzt bei den öffentlich-rechtlichen ist es auch sehr schön, merke ich jetzt...

Tami-U hat gesagt…

Oh, das kann ich mir vorstellen! Eine Freundin arbeitet auch (frei) fürs öffentlich-rechtliche Fernsehen. Manche Dinge sind dort schon sehr viel besser als es z.B. für freie Mitarbeiter bei 'ner Lokaltageszeitung ist...

Anonym hat gesagt…

das lokale ist ja nicht so meins... mh, muss man/frau für gemacht sein. oder eben zumindest eine verbindung zu haben, die fehlt mir. aber, oer-erckenschwick, hihi. das wohnt dann mein "werter" ex mitsamt sippschaft.
und ich ja auch nicht weit weg... vielleicht seh ich da ja mal, dann winke ich :)

Tami-U hat gesagt…

Hihi, nicht dass das auch mein Ex ist?! Von der Sorte wohnen nämlich auch ein, zwei in Oer-Erkenschwick :)
Ich hoffe, du bist deine Auto-Sorge wieder los (wenigstens die)?! Ist ganz schön, wenn man jemanden hat, der sich kümmert, nicht wahr?!

Anonym hat gesagt…

ich glaube nicht, dass wir die gleichen ex-freunde haben, es sei denn du stehst auf 18jährige, die dir monatelang vorgaukeln, sie seien viel reifer. dem natürlich dann nicht so ist, hähä.

auto, ja. derzeit ist es ein anthrazitfarbener audi 80. ich setze jetzt auch einen cordhut beim fahren auf.