27 Februar 2006

worst stress

Wieder aufgetaucht aus dem WAZ-Ostvest-Parallel-Universum. "Du bist WAZ-Ostvestsport" war seit Donnerstagmittag mein zweiter Name. Gegen Mittag in die Redaktion geschneit, wo ein leicht händeringender Kollege E. schon mal sehen konnte, wie er am zweiten Tag in Folge zwei Seiten vollmachte. Und das ganz ohne Chef. Mit Mühe und Not die Ausgabe für Freitag vollbekommen, aber natürlich aus diesem Grunde keine Zeit gehabt, auch nur ansatzweise die Samstagsausgabe und somit den dräuenden Freitagsdienst vorzubereiten. Um 19 Uhr war sowieso Kontrastprogramm in Form karnevalistischer Ausschweifungen angesagt. Weiberfastnacht in den Pfarrheimen St. Marien und St. Peter und Paul Oer, Auftritt von "Stachelbissig" auf Mutter Wehners Behelfs-Bühne und als krönenden Zwischengang und später noch Abschluss die "Dödelparty" (O-Ton Lokalredakteur C.) in der Stadthalle. Ja, ich wollte schon immer mal hören, was Tim Toupet zu singen hat, nämlich: "Du hast die Haare schön / das liegt bestimmt am Föhn, wo gehst du zum Friseur, zu dem muss ich auch mal gehn." Dämlichkeit kennt keine Grenzen. Und wenn nichts mehr hilft, dann: "Haarspray auf die Birne, dann fällt nichts in die Stirne." Is klar, Tim.

Der Highlighter dieser unsäglichen Show in der Stadthalle, in der sich wirklich, leider, man muss es so sagen, eher die schlichteren Bevölkerungsschichten versammelt hatten, war Chris, der Stripper. Angezogen noch erträglich, wurde es mit jedem Kleidungsstück, das fiel (und es fielen ALLE, ja, auch der String unter den Boxershorts, und ja, er hielt sich zwar eine Amerika-Flagge (??) vor sein bestes Stück, während er den blanken Po gen Publikum reckte, ja, aber: seitlich konnte man da reingucken, und ja, ich stand seitlich...), unerträglicher. Aber gut, dass er in dieser stilvollen Rossmann-Plastiktüte das Babyöl mit hatte, der Chris. Das durfte (?) die kleine Schnalle, die er auf die Bühne gezerrt hatte, auf die Bodybuilder-Muckis schmieren.
Bitte, das war genug Karneval für mich.

Dann lieber am Freitagmorgen um kurz vor neun in die Redaktion. Zwei ganze, blanke, anzeigenlose Seiten lagen vor mir. Tja, und was tut man nicht alles in der Zeit von kurz vor neun morgens bis kurz vor neun abends? 789 Zeilen schreiben zum Beispiel. Über die Fußballbeilage und über die Basketballer, über drei Westfalenpokal-Mannschaften, über eine Frauenverbandsligisten, über fünf A-Kreisligisten, über ein Kreispokalspiel, über diversen Kleinkram (Tennis-Versammlungen, Alte-Herren-Treffen) und wo und zu welchen Spielen sich die Sportvereine im Verbreitungsgebiet so am Wochenende tummeln. 789, meine persönliche Zahl des Tages und vielleicht auch Bestleistung. Na ja, vielleicht nicht Best-, aber Meistleistung.
Ja, da fällt man abends ins Bett und sackt einfach nur in den Schlaf. Weil: Es geht ja Samstag weiter. Um 13 Uhr mit Kaminski, der Ersten. Eva und ihre Jazz-Tänzerinnen. Schöner Termin, flott weiter, schnell mal vorgespiegelt in der Redaktion, bevor es nach Ahaus ging, Inlineskaterhockey gucken, Mustangs Waltrop im ersten Zweitbundesligaspiel. Schön, lieber Ahauser SV (warum heißt ihr eigentlich auch Maidy Dogs?
Seid ihr so mädchenhaft, dass ihr mit eurem Namen an holde Maiden erinnern müsst? Auf dem Spielfeld wart ihr ruppig genug, euch Rabiaty Dogs zu nennen. Aber die Waltroper waren ruppiger, ha!), dass ihr so eine prima Halle aufs münsterländische platte Land gesetzt habt. Bloß warum in aller Teufel Namen habt ihr denn da keine Heizung drin? Aber ich steh ja gerne bei -1 Grad draußen und +1 Grad drinnen zwei Stunden rum, kein Thema. Nicht, wenn Kaminski, der Zweite, nämlich Christoph, der Torwart und in diesem Falle Coach des Teams, dabei ist. Nette Familie, da gibt's ja gar nichts.
Abends zu Elkes Geburtstagsfeier - sehr schön, einfach nur sacken lassen, essen, quatschen, bequatschen lassen, sich eine tolle Neuigkeit anhören, und verantwortungslos rumsitzen.

Am Sonntag um halb neun in die Redaktion, weitergeplant, die launigen dreieinhalb Seiten. Inlinehockey geschrieben. Fotos bearbeitet. Freie Mitarbeiter eingewiesen. Mit Vestsport-Redaktion konferiert. Korrektur gelesen. Telefonate entgegengenommen. Texte reintelefoniert. ToS beim Adobe-Befehle-Suchen geholfen. Mit anderen Redaktionen telefoniert. Mails gesichtet. Texte geschrieben. 635 Zeilen insgesamt. Mit J. gewitzelt, der es uns erstmal auf ewig mit den Vinnumer Karnevalisten verscherzt hat, weil er erst vor der Frau des Olfener Bürgermeisters Cola verschüttet und dann noch frech gesagt hat: "Damit kann ich leben", als die Kollegin von der Konkurrenz meinte, das sei ja ein toller Einstieg. So flogen die Stunden dahin, ein Volleyballspiel und eines vom Fußball fielen aus, aber Umdisponieren war einfach. Zwischendurch "hello Boston" - Maren ist Erste beim Trockenrudern geworden!
Und natürlich: Kaminski, die Dritte - ich hatte sie alle, die Kaminskis, an diesem Wochenende, gleichsam ein Kaminski-Triple. Kaminski All Stars sozusagen. Boris und seine Basketballer (Foto links von der GV-Homepage) waren weniger Stars, sondern verloren einmal mehr. Schade. Aber beim nächsten Heimspiel bin ich dabei. Und dann werden wir mal sehen, wer die Regionalliga von hinten aufrollt... äh, vielleicht jedenfalls.

Müßig niederzuschreiben, dass sich wieder und wieder Bilder nicht anständig in die dafür vorgesehenen Plätze auf den Seiten zuordneten, was leicht nervös machte. Überflüssig zu erwähnen, dass mir erst um 21.40 Uhr auffiel, dass wir FC-Handball noch nicht im Blatt hatten. Kein Problem für Peter Kleibrink, den es wohl als so ziemlich einzigen nicht zum Pyjama-Ball in Waltrop zog. Der Trainer lieferte mir gerne noch die Infos. Nebensächlich, dass F. beständig in einem Text über die Oberliga-Volleyballer des TV Datteln von den "TV-Handballern" schrieb. Ups. Gerade noch gemerkt. Auch, dass A. das Ergebnis von Grün-Weiß Erkenschwick erstmal schön gedreht und den 3:0-Sieg zu einem 0:3 aus Erkenschwicker Sicht machte. Na ja. Peanuts.
War auch schon um 23 Uhr Feierabend. Heissa. Da war ja direkt noch eine halbe Stunde Luft bis zum Andruck. Aus und nach Haus. Helau.

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