07 August 2007

Blogstress

Schon wieder sieben Tage her seit dem letzten Post. So kann das nicht weitergehen. Was soll mein Patenonkel meine Leserschaft denken. Also voilà - etwas Hochzeitscontent - siehe auch nebenstehendes Bild (v.o.n.u.: Maracuja, Himbeer, Käsesahne, Schoko).
Bevor es aber an die Tortenschlacht ging, waren erstmal andere Aktivitäten angesagt. Hochzeitspaarfotografieren vor Industriekulturkulisse etwa. Braut und Bräutigam vor Schiffen im Hafen, Braut und Bräutigam vor Hebewerk, Braut und Bräutigam im Grünen, Bräutigam und Braut mit hochgerafften Unterröcken die Hebewerkstreppen hochlaufend und so weiter. Mittagessen. Biergartensitzen. Mit näheren und weiteren Bekannten über Architektur-Professoren in Karlsruhe und Nachbarn, die auf Farbdruckern auf der Arbeit ausgedruckte Falschparkmahnzettel hinter Scheibenwischer klemmen, sowie über Auffassungen von Dresscodes bei Hochzeiten geredet (leider auch um das leidige und immer noch währende Thema "die WAZ ist doof - die hab ich abbestellt" nicht herumgekommen). Drei Reden gelauscht und endlich die Wahrheit darüber erfahren, was sich einst an der Griechen-Frischfood-Theke im toom in RE-Süd ereignet hat und welche Chancen man als Nutzer eines Internet-Katzen-Forums hat.
Aber dann.
Dann kam der Ernst des Hochzeitsfeierlebens.
Brautstraußwerfen.
Nicht ganz ohne Hintergedanken hatte ich meine Schlingen-Sandalen im Römische-Vestalinnen-Look angezogen, des spitzen Pfennigabsatzes wegen, den ich den Gegnerinnen im Kampf um das florale Kunstwerk in die Seite zu rammen gedachte. Und das ganze Fahrradfahren, Laufen, Schwimmen in diesem Sommer hatte in Wahrheit auch nicht die allgemeine körperliche Fitness und Kondition als Zweck, sondern sollte mich für die Herausforderung Brautstraußfangen stählen. Die sechs Ladies und ich, wir stellten uns also artig in einer Reihe auf, wobei manche Konkurrentin noch versuchte, sich zu zieren - auch das natürlich nur ein scheinheiliges Täuschungsmanöver, denn wer könnte ernsthaft die Gier nach dem Gatten-Glück versprechenden Blumengespinst verhehlen wollen? Zaghafte Versuche, uns noch zum Absingen der "Wir winden dir den Jungfernkranz"-Hymne zu zwingen, schlugen fehl, es sollte lieber endlich losgehen.
Es kam, wie es kommen musste. Wendige Windböen, falsche Flugkurve, schlechter Schwung, problematische Position, vor allem aber der weiche Boden im Biergarten hinderten mich, jetzt aber wirklich langsam dem großen Ziel entgegenzueilen (siehe Foto, Unterzeile: Die Braut, die Fängerin, ein kleiner und sechs große Ölgötzen).
Was soll ich sagen. Da hat die Wedding-Plannerin auf ganzer Linie versagt. Allerdings: Ich habe vom Brautpaar gelernt, dass das Internet beim Kennenlernen beste Dienste leisten kann. Wie wär's denn mal mit virtuellem Brautstraußwerfen? Da würde ich mir durchaus Chancen ausrechnen.

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