19 April 2006

Antibias leicht gemacht

Die einen schreiben ganze Doktorarbeiten darüber. Die anderen holen rasch mal den Holzhammer raus und erklären uns während eines Infoabends über Deutsch-Türkische Elternvereine das Prinzip des Antibias so: "Da hat mal ein Lehrer an einer Schule zu mir gesagt, der Ali, mit dem haben wir keine Probleme. Der ist wie ein Deutscher. Da hab ich zu dem Lehrer gesagt, das ist falsch gedacht. Der Ali ist wie er ist." So! So einfach ist das.
Und überhaupt hatte der Herr D. noch einige weitere pädagogische Patent-Rezepte parat: "Lassen Sie die Kinder nicht den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzen. Das macht die Menschen dumm. Das Fernsehen führt dazu, dass Menschen einsam werden. Und dann müssen sie sich einen Hund kaufen." A-ha! Oder: "Eine gefestigte Identität und Selbstvertrauen des Einzelnen sind wichtig für die Integration. Identitätslosigkeit führt zu Hilflosigkeit und Angst. Und dann nehmen die jungen Leute Drogen, Haschisch und Heroin und Alkohol und so." Aufgepasst also, dass wir alle immer schön genau wissen, wer wir sind, sonst - schwupps - hängen wir ratzifatzi an der Nadel oder an der Flasche.

In der Moschee (!) bleibt es Bürgermeister M. da nur, zu den (natürlich islamisch gläubigen) Menschen zu sagen: "Um Gottes Willen, es soll niemand seine Identität aufgeben, um Gottes Willen, nein nein!"

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