07 Dezember 2006

O Dortmund-Baum, o Dortmund-Baum, wie zahlreich sind deine Fichten

Ich gestehe: Der millionenfach von mit viel zu schwachen Blitzlichtern in Stockfinsternis geknipste Tannenbaum (Foto: www.weihnachtsmarkt-dortmund.de) macht mir jedesmal ein Lächeln ins Gesicht. Auch wenn die Stadt noch so verstopft ist von sauerländischen Hausfrauen, die glühweinbesäuselt mit albernen Nikolausmützen durch die Straßen links und rechts des Hansaplatzes tapern, von Kegelclubs aus Unna-Massen, deren Mitgliedern Senfkleckse auf die Adler-Jacken tropfen, und von Halbwüchsigen, die "Stille Nacht, heilige Nacht" mehr brüllen als singen und dabei leider nicht annähernd so originell sind wie gewollt - ich mag sie.
Nicht zuletzt deswegen, weil die Mayer'sche mir die Benachrichtigung "Das von Ihnen bestellte Buch ist jetzt abholbereit" per SMS zu schicken. Das nenn ich mal fortschrittlich und kundenfreundlich.

Langsam wachsen mir sogar die Nashörner ans Herz. Weil es eines gibt, das schoßhundgleich neben dem Weihnachtsmann, der an der Bahnhofsvorplatztreppe die Ankommenden begrüßt, hockt und mit Nikolaus-Bart und rotem Mantel geschmückt ist. Und weil sich die Angestellte des Touristen-Büros voller Kampfgeist in die Meute von ungezogenen, rumkrakeelenden und Schindluder treibenden Blagen auf Klassenausflug stürzt und die Schüler vom Touristen-Büro-Nashorn jagt. Hey, soll dem etwa das Horn abbrechen oder was? Runter da! Blagen-Ös!

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