19 Juni 2006

Schlamperei

So viel Blogpause war wohl lange nicht. Zu viel Sommer, zu viel WM, zu viele Männer. Quatsch, von allen dreien kann man natürlich nicht zu viel haben. Aber wenn Deutschland gegen Polen spielt, da muss man dabei sein. Da muss man am besten mit einem echten Polen unterwegs sein (O-Ton "Polen sollst Du nicht befürchten. Wir werden uns gegenseitig vertreten." - Tomekk, super!). Und man muss am besten vor irgendeiner Kneipe stehen und in der Traube sein, die sich zwischen Dornenbüschen auf ein Mäuerchen quetscht und dabei so auf Tuchfühlung mit einem vor einem stehenden Polen gehen, wie man es sonst noch nicht mal mit seinem Dusch-Handtuch macht. Und man muss dann auf die Großbildleinwand gucken und zusehen (siehe Foto von AFP/afp.com; na, Herr Ballack und Herr Krzynowek, wollt ihr euch wohl in Frieden lassen?), dass man halt die wichtigen Szenen (in diesem Falle: eine, in der Nachspielzeit. 1:0) mitkriegt. Und am besten treibt man sich erst in der Innenstadt rum, wenn die ollen Krawallos schon weg sind. Und man trifft dann am besten noch Bruder und Bestenfreundvonbruder und zieht mit denen um die Häuser. Und am besten hat man zur Sicherheit ein polnisches Fähnchen dabei. Und am besten trägt man sein BMW-Williams-Formel1-T-Shirt mit der Aufschrift: "Keep your distance". Auch wenn die polnischen Freunde dann fragen: "Warum, eh?" Dann erst ist es richtig gut.

Und die Tage werden nicht schlechter. Das Mail-Postfach stöhnt unter Massenandrang, zu Hause wurde ewig nicht gesaugt, geschweige denn der Kühlschrank befüllt, aber: Macht nichts. Außerdem nimmt das gar kein Ende mit den ganzen Freunden, und zwischenzeitlich fühl ich mich ein bisschen wie Zypern. Nur aufgedrehter.

Und der allerpassendste Spruch kommt dieser Tage von der großartigen Madame la K.: "Die Männer, die verstehen, müssen das nicht noch betonen." So wahr, so legendär, so einzigartig.

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