05 Mai 2008

Reisen bildet


Wenn man so überlegt, was man so ganz nebenbei auf- und wahrnimmt, abspeichert, liest, behält, beobachtet, wenn man auf Reisen ist... Kein Wunder, dass man abends schlagkaputt (pragkaputt?) ins Bett fällt.
Nur mal so ein Ausschnitt:
Hamburg liegt nicht an der Moldau. Müsste es aber eigentlich.
Sonntags gehen auf der Moldau-Insel Slovanský ostrov Familien spazieren, unter der Woche die Verliebten.
Das Bier heißt Staropramen.
Alkoholgehalt wird in Grad, nicht in Promille gemessen.
Im Supermarkt im "Flora Palác" ist gegen Abend an den Kassen worst time, sprich Schlange stehen.
Příští stanice heißt "nächster Halt". Allerdings nur in der Metro. In der Tram heißt das příští zastávka.

Wenn man zum Flughafen will, muss man die grüne A-Metro-Linie bis Dejvicka fahren.
Prager Kellner nehmen an einem inoffiziellen Wettbewerb teil. Ziel: Wer nimmt dem Gast am schnellsten den Teller weg, sobald dieser aufgegessen hat (aufgegessen zu haben scheint)?
Nur 30 Prozent der Tschechen sind katholisch oder evangelisch. Deswegen putzen sie gerne sonntags den Flur, bringen fleißig Müll runter, bauen Fassaden.
Einer der größten Maler Tschechiens ist Josef Manes (19. Jahrhundert). Sein Denkmal steht links vom Rudolfinum.
100 tschechische Kronen sind 4 Euro. Spülmaschinenreiniger ist unverhältnismäßig teuer.
Dik heißt danke. Ahoj heißt tschüss.
Das Metronom im Letna-Park sieht von allen Stellen der Stadt besser aus als direkt vor Ort.
Der Hradschin ist nicht gleich die Prager Burg und Malá Strana, die Kleinseite, ist auch noch was anderes.
Franz Kafka ist tausendmal umgezogen in Prag. Deswegen haben die Kafka-Themenstadtführungs-Leute ein feines Leben.
Wenzel heißen sie hier alle. Und aus dem Fenster stürzen sie sich auch. Willkommen im Frühling. "The elevator is really slow."
Jan Hus war der, der 100 Jahre vor Luther schon dessen Gedankengut verbreitete.
Absinth knallt ganz schön. Beware of the grüne Fee.

Ach ja, und: Prag ist schön.

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