28 September 2005

Jetzt hab ich auch einen. Einen Blog. Ein Blog? Ein Weblog. Und wer ist schuld? Die Carolina im fernen Chile. Die war bis letzte Woche Mittwoch die Freundin meines Bruders. Und dann macht er einfach Schluss mit ihr. Und sie schüttet ihren ganzen Kummer in ihr Weblog. Nicht, dass ich mir auch wünsche, mit mir würde jemand Schluss machen - wie soll das auch schon gehen ;-) Aber irgendwie gefiel mir die Idee. Aufschreiben, was man denkt, was einem auffällt, was einem über den Weg läuft. Jemand, der so viel quasselt und SMSst und emailt und aufschreibt und telefoniert und generell kommuniziert wie ich, braucht so etwas. Finde ich.
Weblog Mini also. Keine Ahnung, wie lange ich das durchhalte. Keine Ahnung, wer sich das anguckt. Keine Ahnung, was ich alles aufschreibe.
Aber dass ich diesen Drang habe, das steht schon mal fest. Möchte nicht wissen, wem ich mit meiner Mitteilsamkeit so alles auf den Geist gehe. Aber schließlich war das einer der Hauptgründe, weswegen ich unbe-unbe-unbe-unbedingt (überüberüberüberüberübermorgen Kinder, wird's was geben...) wieder ins geliebte Ruhrgebiet zurückwollte. Weil hier jeder jeden anquatscht, ohne dass einer schrägt guckt. Dass man sich hier gerne zusammen kaputtlacht oder dummes Zeug redet. Dummes Zeug, das den Tag schöner macht, den Mitmenschen liebenswerter. Jüngstes Beispiel vorgestern, im Aldi in Dortmund (kurz vor Toreschluss): "Wo sind denn hier die Eier?", ruft eine junge Frau durch den Supermarkt unter der Galeria Kaufhof. Ruft eine andere zurück: "Fragen Sie doch mal den Feger!" - Und deutet auf den Angestellten, der gerade mit einem Besen die Überreste von hunderten, tausenden von Menschen, die an diesem Einkaufstag durchs Aldi spaziert sind, beseitigt. Da lachen mindestens fünf Leute, die drumherum stehen und grinsen sich in mehr oder weniger stillem Einverständnis an. "Hoho, frag den Feger, wo er die Eier hat, hihi!", wird natürlich dem ohnehin schon lustigen Scherz noch eins drauf gesetzt.
Ja, so schön ist's im Ruhrgebiet. Könnte jeden Tag ein neues Beispiel nennen. Fortsetzung folgt.
Jetzt erstmal: Lied des Tages (von gestern nachgereicht): "Suddenly I see" von KT Tunstall. Die CD ist nicht so überzeugend. Das Lied umso mehr. Auch wenn ich mir doch die Kaiser Chiefs gekauft habe. Vor allem wegen des "nananananana".
Spruch des Tages, auch von gestern, gilt heute nicht mehr so sehr, aber wer weiß - vielleicht schon morgen wieder: "Mach dich rar - be a star." DAS ist ja nun etwas, was mir so gar nicht gelingen mag, das Rar-Machen. Aber: We work on it.

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