Das Leben macht Kopfstand. Wenn man einen ganzen, langen Arbeitstag, der erst langsam daherplätschert und dann doch mehrere nette Telefongespräche und einige Hektik bereithält, hinter sich hat, weil man zwischendurch noch den Ersatztorhüter von Arminia Bielefeld knipsen muss, bevor man in die Redaktion zurückeilt und ... später dann Richtung Dortmund abdüst. Ab in die Stadt, na klar, denn gestern war ja Brasilien gegen Japan. Merke: Wichtigste Bestandteile des vollkommenen WM-Erlebnisses in DO ist ein gut geladener Akku vom Funktelefon. Denn die Hälfte der Zeit verbringt man damit, SMSse zu schicken: "Sind jetzt im Speak Easy. Komm doch einfach dahin." Oder ähnlich. Und man telefoniert kreuz und quer durch die Stadt: "Wo seid ihr? Waaaas? Ich versteh nichts, hier isses so laut!" Oder auch: "Ja. Friedensplatz, okay. Du ich muss jetzt Schluss machen, mein Akku ist gleich ... ist jetzt alle." Pflichtprogramm sind auch klebrige Finger, weil die Brasilianer an ihrem lustigen Cocktail-Stand mit dem Rohrzucker im Caipi sehr großzügig sind. Und dann hüpft man auf dem Friedensplatz auf und nieder, wahlweise zu brasilianischen Knüller-Songs, die man nicht kennt, die die grün-gelbe Masse aber mitgrölt und die Hüften gar ansehnlich schwingt und zu denen man nicht anders kann als mitzuschwingen. Oder zu "Live is live" oder "54, 74, 90, 2006" oder "99 Luftballons" oder - zum Schluss, wenn wir gehen sollen, "You'll never walk alone". Und alle liegen sich in den Armen, auch der einzigartige Japaner, der nicht viel mehr Deutsch konnte außer "Scheiße" (was er öfter rufen musste, leider, trotz aller solidarisierende "Nippon, Nippon"-Rufe unsererseits) und die Welt, die zu Gast ist und unser Freund ist, ist in Ordnung. Vor allem, wenn man gerade eine Kneipe in Dortmund sucht und sie nicht findet (Stichwort Alter Markt) und sich dann den Weg von einem gebrochen Deutsch sprechenden Italiener erklären lassen muss.
Spruch des Tages: "Schwester, it takes two to party!" Yep, Babe.
Und Tarkan find ich super.
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