Gestern Abend, 20.30 Uhr, kam das Fahrrad zu seinem ersten Einsatz in diesem Jahr und zuvor zu etwas mehr Luft in den Reifen. Leider quietschte das Fußaufpumpteil, mit dem ich im Keller den Reifen zuleibe rückte, ein wenig. Ungefähr acht Tritte Luft waren drin, im Vorderrad, da öffnet sich zwei Stockwerke höher eine Tür und jemand ruft: "Hegrrrummphrfbäh!" Ich: "Bitte?" Wieder: "hegrrrummphrfbähgrrr!" Stapfe ich ein Stockwerk höher, in hörbarere Nähe: "Bitte?" (*schnauz*) "Geht das auch leiser?" "Ist ja gut."
Das Fahrrad also samt Aufpumpteil vor die Tür geschleppt, weitergequietschpumpt. Kommt ein Mann des Weges, mit Deutschland-Käppi. "Oh, quietscht n bisschen, was?", grinst freundlich der Vorbeigänger. "Ja. Hab grad schon Ärger mit dem Nachbarn gekriegt." Völlig entgeisterter Blick bei meinem Gegenüber: "Hä? Ist doch WM!" - Dem muss ich jetzt wohl eigentlich nichts hinzufügen. Bei der WM gelten andere Gesetze. Und die allermeisten, bis auf wenige Unverbesserliche, sind im Rausch des Spaßes und der Freunde im Zeichen des Fußballs.
(Weiter ging der Dialog mit: "Ja, ich find auch, ne ganz schöne Spaßbremse, der Nachbar." "Jau. Dabei sind die alle total nett. Gestern, in der Kneipe, so'n paar Engländer. Und Schweden. Alle total nett." Ich quietschte weiter. "Soll ich eigentlich mal helfen?" "Geht schon, danke." "Nee, komm, ich pumpe, du hältst das Ventil fest." - Und dann konnten wir feiern gehen. Nett sind die Menschen. Danke, FIFA-WM.)
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