Ich meine, ich brauche langsam mal eine Brille. Die auf meiner Nase hat zwar erfreulicherweise mehrfach schon Drauftreten und Draufsetzen, Runterfallen und Entlangschrappen überstanden, aber sie hat auch schon etwa sieben oder acht Jahre auf dem Bügel. Das nächste Modell ist auch bereits ausgemacht. Es hört auf den Namen Sophie, ist rechts abgebildet und stammt vom Hersteller Mykita. "Der Name verdankt sich dem Umstand, dass die beiden Brillenmacher in eine ehemalige Kita an der Wallstraße in Mitte einzogen", schreibt die Berliner Zeitung.
Ansonsten ist Frankfurt immer wieder ein Vergnügen. Vor allem, wenn man weiß, wo der Werksverkauf von Sinn-Uhren ist und dass die da eine Extra-Fußball-Uhr, den Fußball-Chronographen Modell 303 - ausschließlich (kleiner Trick der Marketing-Abteilung) im Fußball-Weltmeisterschaftsjahr 2006 erhältlich - fertigen.
Das wäre was für mich. Dann würden sich nicht am Rande von diversen Fußballplätzen im Ostvest Szenen wie diese abspielen: "Moment, um zwei nach hat der Schiri die zweite Spielhälfte angepfiffen, jetzt ist es 28. Heißt, sie haben 26 Minuten gespielt, plus 45 Minuten erste Hälfte, macht ... 45 plus 26 ... 51 ... 71. Minute! Okay, notiere: Auswechselung Nils Eisen für Daniel Seidel in der 71. Minute. Huch, was, Tor? Oh, Mist, vor lauter Rechnerei das Tor nicht mitgekriegt. Hey, Kollege von der Konkurrenzzeitung, wer war da denn jetzt gerade am Ball? Und wer hat die Vorarbeit gemacht? Und ist der Ball links unten oder rechts oben reingegangen?"
Ansonsten landeten in den Shopping-Tüten: Geschenke für Bruder-Geburtstag (höhö! Jetzt möcht'ste wohl gerne wissen, was, he?!), Vorrats-Tube Make-up, neues T-Shirt in der Lieblingsfarbe der Saison, die der Hersteller Begonie nennt - Knaller-Pink eben. Außerdem noch ein Drunterzieh-Top für die ganzen rosanen T-Shirts. Und jetzt werden die Fenster wieder geschlossen und das Geld drinnen gelassen.
Bis zur nächsten Tankstelle. Oder bis zur nächsten Mautstelle in Frankreich. Noch eine Woche, und schon könnt ihr mich gerne haben mit Debatten über Gasprom-Bürgschaften von Ex-Kanzlern und über falsche/mangelnde/ausbleibende Integration, mit Grau-in-Grau-Landschaften und Körnerbrötchen. Dann gibt's nur noch Baguette, netten Nachbars-Nachwuchs und das Meer in ständiger Reichweite.
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