Wenn Sonia wüsste...
Wenn Sonia, die Lehrerin, wüsste, was sie da für ein wichtiges Thema angeschnitten hat!
Seitdem ich lebe - nun gut, sagen wir, seitdem ich ohne Mama und Papa verreisen kann - bin ich der festen Ansicht, dass man sich Großstädte am besten und am intensivsten zu Fuß erschließt. Während also die beiden etwas bequemen Engländerinnen Adele und Martha in meiner Unterkunft beim Abendessen darüber diskutieren, welche Metro-Linien am schnellsten zum Parc Guëll fahren oder welche Bushaltestelle man für die Besichtigung der Sagrada Familia bevorzugen sollte, könnte ich noch nicht einmal den aktuellen Ticketpreis nennen. Von der Meinung, dass man laufend die schönsten Ecken der Stadt entdeckt, dass Sightseeing auf zwei Beinen das einzig Wahre ist und dass man so für mehr Details als irgendwie sonst sensibilisiert wird, rücke ich auch nach gut einer Woche Barcelona a pie (zu Fuß) nicht ab.
Aber frage mich niemand nach meinen Füßen.
Die Heilfleisch-Strategie
Meine Strategie war zunächst: Ich habe vier Paar Schuhe mit - Sandalen mit Absatz, Sandalen ohne Absatz, feste Halbschuhe und Jogging-Schuhe. Kein Paar eignet sich für den dauerhaften, täglichen Einsatz in einer spanischen Großstadt, so viel war schnell klar. Also: jeden Tag reihum andere Schuhe tragen. Vier Tage, das müsste genug Zeit sein, damit die Blasen, die je nach Treter-Wahl an anderen Stellen entstehen, wieder weg sind; ich habe schließlich gutes Heilfleisch. Aber mit Absatz-Schuhchen auf den Montjuïc-Berg stöckeln? Turnschuhe zum Rock? Alles nichts.
Jetzt steht für ein zusätzliches Paar Flipflops, das ich eingekauft habe, die Bewährungsprobe an. Ich fand Flipflops bislang abartig und bestenfalls für unhygienische Duschkabinen geeignet. Aber eine nicht-repräsentative Umschau auf Barcelonas Frauenfüße zeigte, dass diese Schlappen offensichtlich die geeignetsten sind für dieses Pflaster.
Gutes Stichwort. Ich kann jetzt leider nicht weiterbloggen. Ich muss Pflaster kaufen. Blasenpflaster.
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