27 Februar 2006

worst stress

Wieder aufgetaucht aus dem WAZ-Ostvest-Parallel-Universum. "Du bist WAZ-Ostvestsport" war seit Donnerstagmittag mein zweiter Name. Gegen Mittag in die Redaktion geschneit, wo ein leicht händeringender Kollege E. schon mal sehen konnte, wie er am zweiten Tag in Folge zwei Seiten vollmachte. Und das ganz ohne Chef. Mit Mühe und Not die Ausgabe für Freitag vollbekommen, aber natürlich aus diesem Grunde keine Zeit gehabt, auch nur ansatzweise die Samstagsausgabe und somit den dräuenden Freitagsdienst vorzubereiten. Um 19 Uhr war sowieso Kontrastprogramm in Form karnevalistischer Ausschweifungen angesagt. Weiberfastnacht in den Pfarrheimen St. Marien und St. Peter und Paul Oer, Auftritt von "Stachelbissig" auf Mutter Wehners Behelfs-Bühne und als krönenden Zwischengang und später noch Abschluss die "Dödelparty" (O-Ton Lokalredakteur C.) in der Stadthalle. Ja, ich wollte schon immer mal hören, was Tim Toupet zu singen hat, nämlich: "Du hast die Haare schön / das liegt bestimmt am Föhn, wo gehst du zum Friseur, zu dem muss ich auch mal gehn." Dämlichkeit kennt keine Grenzen. Und wenn nichts mehr hilft, dann: "Haarspray auf die Birne, dann fällt nichts in die Stirne." Is klar, Tim.

Der Highlighter dieser unsäglichen Show in der Stadthalle, in der sich wirklich, leider, man muss es so sagen, eher die schlichteren Bevölkerungsschichten versammelt hatten, war Chris, der Stripper. Angezogen noch erträglich, wurde es mit jedem Kleidungsstück, das fiel (und es fielen ALLE, ja, auch der String unter den Boxershorts, und ja, er hielt sich zwar eine Amerika-Flagge (??) vor sein bestes Stück, während er den blanken Po gen Publikum reckte, ja, aber: seitlich konnte man da reingucken, und ja, ich stand seitlich...), unerträglicher. Aber gut, dass er in dieser stilvollen Rossmann-Plastiktüte das Babyöl mit hatte, der Chris. Das durfte (?) die kleine Schnalle, die er auf die Bühne gezerrt hatte, auf die Bodybuilder-Muckis schmieren.
Bitte, das war genug Karneval für mich.

Dann lieber am Freitagmorgen um kurz vor neun in die Redaktion. Zwei ganze, blanke, anzeigenlose Seiten lagen vor mir. Tja, und was tut man nicht alles in der Zeit von kurz vor neun morgens bis kurz vor neun abends? 789 Zeilen schreiben zum Beispiel. Über die Fußballbeilage und über die Basketballer, über drei Westfalenpokal-Mannschaften, über eine Frauenverbandsligisten, über fünf A-Kreisligisten, über ein Kreispokalspiel, über diversen Kleinkram (Tennis-Versammlungen, Alte-Herren-Treffen) und wo und zu welchen Spielen sich die Sportvereine im Verbreitungsgebiet so am Wochenende tummeln. 789, meine persönliche Zahl des Tages und vielleicht auch Bestleistung. Na ja, vielleicht nicht Best-, aber Meistleistung.
Ja, da fällt man abends ins Bett und sackt einfach nur in den Schlaf. Weil: Es geht ja Samstag weiter. Um 13 Uhr mit Kaminski, der Ersten. Eva und ihre Jazz-Tänzerinnen. Schöner Termin, flott weiter, schnell mal vorgespiegelt in der Redaktion, bevor es nach Ahaus ging, Inlineskaterhockey gucken, Mustangs Waltrop im ersten Zweitbundesligaspiel. Schön, lieber Ahauser SV (warum heißt ihr eigentlich auch Maidy Dogs?
Seid ihr so mädchenhaft, dass ihr mit eurem Namen an holde Maiden erinnern müsst? Auf dem Spielfeld wart ihr ruppig genug, euch Rabiaty Dogs zu nennen. Aber die Waltroper waren ruppiger, ha!), dass ihr so eine prima Halle aufs münsterländische platte Land gesetzt habt. Bloß warum in aller Teufel Namen habt ihr denn da keine Heizung drin? Aber ich steh ja gerne bei -1 Grad draußen und +1 Grad drinnen zwei Stunden rum, kein Thema. Nicht, wenn Kaminski, der Zweite, nämlich Christoph, der Torwart und in diesem Falle Coach des Teams, dabei ist. Nette Familie, da gibt's ja gar nichts.
Abends zu Elkes Geburtstagsfeier - sehr schön, einfach nur sacken lassen, essen, quatschen, bequatschen lassen, sich eine tolle Neuigkeit anhören, und verantwortungslos rumsitzen.

Am Sonntag um halb neun in die Redaktion, weitergeplant, die launigen dreieinhalb Seiten. Inlinehockey geschrieben. Fotos bearbeitet. Freie Mitarbeiter eingewiesen. Mit Vestsport-Redaktion konferiert. Korrektur gelesen. Telefonate entgegengenommen. Texte reintelefoniert. ToS beim Adobe-Befehle-Suchen geholfen. Mit anderen Redaktionen telefoniert. Mails gesichtet. Texte geschrieben. 635 Zeilen insgesamt. Mit J. gewitzelt, der es uns erstmal auf ewig mit den Vinnumer Karnevalisten verscherzt hat, weil er erst vor der Frau des Olfener Bürgermeisters Cola verschüttet und dann noch frech gesagt hat: "Damit kann ich leben", als die Kollegin von der Konkurrenz meinte, das sei ja ein toller Einstieg. So flogen die Stunden dahin, ein Volleyballspiel und eines vom Fußball fielen aus, aber Umdisponieren war einfach. Zwischendurch "hello Boston" - Maren ist Erste beim Trockenrudern geworden!
Und natürlich: Kaminski, die Dritte - ich hatte sie alle, die Kaminskis, an diesem Wochenende, gleichsam ein Kaminski-Triple. Kaminski All Stars sozusagen. Boris und seine Basketballer (Foto links von der GV-Homepage) waren weniger Stars, sondern verloren einmal mehr. Schade. Aber beim nächsten Heimspiel bin ich dabei. Und dann werden wir mal sehen, wer die Regionalliga von hinten aufrollt... äh, vielleicht jedenfalls.

Müßig niederzuschreiben, dass sich wieder und wieder Bilder nicht anständig in die dafür vorgesehenen Plätze auf den Seiten zuordneten, was leicht nervös machte. Überflüssig zu erwähnen, dass mir erst um 21.40 Uhr auffiel, dass wir FC-Handball noch nicht im Blatt hatten. Kein Problem für Peter Kleibrink, den es wohl als so ziemlich einzigen nicht zum Pyjama-Ball in Waltrop zog. Der Trainer lieferte mir gerne noch die Infos. Nebensächlich, dass F. beständig in einem Text über die Oberliga-Volleyballer des TV Datteln von den "TV-Handballern" schrieb. Ups. Gerade noch gemerkt. Auch, dass A. das Ergebnis von Grün-Weiß Erkenschwick erstmal schön gedreht und den 3:0-Sieg zu einem 0:3 aus Erkenschwicker Sicht machte. Na ja. Peanuts.
War auch schon um 23 Uhr Feierabend. Heissa. Da war ja direkt noch eine halbe Stunde Luft bis zum Andruck. Aus und nach Haus. Helau.

21 Februar 2006

Spontan

Ich sollte öfter mal spontan zur didacta nach Hannover fahren. Sitzt man dann nämlich im ICE zurück und muss, weil man erste und zweite Klasse verwechselt hat, in ein volles Abteil neben einen jungen (oh, so jung war der auch nicht mehr, jenseits der bösen 40 bestimmt) Berliner zu sitzen kommen, dann kann es schon mal sein, dass man denkt: nett sind die Menschen! Sympathisch, dass er nicht so tat, als guckte er am Laptop-Bildschirm und der darauf abgebildeten Diplomarbeit von Melina vorbei. Pfiffig, dass er daraus direkt schließen konnte, dass sie wohl sicher ein Semester in Lateinamerika verbracht hat. Hübsch, dass er mir erzählte, wo sein Bruder (Helmstedt) und sein bester Freund (Bayreuth) wohnen. Erfreulich, dass wir gleicher Meinung über Fernbeziehungen und Altersunterschiede und Ansprüche in einem gewissen Alter waren. Schön, dass er differenziert zwischen Beziehung und Anbahnung. Und wenn wir uns noch mal treffen, sehen wir, ob das nicht doch was wird mit uns. Für heute ging die kleine Mini jedenfalls mit einem fetten Grinsen durch die Stadt nach Hause. Hihi!

Seeed don't stop to rock the spot tonight

Das war groß. Das war mal wieder ein Grund zum Hüpfen und Springen. Seeed in Oberhausen - "Oberhausen" wurde dann gleich auch geschätzte 176 Mal in die Turbinenhalle ("die ganze Halle schwingt im Bass") gebrüllt. Sehr, sehr gut, die elf Jungs. Unser Standort vorne rechts ziemlich perfekt, drumherum entspannte Leute (ob das an dem lag, was sie nicht am Zigaretten-Kiosk kaufen können?), ausreichend Platz zum Hopsen und eine Spitzen-Zusammenstellung der Songs. "Ding" natürlich ("ich versteck' mein' Ehering"), aber auch "Tight Pants" ("nicht lange fackeln, lass Backen wackeln und die andern Schabracken im Schatten zappeln"), vermutlich speziell für mich die allerbeste Version von "Goosebumps" ever, dazu eine Wahnsinns-Mischung von "Ocean's Eleven" ("Jump!" - und zwar alle!) und bei den Zugaben auch "Dickes B" ("...oben an der Spree, im Sommer tust du gut und im Winter tut's weh")
Hinterher war böses Quetschen angesagt - erst in Richtung Garderobe, dann von dort aus wieder raus. Alles ganz schön eng hier. Lieblings-Sprüche: "Drängelt doch nicht so!" "Seid doch einmal vernünftig. Das geht auch nicht schneller, wenn ihr so schubst." "Manno, ich will doch raus!"
Fazit: Hier passen einige besser hin und einige schlechter. Schlechter die Tusse hinter uns im weißen Blüschen und mit lieblichem Ohrgehänge, Aufschrift auf der Stirn: "ich freu mich schon, wenn wir gleich wieder zu Hause sind". Besser der Nici und ich! Einige hatten weniger Spaß .... und andere mehr - Letzteres auch der Nici und ich.

15 Februar 2006

Posing

(Gemeinsein-Modus on) Hier lernt jemand schon mal, wie man sich gekonnt in Pose wirft. (Gemeinsein-Modus off)

Quelle: Vielen Dank an die Ruhrnachrichten

Valentinstags-Nachschlag

Heute in der WAZ:
Also, liebe Volleyball-Fans: Drückt kräftig die Damen!

Kann ich da mitmachen? Ich würde durchaus auch gern mal gedrückt werden.

14 Februar 2006

Oh my darling Valentine

Ist das meine verzerrte Wahrnehmung oder hat heute jeder zweite Mann an den Bahnhöfen Paderborn und Dortmund eine rote Rose in der Hand? Völliger Hype. Sympathischer war mir da der mittelalte Mann, der sich beim Bahnhofsbäcker ein Tablett mit drei (!) Stücken Kuchen kaufte, schon am Bahnsteig das Papier abzuppelte und kurz mit dem Finger etwas Sahne aufnahm und abschleckte, und kaum hatte der Zug gehalten, saß der schon drin im Abteil und naschte los. Süß!

13 Februar 2006

32





Er hat heute Geburtstag...
Glückwunsch, Roooooooooooooooooooooooooooooobbiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiie!

Treffer

Das hier habe ich von einem geschätzten Mit-Blogger, den ich ab heute in meine blogroll aufnehme. Weil es so wahr ist wie nur was:

Der Februar als solcher ist der Ladenhüter der Monate, den würde ja keiner kaufen. Schnee und Eis liegen angeschmuddelt und sehr gebraucht herum, es ist unsinnig kalt, der Winter gammelt in der Gegend herum und geht einem auf die Nerven. Weil der Februar so ein erbärmlicher, drittklassiger Monat ist, wurde er bereits verkürzt, so daß er nicht nur weniger schön, sondern auch kleiner als die anderen Monate ist. (...) Er geht nicht schnell genug vorbei, die Stunden schlabbern mühsam grau in grau daher, man möchte jede einzelne schubsen und treten, damit endlich März wird. (...) Warum nur findet so etwas jedes Jahr wieder statt?
(Quelle: http://merlix.blogg.de/trackback.php?id=383)

12 Februar 2006

Ja, wer wird denn da gleich die Stifte verbiegen?


Was Volontäre so treiben, wenn sie nicht eine Marlboro an nach der anderen anzünden, vor sich hinmurmeln oder wild vor sich hinrecherchieren in den Tiefen des Ostvestsports, zeigt sich auf dem Foto rechts. Ich überlege, ob es an der Zeit ist, die Kampagne SOC (Save our caps) oder "Intakte Kappen für intakte Stifte" oder "Meine Kappe gehört mir" zu gründen.
Ansonsten ist die Redaktion weiterhin im Beilagen-Rausch. Macht Spaß, und Nici kommentiert: "Da denkst du doch, Dreckswelt, was willst du eigentlich von mir?"
Die Dreckswelt, die ich gar nicht dreckig finde, sondern an der Basis immer noch absolut lebenswert, hält derzeit vor allem Karneval für uns bereit.
Diesmal im Neptun-Heim. Wo ich vor zwei Wochen schonmal war, aus anderem Anlass. Und welches Lied begrüßt mich, als ich eintrete? "Du hast mich tausendmal betrogen..."
Mein Karnevalslied 2006 wird aber sicher dies: "Mahatma Pech, mahatma Glück, Mahatma Ghandi" (von Bernd Stelter). Yeah, das rockt.
Unglaublich am Abend aus dem Deutschen Haus in Turin allerdings Harry und Waldi. Schon nach der ersten Sendung legendär. Wenn schon Sätze fallen wie "der Hackl Schorsch war da drin gesessen", und wenn dieser Schorsch dann seine Antworten beginnt mit "jo guat...", dann ist das natürlich um Längen besser als das "jagutichsachma", das gerne Fußballer absondern. Später sagt der Hackl Schorsch noch, dass der "Neumayermichi den achten Platz gemacht hat", und alles ist gut. Doch damit nicht genug. Kathi Witt kam ja noch. Und demonstrierte glatt und sich nur ein bisschen zierend mit Hackl Schorsch, wie man auf einem Einzel-Schlitten Doppelsitzer fährt. Oder liegt. Dem Waldi gingen dabei die Augen über: "Kathi, du bist ja immer so ein Vollblut gewesen..." Katharina Witt: "Gewesen??" "Na, bist immer noch a Vollblut, ist ja nicht zu übersehen..." (Blick schwenkt zu Kathis Pfennigabsatz-Stiefel bis zum Knie, zu ihren Netzstrümpfen und darüber dem Jeansröckchen (noch überm Knie endend)). Da verliert Waldi leicht das Konzept *stammel, stotter* und weiß sich nicht zu helfen, außer ein Grinsen zwischen Honigkuchenpferd und Waschmaschine an den Tag zu legen.
Später Waldi: "Wir kommen so langsam zum Ende, aber wir haben noch was vor... blabla...16. olympische Disziplin... blabla..." Schmidt unterbricht: "Waldi, sülz doch bitte nicht so. Sag doch, dass jetzt die Scheiß-Nummer kommt, wo wir draußen in der Kälte Bälle werfen müssen, weil uns die der Sponsor reingedrückt hat."
Zum Schluss, bei der Hausmusik, sagt der Waldi: "Also, auf geht's, ihr spuit vor." Harald Schmidt (leise): "Das ist aber toll, ganz groß." Waldi: "Auf geht's, also, auf geht's." Gebrummel und Getuschel unter den Musikanten. Waldi: "Harry, auf geht's!" Harald Schmidt: "Wir könnten schon, wenn du nicht immer sagen würdest, auf geht's." Waldi: "Ah ja." Legende. Sagenhaft.

Wer seid denn ihr?

Diese putzigen Zeitgenossen waren plötzlich Mitbewohner der Von-Waldthausen-Straße. Das heißt, das waren sie schon seit längerem. Wie lange weiß niemand. Als aber im Wintergarten das afrikanische Xylophon herunterfiel, gab es aus seinem bauchigen Rumpf diese vier Kunststoff-Kumpels frei. Sie purzelten hoppladihopp auf den Boden und verließen damit ihr Geheimversteck. Die knallbunten Figürchen fehlen jetzt sicher irgendeinem Paten- oder ähnlichen Kind. Müssen wir also mal suchen, wer die Eltern sind.
Das ist der Stoff, aus dem IKEA-Durchsagen sind: Der kleine Brillenträger, die kleine Pfadfinder-Lady, der kleine Blondie und der lustige Cowboyhut-Bub suchen ihre Eltern/Besitzer.

11 Februar 2006

Von gestern

Gestern war Bundesvision Song Contest. Und zwar mit Seeed. Die gewannen (schreibt die ProSieben-Homepage zu: "Hackedicht vor Freude und Fusel, gab die Riesenkombo Seeed noch mal ihren Song `Ding` zum Besten." Genau das Lied, finde ich, hat ganz besonders viel Zu-Treffendes. Zweiter waren In Extremo (egal) und (überhaupt nicht egal, sondern: CD kaufen!) Revolverheld (starteten für Bremen). Die waren mein persönliches Highlight mit "Freunde bleiben": "Pack deine Sachen ein und raus / Du bist hier jetzt nicht mehr zuhaus / Und scheiß auf Freunde bleiben."

10 Februar 2006

Es sagte...

...einer der Anwesenden bei der Jahreshauptversammlung der Schießgruppe einer Bürgerschützengilde in OE: "Die standen sofort Gewehr bei Fuß." - Nirgendwo wäre das passender als hier.
...Wolfgang Winkler in "Riverboat" (MDR): "...ich habe mich erfrecht zu sagen..." - Das schöne Wort merke ich mir.
... Katja: "Du kannst doch nicht in' Urlaub fahren, wenn die ganzen Freunde kommen." - Stimmt.
...Sepp (mehrfach, geschätzt: 87): "Tammmmmmmmi!!!" - Das geht mit allen Namen mit zwei Silben, aber auf -mm- am besten. Gell, Tommi?
... Italiens Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi: "Dichiaro aperta a Torino la celebrazione de XX Giochi Invernali." - Und das Olympische Feuer wurde ganz besonders spektakulär angezündet. Das war quasi Domino Day in Flammen.

Schmidt, Klum und Co.

Trübe Februartage wie diese eignen sich besser dazu, die Auswüchse des deutschen TV-Programms zu begutachten. Am liebsten zu zweit. Mittwochs mit Martina: Germany's Next Supermodel. Eine dieser Sendungen, die man grundabartig findet, aber trotzdem doch mal reinguckt. Weil man ja mitreden muss/können will, nachdem das so einen Medien-Hype ausgelöst hat. NUR deswegen natürlich. Ach nee, auch deswegen, weil Heidi Klum immer so nett "als wie" sagt. Und weil wir eigentlich finden, dass außer der Blonden eigentlich keine besondere Ausstrahlung hat. Und weil - oh Schreck - manche von denen halb (!) so alt wie wir sind. Ab jetzt wird das unser "Gegen den Wind"-Revival.
Ganz andere Baustelle, aber hier auch zu erwähnen: Der grandiose Harald Schmidt, der am Mittwoch von Charlotte Roche besucht wurde. Absolut einmalig, Frau Roche. Vor allem, als sie ihre Schneidezahn-Prothese rausnahm. "Ne, da sieht man sofort aus wie eine asoziale Alkoholikerin, oder?" Selbst Herrn Schmidt hielt es kaum auf seinem Stuhl, als sie dann auch noch die Prothesen in die Höhe warf und (wie das normale Menschen gerne mit m&ms oder ähnlichem machen) mit dem Mund wieder auffing. Muss man gesehen haben.
Weitere nennenswerte Zitate (Schmidt, 9.2.06): "Luciano Pavarotti, die singende Pistenwalze... Ich habe gehört, er kommt mit zwölf Bodyguards. Ja Wahnsinn, oder? ich finde, er sieht gar nicht aus wie ein Däne."

06 Februar 2006

Alles Lüge

Manni Breuckmann zitierte eben auf WDR 2 ein japanisches Sprichwort: "Mit 40 erreicht der Mann das Alter der höchsten Vernunft." Lacht sich schlapp *hehe* und fügt hinzu: "...und erst mit 54!" (Anmerkung: Manfred Breuckmann wurde am 11. Juni 1951 in Datteln (!) geboren.) Liebe Japaner, ich wage dieses Sprichwort mal ganz stark zu bezweifeln... Manni, du machst mich lachen.

Neu: Szene des Tages

Zu Tränen rührend: die Lindenstraße. Nina vermisst ihren Klausi-Hasi und ist gerade stimmungsmäßig etwa am Nordpol (rechts auf dem Bild tröstet Mamma Beimer sie gerade ein wenig). Auf einmal kommt Klausi (bisschen mopsig und geheimratseckig geworden) früher als gedacht aus Südafrika wieder. "Klauuuuuuuuuuuuuuusssssssss!"
Immer wieder schön, so was. Ich würde es filmreif nennen, wenn es nicht schon einer wäre. Gut, wenn man das gevideotapet hat.

Best of Wochenende

Eigentlich sollte und wollte ich ins Bett. Nun aber doch noch schnell "best of: am wochenende für die Zeitung unterwegs".
Vorbereitungstreffen für eine Seminarreihe der katholischen Kirchengemeinden: "Teilnehmen dürfen aber nicht nur Katholiken." Kollege: "Wie, sogar Evangelische?" "Ja, und Ungetaufte." Ich: "Womöglich sogar Zeitungsleute?" "Auch Zeitungsleute."

In der Fußballhalle, Kind: "Papa, wer spielt da?" "3:2 für die Roten." Anmerkung: Unten auf dem Feld laufen in Gelb und in Grau gekleidete Männer umher.
Beim selben Termin, Endspiel: Stefan D. schießt ein Tor, reißt die Arme hoch und rennt Richtung Tribüne. Von oben schüttet ihm jemand einen Schluck Bier in den Mund. Es schlabbert. Schiri - *pfeif-triller* - zeigt auf den geringfügigen Feuchtigkeitsfleck auf dem Boden. Es dauert eine Weile, bis begriffen wird, was gemeint war. Dann reicht jemand ein Trikot als Putzlumpenersatz runter, es wird gewischt, und weiter geht's. Vornehm geht die Welt zugrunde.

Nächster Termin, Jahreshauptversammlung bei Vorwärts. Vorsitzender und Geschäftsführer T. will nicht mehr ("Irgendwann hört der Spaß auf."). Alle anderen im Vorstand eigentlich auch nicht. Es wird jemand für den stellvertretenden Geschäftsführer gesucht. Nachdem das halbe Vereinsheim vorgeschlagen wurde und wieder abgewinkt hatte, kommt ein Zwischenruf: "Fragen wir doch mal so: Will das hier überhaupt einer machen?" Scherzhaft gemeint, leider allzu wahr. Weiterhin wird der Posten angepriesen, bis das Bier sauer wird. Einer deutet an, sich für den Job zu erbarmen. Aufmunternde und Mut machende Zurufe aus dem Publikum: "Los, mach, dann brauchen wir nicht mehr weiterquasseln." Macht der Kandidat aber doch nicht. Eine andere hat eine Ausrede parat, wie sie für die Trantüten nicht passender sein könnte: "Der E. hat vorhin gesagt, vieles wird heute mit dem Computer gemacht von der Vorstandsarbeit. Ich hab aber gar keinen Computer. Da kann ich das ja gar nicht machen." Nee, ist klar.

Lieber schnell zur nächsten Jahreshauptversammlung in H. Hier wird von "Subventionatoren" gesprochen und von "Undertalkern". Kann ich direkt noch was lernen. Auch, dass man problemlos mal fragen kann "Wer enthält sich die Stimme?" Oder: "Was wollen wir machen, geheime Wahl oder per Handzeichen?" "Also, Briefwahl dauert zu lange..." Ach, wieso??

Nächster Morgen, Jahreshauptversammlung bei der Eintracht. "Ja, Kassenprüfer müssen wir noch wählen. Bisher haben das ja der Franz Jung und der Hannes Dings gemacht."
Leute, wenn ihr mal wieder nicht wisst, ob ich Tamara oder Tamminna heiße, nennt mich doch gerne Dings.

Lustiger, bemerkenswerter Abschluss heute: Meine Überschrift über dem Regionalligatanzartikel: "Genau auf der richtigen Baustelle". In Recklinghausen lesen die Leute morgen "Baustelle Zahnfleisch"
über dem Artikel über ein Handball-Oberliga-Spiel. Hihi.

Ansonsten: Noch nicht an Schokoladen-Vergiftung gestorben.

02 Februar 2006

Lächeln

Was Bastian Sick schon mal in ganz besonders feiner Weise zusammengetragen hat ("Schuster, bleib auf deiner Leiter"), begegnete mir neulich selbst und schickte ein Lächeln über mein Gesicht: "Es gibt genug andere Leute, die ihren linken Arm hergeben würden", wurde ich da beruhigt. Meisterhaft, wie hier die Wendungen a) "für jmd. sein letztes Hemd geben" (=alles tun für jmd.), b) "etwas mit links schaffen/tun" (=etwas mit Leichtigkeit gebacken kriegen) und c) "etwas aus dem Ärmel schütteln" (=etwas ohne große Mühen hinkriegen, vgl. b) ) verquickt wurden! Es lebe der kreative Umgang mit der deutschen Sprache!

01 Februar 2006

Gehört abgeschafft

Ich mach' in diesem Jahr nicht mit beim Valentinstag, habe ich heute beschlossen. Es gibt bereits eine Sympathisantin. Stattdessen werde ich mich teilzeitig mit Musliminnen solidarisieren. Nicht, dass diese Religion sonst irgendwelche besonders erstrebenswerte Züge trüge, keineswegs! Aber dass saudische Religionsbehörden darauf hinweisen, dass „es nur zwei Feiertage im Islam gibt – Id al-Fitr und Id al-Adha – und jegliche andere Feiertage ... Erfindungen sind, von denen Muslime ausgeschlossen sind", macht sie mir - nur und einzig an dieser Stelle! - sympathisch. Die Saudis verhaften Frauen, die am Valentinstag Rot tragen. Im Iran rupfen sie Herz-und-Blumen-Dekorationen und Bilder von liebeständelnden Pärchen aus Geschäften. Ein guter Mann, der Pakistani, der den Valentinstag als „einen schändlichen Tag" bezeichnet. Ich mach gerne mit, wenn in Indien Valentinskarten aus Geschäft in Bombay geklaut und dann auf einem Scheiterhaufen verbrannt werden. Höhö! Mal ehrlich - wer braucht denn Valentins-Essen, Mega-Rosensträuße, Liebesbrief-Wettbewerbe, amouröse Zeitungs-Anzeigen Botschaften? Wer, bitte? Iiiiiiich nicht!
Ähäm. Sonst gerne. Zugegeben. Ja, gerne rote Herzen. Lecker I-love-Milkas in Tausenderpacks. Danke für die Blumen. Aber - nö, ach, nö, heute mal nicht!
Zum Nachlesen verweise ich auf Herrn Daniel Pipes.