28 Dezember 2007

Happy 2008

Ich bin dann schon wieder mal weg. Wien, nur du allein bist das Ziel über Silvester - ohne Gatten allerdings... ;-)
Meine Gedanken bleiben jedoch hier, zwischen Gelsenkirchen und Herten. Alles Gute (vielmehr: das Allerbeste) und alles wird gut, ganz bestimmt, D.!

26 Dezember 2007

Highlights so viele wie Kerzen am Tannenbaum

Friede, Freude, Eierkuchen (nee, nicht Eierkuchen. Hirsch- und Sauerbraten!) in Reinkultur (fast), dieses Weihnachten. Lange nicht mehr so viel gute Laune auf einen Haufen gesehen und erlebt. Ein Highlight nach dem anderen, so viele wie Kerzen am Tannenbaum.
Fing schon alles damit an, dass es diesmal weder unter den Bewohnern der VWS29 Streit gab (sieht man von gewissen Differenzen darüber ab, ob die Sauce zum Braten durchgeseiht oder mit Stücken serviert werden soll, und ob man mit fusseliger Anzughose zum Geburtstag des Freundes - alljährlicher Termin am Heiligabendmittag - gehen kann) noch übermäßige Hektik in der vorbescherlichen Zeit ausbrach.




Erstes kleines Highlight dann: Das Einweg-Thermometer im bo*Frost-made-Braten: Poppt es raus oder nicht, das war die erste Gretchen-Frage des Tages. Weil: Wenn es rauspoppt, ist der Braten innen durch. Wenn nicht... droht Familienfehde. Mindestens. Aber: Alles gut, Thermometer poppte raus, während wir in der Kirche waren - schöne Bescherung!




Neu dieses Jahr: Das Heiligabendprozedere verzögerte sich im Laufe des Abends über die Gebühr (am Essen, siehe auch 3. Foto; Parmesanhippen an Blattsalat mit Artischocken-Herzen, lag es jedenfalls nicht; gab nur vier Gänge). Aber möglicherweise an der Geschenkezahl: Ich habe allein 38 (achtunddreißig) bekommen. Okay, da ist jede Plätzchentüte mitgezählt und alles, was sich schon im Vorfeld ansammelte, aber - und damit kommen wir zum WdW 2007 (Wort der Weihnacht 2007): "add-on" ist diesmal das wohl meiststrapazierte, aber auch schönste und treffendste Wort - invented by IT-Branchen-geschädigtem Bruder.




"Schwester", sagte er schon vor dem Fest. "Die Add-ons sind diesmal bei meinem Geschenk für dich das Beste." Woraufhin jedes Geschenk vor dem Auspacken mit der Frage: "Ist das jetzt ein Add-on?" bedacht wurde. (Wobei sich dieser nette Terminus auch problemlos auf die in Omas Gesangsbücher aus anno 1952 hineingelegten Zusatz-Liedblätter übertragen lässt.)
Und siehe - seines war tatsächlich mein persönliches Weihnachts-Highlight: Bodenvase (4. Foto) mit on-geaddeten Glitzerhirschen und -Sternen, die förmlich schweben... Große Freude macht sich breit.


Der Preis für das witzigste Geschenkpapier geht dafür an die Mutter vom Ganzen: Tanzende, als Rentiere verkleidete Schweinchen - hat man so was schon gesehen?







Wie jedes Jahr ein weiteres Highlight: der Besuch des Drübbelken in Recklinghausen, wo auch bei später Ankunft gegen 1.30 Uhr der Baum brannte (niemals war diese Beschreibung treffender) und die Sardinen wieder prächtig die Kneipen-Dose anfüllten. Spruch des Abends: "Tami-U., ich bin ganz irritiert von den Glitzersternen in deinem Gesicht!" (siehe Foto 5, alle Fotos hier) (neues Spielzeug: flickr!).

Und vier Stunden Schlaf reichen auch dicke, um am nächsten Tag fit für die Fortsetzung des Weihnachtsrauschs zu sein: Gut, dass Papa und D. eine DeLonghi haben - an solchen Tagen schätzt man perfekten Vollautomaten-Kaffeee doch umso mehr. Überhäufung mit Geschenken (daaaanke!) folgte, wobei diesmal streng darauf geachtet wurde, dass die Geldgeschenke nicht im Altpapier landeten und auch die den Latte-Macchiato-Bechern beigelegten Löffel nicht dort endeten *hüstel*.




Und wer noch nicht wach war, dem half das nächste Weihnachts-Highlight 2007 auf die Beine: Papafreundin live at the E-Piano with Orgel-Sound - sehen Sie hier den Live-Mitschnitt von "O du fröhliche" (copyright by Bruder). Man beachte: auswendig gespielt! Der konzentrierte Blick aufs Notenblatt trügt! Da standen Noten für ein ganz anderes Lied!


Mittag bei Oma - niemand macht Sauerbraten so gut wie Oma K. aus H., niemand! - und Wiedersehen mit den Cousinen. Mit zweien jedenfalls. Die eine hatte bis mindestens ein Uhr nachts am Heiligabend gekellnert und fiel deswegen aus, die andere feierte mit einer türkischen Freundin Nicht-Weihnachten. Jo.

Einige neue legendäre Sprüche gelernt, etwa das wunderbare Understatement-Kompliment aus dem Mund von Großonkel J.: "Manche können eben mehr als Brot essen." Sehr schön. Merk' ich mir.

Die Familie ein wenig belustigt durch Präsentation meiner Zeitungs-Blocks. "Das kannst du doch im Leben nicht mehr lesen am nächsten Tag!" "Doch, diese Mitschrift der Traineraussage nach dem Basketballspiel heißt zum Beispiel: 'Das war eine verdiente Niederlage, wir haben zu viele einfache Punkte zugelassen und zu viele blöde Fehlpässe geworfen. Das verzerrt natürlich das Ergebnis ein wenig. War aber, wie gesagt, verdient. Im dritten Viertel sind die dann ganz weggezogen, haben alles getroffen. Und ich hab auch die Auszeit zu spät genommen....' Na?!"

Beeindruckend: Das Lametta am Baum von Oma ist schon mindestens 30, wenn nicht 40 Jahre alt. Sag noch mal einer was von "Lametta ist ein Klimakiller".

Dann Absingen von Weihnachtsliedern. "Kling Glöckchen" wird gewünscht. "Ach ja, das ist doch ein schöner Opener", findet der Bruder. Wir lieben Anglizismen.

Neues Projekt in diesem Jahr: Erstellung einer Punkte-Rangliste für Alle-Jahre-wieder-Sprüche. Stiefoma V. führt diese ungefährdet an: "Pass auf, gleich sagt sie: 'Oh, Nici, heute mit Binder - schiiiick!' " Oma V. kommt ... und sagt: "Ja, guuuck mal, der Nici! Mit Binder!" Dann: "Können wir denn heute vor dem Essen kurz beten?" (Nein, V., das nun wirklich nicht. Wir haben letztes Jahr gebetet, wir haben vorletztes Jahr gebetet, wir haben vorvorletztes Jahr gebetet, wir haben vorvorvor... wir beten immer vor dem Essen. Aber diesmal ... NATÜRLICH sprechen wir auch diesmal ein Vaterunser!!). Weiter ging's zu mitternächtlicher Stunde, als die traditionellen, schlesischen Mohnsemmeln auf den Tisch kamen. "Ach, auf die Mohnsemmeln freu ich mich jetzt so richtig!" (Strike! Punkt!) "Zehn Brötchen hab ich verarbeitet diesmal! Und ein Pfund Zucker! Und drei Liter Milch!" (Strike! Zweiter Punkt!) "Schmeckt's euch denn?" (In unseren Magen passt eigentlich nicht mal mehr ein einziges Mohnkorn, aber: "Doch, ja, lecker, mhh.") "Ich nehm noch ein bisschen. Ich darf das. Mir schmeckts." (Hey! Hattrick! Dritter Punkt!)

Oh, this is christmas, wie ich's mag. Bis nächstes Jahr!
Jetzt erstmal: Ruhe. Frei. Ganztags im Schlafanzug. Schokoladen-Plätzchen-Vorrats-Vernichtungs-Kommando, an die Arbeit!

24 Dezember 2007

Riding on a Partytrain


Weihnachten ist ja doch irgendwie die Zeit der Sentimentalitäten. (Ähem - oder ob das am Alter liegt?)

Dieses Jahr kam eine weitere hinzu. So wie immer letztes Jahr auch schon war am 23. wieder Cosmo Klein im Solendo angesagt. Leider, leider, leider zum letzten Mal. So nett ist der 23. nämlich sicher nie wieder. Noch mal richtig zappeln und ein bisschen albern sein und im Sand herumspringen und mitsingen und hinterher - auch das eine gute Tradition - die Setlist (Foto) abzuppeln und die Unterschrift vom bestgelaunten Mann der Bande, dem Gitarristen, holen. Tschüss, Cosmo. War schön mit dir und deinen Jungs. Und auch mit Maya Saban und mit Rolf Stahlhofen (O-Ton hinter uns: "Ich find den Rolf Stahlhofen ja so geil. Ich hab den mal mitte Söhne Mannheims gesehen. Voll gut. Eigentlich bin ich nur wegen dem da.")
Cosmo, wir werden schauen, was du weiter so machst.


Aber weiter im Sentimentalitäten-Text. Das letzte Mal vor Heiligabend joggen gehen gehört auch dazu: Mit Max Raabes "Rudolph, the rednosed Reindeer" oder Elvis Presleys "Oh little town of Bethlehem" oder Billy Idols "Merry Christmas, Baby" auf den Ohren über die Hohe Straße laufen, vorbei an alleinerziehenden Müttern, die mit ihren kindergartenaltrigen Söhnen Tannenbäume nach Hause zerren - wie auf einer Weihnachtspostkarte...!

Oder Melanie Thorntons "Wonderful Dream (Holidays are coming) auf dem iPod hören und fast ein bisschen weinen müssen, weil sie doch schon tot ist *schluchz* und das doch alles damals so tragisch war, als sie mit dem Flugzeug auf die Schweiz gefallen ist.

Und dann die Lindenstraßen-Folge am 23.: Anna kehrt heim zur Mürfel-Söphchen-Hans-Zorro-Kathy-Sarah-Tom-Familie und es ist kitschig as Kitsch can und schnulzig und so schön unrealistisch und so viel Friede, Freude, Eierkuchen, dass es doch irgendwie schon wieder ans Herz geht.

Und dann der Freund, den ich im Krankenhaus besucht habe und der mich zum ersten Mal im Leben umarmt hat - vielleicht weil er sich so gefreut hat oder vielleicht weil es ihm wieder sehr viel besser geht oder vielleicht weil Weihnachten ist. Oder vielleicht auch, weil Sentimentalitäten und Emotionen einfach zu menschlich sind und sein dürfen. Finde ich.

Oder der Bläser-Chor in der Kirche bei "Oh du fröhliche", der so nett posaunte und trompetete und hörnte, dass es eine wahre weihnachtliche Wonne war und man einigermaßen zu tun hatte, gegen den Kloß im Hals anzusingen.


In diesem Sinne: Fröhliche Weihnachten allerseits!

22 Dezember 2007

All I hear at Christmas is BFBS

Spätestens die letzten drei Tage vor Heiligabend gehört BFBS gehört! Weil die Briten nun mal die schöneren Weihnachtslieder haben. Nicht nur "All I want for Christmas is you" oder Shakin' Stevens "Merry Christmas everyone". Und die spielen sie ohne Schonung, all day long. Besonders schön wird das, wenn zwischendurch die Fußballergebnisse durchgesagt werden: "What a cracky game!" und "FC Middlesbrough 1, West Ham 2". So wird ein Tänzchen durchs Wohnzimmer zur lustigen Samstagsnachmittags-Bewegungseinheit und der Rummel am Westen- und Ostenhellweg schon viel erträglicher. (Merke: Heute ist der umsatzstärkste Tag des Jahres. - Glaub ich sofort!)
Und es gibt auf BFBS Tipps, wie man sich die Zeit vor der Bescherung noch heimeliger gestalten kann: mit "My favourite waste of time" nämlich: das PC-Spielchen "Chicken Invaders". Als Weihnachtsmänner verkleidete Hühner fallen fallschirmspringergleich vom Himmel und müssen abgeballert werden. Das können auch nur die britischen Forces total lustig finden.

15 Dezember 2007

Niemals geht man so ganz...

...oder: Man sieht sich immer zweimal im Leben. Wenn nicht dreimal.
Trotzdem: Ich hasse und liebe Abschiede zugleich. Aber: Jungs (und Mädel), ihr seid die Besten! Und nicht vergessen: Ich bin bloß drüben auf der anderen Straßenseite!
Danke! (Call me Heulsuse)

14 Dezember 2007

Großer, großer Sport

Er ist und bleibt der Chef-Styler, der Headliner!
Füße: aua, T-Shirt: nass, Stimme: weg - aber einen groß-groß-großartigen Abend ("fett!") gehabt.
Jan Delay in der Westfalenhalle Dortmund - mit Hindernissen zunächst, aber wenn der Ersatzmann für die zu viel gekauften Karten zwei Stunden vor Konzertbeginn wegen Blasenentzündung absagt und die Alternative keine Kohle hat und dann auch noch die Dritte im Bunde kurzfristig nicht dabei sein kann, dann kommen die Gebrüder-Geschwister U. in Aktion. Das Dream-Team, die Unschlagbaren - und Konzerte sind ohnehin mit Bruder am schönsten. "Brauchse noch ne Karte?" - fast so schön wie "Hasse ma ne Mark?"! Aber: Binnen weniger Minuten die drei überflüssigen Karten losgekloppt, durch drei Schlangen gestanden (1. vor der Halle, 2. vor der Garderobe, 3. vor dem Bier, das bezeichnenderweise von einer Frau Boris serviert wurde).
Und dann ging das ab! Aber wie! Feuer, Feuer! Das Wichtigste ist nämlich, dass das Feuer nicht aufhört zu brennen. Und es hörte nicht auf, im Gegenteil. Herr Delay ("Mein Hemd hat schon wieder die Farbe gewechselt!" - als er binnen Minuten das Teil durchgeschwitzt hatte) packte die Meute in kürzester Zeit beim Schlaffittchen "Dortmund, Dortmund - seid ihr da?". Kunststück, waren ja auch nur coole Leute da - Dortmund halt. Zudem: Genau richtige Platzverhältnisse: genug Raum zum Hüpfen und Springen und "Ich will eure Arme seh'n!", aber gut gefüllt, die Halle, und wir in Reihe zwölf, circa. Meine Vorder-Nachbarin zu mir, als Jan ruft: "Das ist unser letztes Lied!" Ich: "Neeein!" Sie: "Na, dich müssen sie hier auch irgendwann raustragen, was?" Oder später: "Du kannst wohl alles auswendig?!" (nein, kann ich nicht) Ich: *grins* Sie: reicht mir ihr Bier und gibt mir einen Schluck ab. Merke: Wir sind nicht die, die nach den Tagesthemen Zähne putzen und dann schlafen geh'n. Wir sind die mit den Augenringen, die nicht vor Sonnenaufgang zu Hause sind."
Grandioses Konzert. Immer wieder gerne, gleich gut bis sogar noch besser als in Hattingen. Jan Delay - Ravegott - Bass, Bass, wir brauchen Bass!

13 Dezember 2007

On Top

Am 10.12. lag dann noch eine Paketbenachrichtigungskarte im Briefkasten. Annehmend, es sei ein im Internet-Versandhandel bestelltes Weihnachtspräsent, legte ich sie erst einmal beiseite, und erst am nächsten Abend fiel sie mir wieder ein. "Zwei Fliegen mit einer Klappe" im Sinn, verlegte ich meine abendliche Schwimmeinheit in das postamtnahe Hallenbad. Schnell noch reingegangen in die Post, Päckchen entgegengenommen - nanu?! Von Amazon hab ich doch gar nichts bestellt?! Päckchen aufgerissen und - surprise, surprise! Geschenk (regalo) aus Chile! Wow! Die neue Juanes-CD, die ich mir mehrfach beinahe schon selbst gekauft hätte! Muchas gracias! Und, wie die Schenkerin selbst später sagte: "I love Amazon!" Yes, indeed. Wer so pünktlich Geschenke nach Übersee liefert, gehört gelobt! (Und wer so treffsicher Geschenke aussucht, auch: Drück dich, Carolina!)

Und dann waren da noch:
11. 12., 21.53 Uhr: Patenonkeltochter gratuliert nachträglich, weil exakt am 10.12. bei ihr ein Handyvertragswechsel anstand und die Karte für den neuen Vertrag tief unten in den Umzugskisten lag. Und die alte Karte funktioniert nicht mehr, also war auch kein Drankommen an meine im Funktelefon gespeicherte Nummer.
11.12., 21.56 Uhr: Anruf vom Kollegen Jacke auf dem AB (weil ich ja gerade am Mobiltelefon telefonierte), zur Sicherheit schickt er noch eine SMS (22.21 Uhr) hinterher. Er war am Vortag bei seiner Freundin, wo er meine Telefonnummer nicht mithatte.

Ich freu mich übrigens über verspätete Geburtstagsgrüße genauso wie über pünktliche...
Auch über diesen:
13.12., 12.26 Uhr: Kollege (demnächst noch mehr: Kollege!) Steysel SMSst zum Wiegenfeste

Und über unverhoffte Geschenke freu ich mich auch diebisch. So wie gestern, als ich schon wieder ein Päckchen zu Hause vorfand: Ein Buch mit Charles Dickens' Weihnachtes-Erzählungen. Auf dem Beipackzettel erklärt mir meine Zeitung: "Herzlichen Glückwunsch! Sie gehörten zu den ersten Bestellern des Spezial-Abonnements - dafür schenken wir Ihnen dieses Buch." Hö!

10 Dezember 2007

10.12.

00.02 Uhr: Mail aus Chile mit Glückwunsch-Grafitti auf Facebook.com
00.02 Uhr: SMS vom Papa und von Doris
00.07 Uhr: Fortsetzung der SMS von Papa und Doris, sie richten Glückwünsche auch von Michael Westerhoff von WDR2 aus
00.16 Uhr: treffe Carolina im Google-Talk-Chat und wechsele 80 Zeilen mit ihr
00.20 Uhr: packe Päckchen von Tante Inge und Onkel Karl-Heinz aus, das sie vor einigen Tagen schon bei mir deponiert haben: "erst am 10.12. öffnen". Sind Handtücher drin. Mit Blümchen-Stickerei. Yeah.
06.13 Uhr: SMS-Freund Mark gratuliert - natürlich per SMS
06.24 Uhr: Fulda-Mitfahrer Frank SMSst - danke, danke!
06.50 Uhr: Tante Rita schickt auch eine Textnachricht
08.56 Uhr: Patenonkel und Frau schicken Mail-Grüße aus Wymeer
ca. 09 Uhr: Bruder aktualisiert geburtstäglich seinen Google-Nickname
09.00 Uhr: bahn.de gratuliert mir als einer treuen Bahncardinhaberin :-)
09.30 Uhr: Chefin kommt und nimmt mich in den Arm
09.47 Uhr: Bruders Ex-Freundin simst - treue Seele, die!
09.47 Uhr: Loka aus Kroatien wünscht mir per Mail, "dass du paar tolle Geschänke bekommst" (oh ja!)
09.50 Uhr: Bürokollegin drückt mich und schenkt eine Riesen-Teetasse plus Tee sowie eine Karte: "In deinem Alter beginn die intellektuelle Leistungsfähigkeit rapide abzunehmen. Doch du kannst den Prozess durch stetiges Training verlangsamen. Hier schon mal eine kleine Übungsaufgabe: das Brötchenpuzzle!" (Daneben klebt ein Tütchen mit Semmelbröseln.)
09.57 Uhr: Freundin Silke ruft an, kriegt aber nur die Mobilbox, weil ich gerade der Kollegin von nebenan gratuliere. Die hat sogar geheiratet. Ich höre es später ab: Sie singt gemeinsam mit ihrer zweijährigen Tochter. Ohhh!
10.00 Uhr: Schulfreundin Krissy schickt eine SMS.
10.15 Uhr: übrige Bürokolleginnen treffen nach und nach ein und singen "Viel Glück und viel Segen". Sogar zweistimmig... Dann: Geburtstagsfrühstück! Sekt! Und: Geschenke, Geschenke!
10.17 Uhr: Ex-WG-Mitbewohnerin schickt Grüße ins dienstliche Mail-Postfach aus Italien: " Hallo Tami-U.! Du bist ja "googlebar"! Herzlichen Glueckwunsch zum Geburtstag!"
11.19 Uhr: SMS-Freund Mark ruft dann doch auch noch mal an. "Du hast doch heute Geburtstag?"
11.26 Uhr: Tante Rita mailt und glückwünscht.
11.26 Uhr: Martinafreundinfreund Olaf sendet eine Textnachricht. Ach, Süßer!
12.07 Uhr: Zeitungskollegin am Handy, Glückwünsche und Erzählungen von Frau Doktor in spe
12.33 Uhr: Mail von bestem Bruderfreund: "Reife Glückwünsche" im Betreff. Soso...
12.58 Uhr: Cousine Carolina hinterlässt eine Botschaft für mich bei StudiVZ.
13.00 Uhr: Sekretärin von ein Stockwerk drunter, die am 9.12. Geburtstag hat, kommt hoch
14.30 Uhr: Feierkaffeetrinken mit Sektschluck in der Sport-Cafete: auf zwei Geburtstage, zwei neue Arbeitsstellen und eine Hochzeit
16.30 Uhr: Eigentlichimmernochlieblingskollegetrotzdanebenbenehmens ruft an und wünscht Glück. Zum letzten Mal. Wenn ich auf der anderen Straßenseite arbeite, ruft er nicht mehr an, sagt er.

Sagte ich schon, dass ich gerne Geburtstag habe?

(wird vielleicht :-) fortgesetzt)

16.49 Uhr: Mail aus Ostwestfalen. Patenonkelfrau gratuliert und findet das Wetter ungeburtstäglich
16.54 Uhr: Noch ein Zeitungskollege ruft an, der den 16.30-Uhr-Kollegen hatte telefonieren hören.
17.02 Uhr: Anruf aus Wien: "Du bist ja so schlecht zu erreichen! Immer ist besetzt." Sie gibt mich dann noch an ihre Tochter weiter. Noch zwei auf der "Boah, bin ich beliebt"-Liste!
17.13 Uhr: Bruder sendet "
Häääääääääääääääääääääääääääääääppy Börthdayyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyy tooooooooooooo youuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu [heart] [heart] [heart]" per Messenger
18.35 Uhr: zu Hause auf dem Anrufbeantworter: Oma von 09.15 Uhr (leicht genervt, Enkelin schon wieder nicht da am Geburtstag), Freundin Britta von 09.32 Uhr (hatte vermutet, ich hätte frei genommen), 17.15 Uhr: jemand legt direkt wieder auf (wahrscheinlich auch genervt, weil Geburtstagskind nicht da)
18.37 Uhr: Freundin Gudrun kommt vorbei, wir trinken schon wieder Sekt
18.55 Uhr: Anruf Sepp

19.06 Uhr: Mail von Ex-Kollegin aus Osthessen-Zeiten. Mit Fotos von ihren Kindern und ihrem Knusperhaus
19.13 Uhr: Martina ruft an, singt, glückwünscht
19.17 Uhr: Erfti ruft an. Auch Kongratulationen.
Hach, ist das schön.
19.25 Uhr: Bruder kommt, bringt u.a. Svarowski-Pflaster als Geschenk. Vornehm geht die Welt... und so. Später diskutieren wir, ob man sich ein solches Pflaster sogar über einen Pickel mitten im Gesicht kleben würde. - Mehr Sekt.
19.58 Uhr: Timo, bester Bruderfreund, kommt. Wo ist der Sekt? Und: Schnell die Pizza-Happen aus dem Ofen nehmen.
20.00 Uhr: Eltern arrive. Bringen Blumen, Geschenke, gute Laune. Noch mehr Sekt.
21.17 Uhr: Prominenz! Prominenz auf meinem Mobiltelefon! Schulfreundin Dunja SMSst. Höhö.
21.38 Uhr: Oma Vera ruft an. Bis Sonntag dann!
21.47 Uhr: Freundin Ellen klingelt auch noch mal durch. Nett!
23.36 Uhr: Alle Gäste weg. Jetzt endlich Zeit, die beiden Geburtstagskarten zu öffnen: Danke, Tante Rita, danke nach Fulda, liebe Lieblings-Ex-Kollegin Antje!

Am Tag danach

08.15 Uhr, Frauenarzttermin. "Oh, Sie hatten ja gestern Geburtstag. Glückwunsch! Haben Sie denn gefeiert?" Ja, schon. Hauptsächlich habe ich mich aber damit beschäftigt, eine angeberische Liste zu führen, wer mir alles gratuliert hat :-)
Aber nur, weil ich's so nett finde, dass so viele Menschen an mich denken!

Danke!

09 Dezember 2007

Den Kopf verdreht?

Das darf man eigentlich keinem erzählen, was mir heute passiert ist. So doof sind sonst nur Männer...
Da geh ich die Straße entlang, als mir auf der anderen Straßenseite ein Mann entgegenkommt. Ich gucke... und gucke... und gucke ihm hinterher... und drehe den Kopf noch weiter... und... RUMMMMMMS! Ganz klassisch den Laternenpfahl gerammt. Mit Karacho. Volles Rohr davor, dass die Kniescheibe scheppert. Der Kopf ging glücklicherweise schräg an dem Pfahl vorbei. Trotzdem: Ganz schön deppert. Ganz schön peinlich. Ganz schön aua.
Aber auch: Ganz schön lustig, wenn man mal so drüber nachdenkt, wie das ausgesehen haben muss. Und: Ich bin auch hier nicht allein.

06 Dezember 2007

Geschichten aus dem Reich der Mitte

Über Ordnung in der Wohnung haben die Menschen unterschiedlichste Vorstellungen. Zwischen denen, die Heulkrämpfe anlässlich eines dort nicht hingehörigen Wassertropfens auf der Küchen-Arbeitsplatte bekommen, und jenen, die man getrost in die Messie-Schublade stecken kann (wenn sie noch zu geht), liegen Welten.
Ein junger Mann in meiner näheren bis nächsten Umgebung (geografisch wie gefühlsmäßig) hält es nun eher so, dass Abendessensteller gerne mal bis übermorgen auf dem Schlafzimmerboden stehen bleiben dürfen, dass Schokoladennikoläuse auch den Sommerferienanfang in NRW erleben dürfen, und dass hinter der "Was ist dreckig, was ist sauber"-Zuordnung der in der Wohnung befindlichen Wäschestücke eine geheime Systematik steckt, die nur der Besitzer selbst kennen darf.
Dieser junge Mann - nennen wir ihn Klaus - ist nun befreundet mit einem weiteren, etwa altersgleichen Mann. Nennen wir diesen Tommi. Tommi nun verbrachte zuletzt mehrere Nächte pro Woche in der Wohnung seines besten Freundes Klaus. Woraufhin Klaus in meiner Gegenwart mehrfach nörgelig aufseufzte: Der Freund habe es nicht so mit dem Aufräumen und Mit-Anpacken in der Wohnung, fühle sich kaum für Recht, Ruhe und Ordnung verantwortlich.

Einige Zeit später gastierte Tommi für einige Tage in meiner Wohnung. Klaus' Beschwerden sah ich in meinen Gefilden jedoch nicht bewahrheitet. Vorsichtig, aber nicht weniger ausdrücklich lobte ich gegenüber Klaus den Ordnungssinn Tommis. Ja-ha, das sei ja mal klar und erklärbar! Bei mir würde sich Tommi ja auch zusammenreißen!, hieß es da relativierend.
Gleichzeitig fragte ich Tommi vorsichtig, wie hoch er denn den Hang zum Chaos bei Klaus einschätze. Ohne seinem besten Freund zu nahe zu treten, deutete er doch an, dass die Unaufgeräumtheit der Wohnung überdurchschnittlich sei, ja sogar leichte Ungemütlichkeits-Empfindungen seinerseits hervorrufe.

Jetzt bin ich selbt ganz durcheinander. Was stimmt denn nun?
Lassen wir die Suche nach der Lösung. Die Wahrheit, sie wird, wie so oft im Leben, vermutlich irgendwo in der Mitte liegen.

Freunde fürs Leben

Der ADAC und ich - eine lange, tiefe Freundschaft....
Gestern nach der Arbeit, als ich innerlich mit mir rang, ob ich nun schwimmen gehen wollte - was Autobenutzung notwendig gemacht hätte - oder lieber eine Runde laufen. Nieselregen entschied für mich und das Indoor-Wasser. Denk ich noch so bei mir: "Wow, heute ist Mittwoch und ich habe seit Sonntag das Auto nicht mehr bewegt - nennt mich CO2-Spar-Queen!" Setze mich ins Auto und merke beim Rückwärtsanfahren, dass es nicht so recht geht. Das kenn ich doch?! Das hatten wir doch schon mal? Da ist wohl wieder die Bremse festgerostet, über die drei Tage Stillstand? Einmal kräftig angefahren, dann löst sich das meist.
Diesmal nicht.
Diesmal fetzte irgendwas ab, das Rad drehte nicht mehr richtig, irgendwas schepperte.
Ich habe dann das Auto lieber wieder eingeparkt, bin doch laufen gegangen (Nieselregen hatte mittlerweile aufgehört), und heute Morgen hat der freundliche, langjährige ADAC-Freund mein treues Autochen abgeholt. Braves Auto, das nur kaputt geht, wenn man am nächsten Tag ohnehin frei hat!

Edit: Aber muss das denn gleich 400 Euro kosten, die Bremsbelege oder -blöcke und irgendwelche Rad-Zylinder zu erneuern? Und: Nein, auch der Werkstattstandardspruch: "Autofahren ist halt teuer!" tröstet mich nicht. Ich glaub, ich wünsch mir zu Weihnachten Geld ...

05 Dezember 2007

In der Weihnachtsbäckerei...

Heute Morgen noch in meinem E-Mail-Postfach - jetzt auf den Blechen zum Auskühlen. Bitte schön: Makarski rafioli - vom Teigkloß zum Plätzchen.

Foto 1: Ich bin 75o g Mehl, 4 Eier, 2 Eigelb, 2 Löffel Zucker, Salz und 220 g Butter.

"Teig ein bisschen ruhen lassen (zum Beispiel Kaffee trinken)" heißt es im Rezept. Ich bin joggen gewesen - funktionierte auch!






..."dünn ausrollen, Kreise mit einem Glas ausstechen"...











Füllung: "einfach alles mischen". Auch die zwei Löffel Maraskino (Kirschlikör - Original-Import!).


















"Füllung in die Mitte und falten wie Ravioli"













"20 Minuten bei 180 Grad backen"













Und: mmmh!

Sretan Bozic!

Schönster Verschreiber des Tages, ach was, der Woche, des Monats: "Wenn etwas schiff geht, ruf S.O.S.!" (Schreibt die netteste Kroatin der Welt in einer Mail, der kroatische Plätzchenrezepte angehängt sind.)

Tränen der Rührung bei der Lieblingskollegin und mir auch im weiteren Verlauf der Plätzchenrezepttexte.
Zum Beispiel, wenn da steht: "2 Eier, Zucker, Vanilla-Zucker, Salz - alles reintun. Gut behandeln, dass der Teig glatt wird."

Oder: "Wir Kroaten benutzen immer Schnaps. 'Wann', fragst du dich!? Am Ende, wenn die Kuchen fertig sind. Dann einfach in Schnaps eine Seite reintun und dann in Zucker. Das gibt guten Geschmack und Zucker klebt sich besser drauf."

Oder aus der Zutatenliste für "Makarski rafioli":
"Fühlung:
500 g gemahlene Mandeln
500g Zucker
2 Löffel Maraskino
die Zitrone Haut (wie nennt man das?)
2 Löffel Butter
3 Eier
2 Eierweiße
ein bisschen Zimt
ein bisschen Schokolade kann auch rein gehen"
Dann der Hinweis, alle Zutaten zu mischen und den "Teig ein bisschen ruhen lassen (zum Beispiel Kaffee trinken)".

Oder "Bobici" ("Rezept läuft so"): "...Mandeln kurz braten und dannach sie klein machen (nicht mahlen)." Dann stellt man den Teig her und arbeitet wie folgt weiter: "Mit den nassen Händen langen Spieße machen; in kleine Stückchen schneiden und davon kleine Kugeln machen. Die Form mit Butter oder Öl 'eincremen' und die Kugeln drauf legen. Alles muss 3 Stunden im Ofen sich trocknen auf 50 Grad."

Danke, L.! You made my day. So nett. Ich bin zutiefst erfreut.

04 Dezember 2007

Nachtrag

Es hört gar nicht auf. Jetzt rief eben noch jemand von der Versatel an und entschuldigte sich quasi persönlich bei mir: Er habe gestern frei gehabt und wollte jetzt dann aber doch noch mal nachfragen, was mit meinem Telefonanschluss sei. Er sei nämlich der Eskalations-Beauftragte. Alles klar, alles roger.
Schöne Woche noch.
Jetzt ist aber auch gut!

Carepaket

/Flüstermodus on/
Aufgrund zahlreicher Nachfragen hier die frohe Kunde: Ja, ich werde ein Exemplar der zweiten Benedikt-Enzyklika "Spe salvi" kaufen. Warum? Weil "Spe Salvi" (zu Deutsch: "Durch Hoffnung sind wir gerettet") mein Motto des Monats wird.
Ich will nicht so laut schreien (daher: Flüstermodus), aber gestern funktionierte schon mal das Telefon. Und heute wohl auch der DSL-Anschluss.
Überhaupt werde ich gerade mit einem Rundum-Sorglos-Paket der Versatel und der T-Com beglückt: Gestern um 11.38 Uhr (ich sag' nur: "zwischen 8 und 12") ruft ordnungsgemäß der vor meiner Tür stehende T-Com-Techniker an und verschafft sich nach bewährtem Prinzip Zugang zur rückwärtigen Hausfassade, repariert die Leitung, ruft zur Kontrolle mich noch mal an, um Bescheid zu sagen, dass das Telefon funktioniert.
Zwei Stunden später wieder ein Anruf: "Wir (wir!) stehen hier vor Ihrer Tür und wollen Ihren Telefonanschluss reparieren!" (leicht vorwurfsvoller Unterton inklusive). "Guter Mann, ich will nicht kleinlich sein, aber Sie sind a) zu spät ("zwischen 8 und 12"!??) und b) war vor zwei Stunden schon Ihr Kollege vor Ort und hat alles repariert."
Abends auf dem Rückweg von der Arbeit: Die Versatel ruft an. Ob denn alles in Ordnung sei mit dem Telefonanschluss, will der besorgte Mann wissen. Ja, danke der überaus freundlichen Nachfrage, alles roger. Nur das DSL-Lämpchen leuchtet nicht. "Okay. Darf ich Sie morgen deswegen noch mal anrufen?"
Heute Morgen, auf dem Weg zur Arbeit, kurz nach acht: Die Versatel ruft an. Ob mein DSL funktioniere? Nein, leider nein. Ob ich zu Hause sei? Nein, leider nein. Ja, aber er habe sich schon drum gekümmert und da etwas umgestellt. Jetzt müsse es eigentlich funktionieren.
Was heute Abend zu beweisen ist. Ich bin aber - siehe oben - ganz optimistisch. Spe Salvi halt.
/Flüstermodus off/

03 Dezember 2007

Deutsche Weihnachts-Traditionen

Es begibt sich aber jedes Jahr an einem Sonntag vor Weihnachten, dass die Patenkinder meines Patenonkels plus die Pateneltern seiner Kinder plus die dazugehörigen Familien sowie Partnerinnen und Partner und ähnlicher Anhang sich zum so genannten "Patentreffen" versammeln.
Neben einem leckeren Brunch-Buffet gehört zu diesem Termin unverrüttbar das Absingen von Weihnachtsliedern. Neu Hinzukommende fremdeln bei diesem Programmpunkt gern mal ein wenig, Pubertierende fühlen sich eine Weile lang zu cool für derlei Bräuche, können aber auf Dauer nicht anders als mitzumachen, denn hier gilt das Prinzip: Mitgehangen, mitgesungen.

Regel Nummer 1:
Jeder wünscht ein Lied, wobei in der Wünsch-Reihenfolge entweder - wie bisher - nach Alter vorgegangen wurde; von Jung nach Alt Älter. Erlaubt sind - wie das diesjährige Treffen bewies und bewährte - auch Abweichungen, etwa das Wünschen nach Abfolge der Geburtstage im Jahresverlauf (also: die Januar-Geborenen wünschen vor den Februar-Geborenen). Schwierigkeit: Dreifach-Geburtstags-Ballung am 8. Mai. Auch das Hilfs-Kriterium "Ladies first" half hier nicht weiter - es waren drei Männer. Friedlich, wie es sich für Weihnachten gehört, einigte man sich so.

Regel Nummer 2: Die Liedhefte mit großer Schrift werden der Eltern-Generation vorbehalten. Die jungen Leute können sehr gut auch die 8-Punkt-Version lesen. Für alle gilt: Bei Ansage eines Liedes laut und deutlich den Titel und die Seitenzahl nennen. Die Liedhefte sind im Anschluss an das Sing-Happening wieder abzugeben und keinesfalls zu entwenden. Schließlich soll die Runde auch im kommenden Jahr noch funktionieren und der Ausrede "...kann die Texte nicht" von vornherein ein Riegel entgegengehalten werden können.

Regel Nummer 3:
Es werden stets sämtliche Strophen eines Liedes gesungen. Ja, auch dann, wenn einem bei "Es kommt ein Schiff geladen" schwer ums Herz wird und die Stimme in ungekannte Tiefen gedrückt wird. Und: Ja, auch wenn es elf Strophen sind, so wie bei der extended version von "Es ist für uns eine Zeit angekommen", die uns sage und stoppe 5:36'90 Minuten gekostet hat. Aber wer hätte sonst gedacht, dass es eine Strophe gibt, in der es heißt: "|: Es war kein Raum in der Herberg zu finden, es war kein Platz für arme Leut. :| In dem Stall bei Esel und Rind / kam zur Welt, kam zur Welt, / kam zur Welt das heilge Kind." Sehr schöne Liedgutstrophentextkenntnis-Erweiterung!

Regel Nummer 4:
Nach Möglichkeit sind die Weihnachtslieder klanglich zu untermalen. Dazu gehört das Dingeln einer Glocke bei "Jingle Bells", "Kling Glöckchen" o.ä. In Ermangelung von Glocken für jeden kann auch ein Kaffeelöffel vor das Sektglas ge-ping!-t werden oder die Kuchengabel auf den Teller gedongt werden. Besonders gern gesehen/gehört: Der Einsatz einer "Zweiten Stimme" (vgl. "...sti-hi-ll uuuund staaa-ruht däär Seeeee..."). Vor allem von der jüngeren, alberneren Generation praktiziert: Rap-Einschläge, etwa "Morgen kommt der Weihnachtsmann - kommt mit seinen Gaben - yo, man!" Auch gern zur musikalischen Dekoration eingestreut: "Hey"- und "Ho"-Rufe, etwa in "Go, tell it on the mountains".

Regel Nummer 5:
Der nötige, dem festlichen Anlass angemessene Ernst ist beizubehalten. Kindisches Kichern, etwa wegen des aus heutiger Sicht antiquiert oder gar grammatikalisch falsch erscheinenden "Wie soll dem Kind sein Name sein? Kyrieleison!" bei "Maria durch ein' Dornwald ging", ist zu unterlassen. Auch nach der Strophe "Was kriegt das Kind zum Patengeld? (...) Den Himmel und die ganze Welt, / Das kriegt das Kind zum Patengeld!" zu ergänzen "Oder vielleicht wenigstens n Lottoschein?" ist nicht für alle so lustig.

Regel Nummer 6: Neue Mitglieder in der Runde - diesmal: die Geschwister des in diesem Sommer mit der Gastgeberin verheirateten Ehemannes A. - sind dann besonders herzlich willkommen, wenn sie gesangliche Zusatz-Kompetenzen mitbringen. Diesmal wurde neu in den Kanon aufgenommen: "Wer klopfet an?" ("O zwei gar arme Leut! - Was wollt ihr dann? - O gebt uns Herberg heut!") - nur echt mit Männer-Frauen-Wechsel-Gesang und entsprechend insbrünstig-abweisenden Tonfall bei Versen wie "Nein, nein, nein, es kann nicht sein, / Da geht nur fort, ihr kommt nicht 'rein." oder "O öffnet uns das Haus! - Da wird nichts draus."

Regel Nummer 7: Richtig schwer ist gerade gut genug. Also: "In Dulci Jubilo" mindestens in der teils lateinischen, teils deutschen Version, besser noch in der komplett lateinischen: "In dulci iubilo / cantate domino / nostri cordis gaudium / in praesaepio / et fulget ut lux solis / in matris gremio..." Konzentration bitte auch bei der deutschen Version von "Jingle Bells": "...und jetzt geht's über den Bach, / ist das Eis auch nicht zu schwach / Doch das andre Ufer ist erreicht, / heute fühl'n wir uns so leicht. / Jingle Bell, Jingle Bells, heller Glockenklang..." (Und bitte dabei nicht ins Stolpern geraten!)

Regel Nummer 8: Ende der chormusikalischen Runde ist erst, wenn alle Stimmbänder durch sind, jeder einmal gewünscht hat und die Bescherungs-Geschenke schon von allein aus den Klappkisten und Körben hüpfen.

Daumen! Drücken!

Bitte alle Mann die Daumen drücken! Der Mann von der T-Com ist da! Er hat angerufen! Zwischen 8 und 12, wie verabredet! Er hat Kabel dabei! Er ist willens, die Leitung zu reparieren!

*träller* There is a light at the end of the tunnel... *tirilier*