29 Januar 2007

Der coolste Job der Welt

Kurzer Ausflug (Wecker: 4.25 Uhr, Ankunft: 9.32 Uhr, Ab-Rückfahrt: 16.13 Uhr, Haustür wieder aufgeschlossen: 19.53 Uhr) nach Brüssel heute, wegen LLP-Info-Days. Beeindruckendes Gebäude, beeindruckendes Setting (per Videobeamer übertragene Bilder des jeweiligen Redners auf Großbildleinwand, Laptop-Buchsen an jedem Zuhörer-Platz etc.) und eine beeindruckende Menge an türkischen Menschen aus ganz Europa in der Participants-Liste. Am beeindruckendsten aber war die Dolmetscherin, die mit gnadenlos gelangweiltem Gesichtsausdruck in ihrer gläsernen Sprecherkabine ihre Sätze ins Headset schnodderte, zwischendurch Bonbondosen aus ihrer Plastiktüte holte, sie schüttelte, ob noch was drin sei - alles natürlich immer schön in Mikro-Nähe -, und das leere Teil - ebenfalls bei eingeschaltetem Übertragungs-Medium - in den - ebenfalls leeren; doing! - Blech-Abfalleimer ballerte. Zwischen zwei zu übersetzenden Sätzen genervtes Schnaufen, bei dem wir aus unseren Kopfhörern zwischen den Zeilen deutlich lesen/hören konnten "Boah, gibt es etwas Langweiligeres als diese Info-Tage für EU-Bildungsprogramms-Bewerber?". Und wir sind uns sicher: Das, was sie da vor sich hingekritzelt hat - selbstverständlich während des Translatens -, das waren Kreuzworträtsel!
Sollten wir jemals in Ehrfurcht vor diesem eine nahezu unmenschliche Konzentration verlangenden Job erblasst sein - forget it.

27 Januar 2007

So macht das keinen Spaß

Mit Geduld und Spucke fängt man manche Mucke. So viele Mücken gibt es derzeit nicht zu fangen. Mäuse übrigens auch nicht, if you know what I mean and verdien.
Natürlich muss sich das alles erst einspielen auf der kräftegebündelten alten/neuen Arbeitsstelle. Kann ja auch mal passieren, dass das Bild, das ich vergangene Woche Freitag gemacht habe, bis heute nicht gedruckt wurde. Es wird auch sicher bald so sein, dass man mir zusätzlich zum bloßen Termin, den ich erledigen soll (Neujahrsempfang der CDU), auch noch die kleine, aber feine und nicht ganz unerhebliche Zusatz-Info (Philipp Mißfelder kommt) gibt. Ich kann auch damit leben, dass ich morgens um 10 Uhr den ersten Termin in Marl habe (siehe Foto) und den nächstens erst wieder abends um 19 Uhr in Erkenschwick. Sicher wird es auch in Kürze nicht mehr passieren, dass ich mit dem Auftrag "Text und Foto, bitte" losgeschickt werde, dann - nun schon zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen - aber auf dem Termin den diensthabenden Fotografen treffe und doch nur "Text, bitte" mache. Aber so langsam frage ich mich, ob die - warum auch immer gestellte - Frage "Sind Sie von der kleinen Zeitung?" heute Morgen auf dem IGBCE-Bezirks-Neujahrsempfang nicht doch - wenn auch vermutlich unbeabsichtigt - eine ganze Menge Wahrheit enthält. Auch wenn auf dem Titel "Deutschlands größte Regionalzeitung" steht. Abbestellen und kündigen sind nämlich die Worte der Stunde und in aller Munde.

21 Januar 2007

Uncool?

Ein bisschen seltsam, nicht gerade angemessen für einen Menschen meines Alters und auch uncool fühlt es sich an, den Samstagabend "Wetten dass"-guckend zu verbringen.
Noch seltsamer, unangemessener und uncooler ist es, schon vor dem Ende von "Wetten dass" ins Bett zu gehen.
Und wenn man dann vor dem Einschlafen (um 22.32 Uhr) im Radio einen Beitrag dazu hört, welche Ausgeh-Anzieh-Klamotten angesagt sind oder "gar nicht gehen" (Leopardenmuster? Leggins?), dann kommt man sich aber echt wie Omma vor.

Macht nix. Ich war wunderbar ausgeschlafen heute Morgen.

18 Januar 2007

Kyrill

Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da
Er bringt uns Wind, hei hussassa!
Schüttelt ab die Blätter,
bringt uns Regenwetter.
Heia hussassa, der Herbst ist da!

Funktioniert mit "Januar" ganz genauso. Heute Orkanwarnung dank "Kyrill" (ausgesprochen: [kirill]; Wetterpaten - das kostet 199 Euro pro Tief - sind Nadja, Boris und Rumen). Das Dekanat der Uni macht deswegen um 14 Uhr die Schoten dicht. Gerüchte auf dem Flur, die besagen, die Bahn stelle alle Züge ein. Meteorologen rufen dazu auf, zu Hause zu bleiben. Schulen können ab der vierten Stunde schließen.
Das nennt man dann wohl "sturmfreie Bude".

edit:
Sagt der "Funkhaus Europa"-Moderator Joachim Deicke am Ende der Sendung "Mondo": Tja, meine Damen und Herren, es soll stürmisch bleiben. Könnte gut sein, dass Sie heute Abend nicht fernsehen können, weil der Orkan Antennen und Satelliten-Schüsseln weggerissen hat. Hören Sie dann doch lieber Radio!" Genau. Weil Radio, das kommt aus der Steckdose und nicht aus der Antenne oder aus dem Funkmast, ne?!

17 Januar 2007

Bauz

Ich will mich nicht an Frau von der Leyens Füße heften und auch keinen weiteren Thread der ausgesaugten "Müssen/dürfen/wollen Akademikerinnen Kinder kriegen?"-Debatte aufmachen.
Ich will auch gerne milde darüber hinweglächeln, wenn mich das mit mir im Zugabteil sitzende dreikäsehohe Blag mit nur vom Luftholen unterbrochener Lärmsprechschreikulisse ("Papa guck mal, ein Zug!" Ach nee?! Ein Zug? Im Bahnhof Wuppertal-Oberbarmen? Wie kommt denn der da hin? - Es ist dem hier angesprochenenschrieenen Papa nicht so recht verübeln, dass er sich lieber mit seinesgleichen unterhält, als dieser - Achtung, Schenkelklopfer-Alarm - bahnbrechenden Beobachtung mehr Aufmerksamkeit zu schenken als nötig. "Papa, ein ZUUUUG!" Papa quatscht weiter. "PAAAAAPAAAAA!!! GUCK! DOCH!! MAL!!! EIN ZUUUUUUUUUUUUG!") äußerst unsanft daran erinnert, dass jetzt die Tageszeit angebrochen ist, in der man wach sein muss.
Aber: Kinderliebe und -wünsche hin oder her, manchmal ist einfach Schluss mit lustig und mit der Nachwuchs-Toleranz.
Heute auf der Rolltreppe im Elektronik-Kaufhaus stehe ich hinter einer dieser "Ich bring' Kind und Karriere nämlich doch unter einen Hut"-Mamis samt etwa 4-jähriger Tochter. Beim Auf-die-Rolltreppe-Treten denk' ich noch so: "Muss man auch erstmal lernen, als Kind: auf die Rolltreppe kommen und die Balance halten." Am Ende der Treppe war's dann doch passiert. Bauz, macht das Mädchen. Ich spule in Windeseile im Kopf die jetzt zur Auswahl stehenden Handlungsalternativen durch - Hechtsprung drüber hinweg Richtung Kaffeemaschinen-Regal, Nothalt auslösen, hysterisch nach dem Kaufhausdetektiv oder ähnlichem Hilfe-Personal rufen - und entscheide mich dann, die wenigen Quadratzentimenter zwischen Rolltreppen-Ende und gebauztem Kindelein für einen Nothalt meiner Person zu nutzen. Ich will gerade denken "Hey! Zielgerechter gelandet als damals beim silbernen Bundesjugendspielsportabzeichen in der dritten Klasse!", da raunzt mich die Mutter in Begleitung einer sprühend-zornigen Blicksalve an: "So geht das aber nicht!"
Häh? Wie meinen? Was geht so nicht? Die Benutzung von Rolltreppen ist kinderlosen Frauen erst erlaubt, wenn kinderhabende Frauen sicher eine Etage höher gelandet sind und eventuell "bauz" gemacht habende Kleinkinder von Schrammen, Schreck und Tränen befreit haben? Oder: Im Falle eines am Ende einer öffentlichen Rolltreppe fallenden Kindes sind nachfolgende Einzelpersonen dazu verpflichtet, ohne Rücksicht auf Leib, Leben und Flensburger Verkehrssünder-Kartei zum Rolltreppengeisterfahrer zu werden, auf dem Absatz kehrt zu machen und gegen den Roll-Strom wieder zurückzuwetzen, in der Hoffnung, schneller als die Elektronik zu sein und so verständnisvolle wie umsichtige und bewegliche Mit-Rolltreppenfahrer hinter, respektive dann vor sich zu haben? Oder wäre es genehmer gewesen, ich hätte mich gleich in Luft aufgelöst?
Nach der hat die wütende Mutter dann nämlich nur noch geschnappt. Aber auch nichts mehr zu sagen gewusst.
Herrje. Und da diskutieren sie sich die Köpfe heiß über kostenlose Kitaplätze oder Personalverstärkung für die Jugendämter. Bringt erstmal diesen Müttern bei, wie sie ihre Kinder vor bösen Rolltreppen-Attentäterinnen schützen.

P.S.: Ich will wirklich keinen weiteren Von-der-Leyen-Thread, aber ein ganz interessanter Beitrag zum Thema von Claudia Rusch findet sich im Chrismon 9/2006, der hier zitiert ist.

16 Januar 2007

Ich auch!

"Kopfüber im Container" heißt es heute in der Zeitung, und darunter: "Auf der Suche nach der verloren gegangenen Kosmetiktasche seiner Freundin ist ein 23-jähriger Bochumer kopfüber in einem Altkleidercontainer stecken geblieben. (...) Der Mann musste mit Schneidwerkzeugen von der Feuerwehr aus seiner Notlage befreit werden."
Den jungen Mann werde ich mir schnappen! Ich trauere jetzt noch meiner im Sommer 2005 verloren gegangenen Kosmetiktasche hinterher: Das Make-up darin war teuer und noch halbvoll, der Mascara meine Lieblings-Wimpertusche und die Farbe des Lippenstifts wird heute nicht mehr produziert.

13 Januar 2007

Tannengaraus


Ja, ist denn heute schon Weihnachtsbaumentsorgungstag?

Sieht ganz so aus.

11 Januar 2007

Schwärmereien in Web-2.0-Zeiten

Neulich im Büro festgestellt: Die Zeiten ändern sich. (Ach ja?!)
Versuchte man früher seinem Schwarm näher zu kommen, indem man ihn anrief und schnell wieder auflegte, sobald er (oder seine Mama oder Papa oder Schwester oder Bruder) sich meldete (geht heute nicht mehr: die Rufnummernübermittlung würde einen ja sofort entlarven), so googelt man heute eher den Angehimmelten. Und anstatt wie damals heimlich (?) an seinem Haus vorbeizufahren, besucht man neuerdings das Haus, in dem er wohnt, per Google Earth.
Seien wir ehrlich: Weiter bringt und brachte einen weder das eine, Damalige, noch das andere, Heutige.

Murphy ist schuld

Wie war das noch? Wenn die Waschmaschine kaputt geht, kann man quasi die Uhr danach stellen, dass bald auch die Spülmaschine durchbrennt.
Die beiden tun noch ordnungsgemäß ihren Dienst. Aber was bedeutet bloß diese orange Leuchte in meinem Auto-Cockpit (es ist jedenfalls NICHT die Lambda-Sonde, wie der Autohändler meines Vertrauens heute in mehrstündiger Diagnose-Arbeit feststellte)? Und warum denkt die Tacho-Nadel, sie müsse einem Lämmerschwänzchen Konkurrenz machen? Und: Kühlschrank, hey, ich brauch' dich noch! Ich kauf dir gerne eine neue Glühbirne, aber dafür willst du bitte weiterhin kühlen, ja?

Memo an mich selbst: Nicht so schnell wieder zur Schwanenkampstraße fahren.

10 Januar 2007

Falsch

Erkenntnis des heutigen Tages: Fast genauso schlimm wie mit dem falschen Bein aufzustehen ist, mit dem richtigen Bein falsch in den Schlüpfer zu schlüpfen.

Es denke sich, wer mag, seinen Teil, bitte.

06 Januar 2007

Selten dämlich

Ich gehöre ja zu der Sorte Mensch, die Parkscheinautomaten gerne ignorieren. Weil eine Rechnung nach Adam Riese ergibt, dass man bei einem durchschnittlichen Einwurf von 1 Euro pro Parken jedes sechste Mal erwischt (=Knöllchen kriegen) werden kann und immer noch günstiger bei wegkommt als bei legalem Bezahlen des Parkplatzes. So funktionierte das seit Monaten, und die 1-zu-6-Quote hatte ich um ein Mehrfaches wettgemacht. Neulich hatte ich dann - nach Ewigkeiten des Nicht-Zahlens - wirklich mal ein Knöllchen über 5 Euro. Okay, dann wird an dieser Stelle - dem Kaiserwall in Recklinghausen, wo ich künftig öfter parken werde und muss - vielleicht tatsächlich oft k0ntrolliert, dachte ich mir, und warf brav den Höchstbetrag von einem Euro in den Parkticketautomatenschlund.
Autotür zugeworfen, Kameratasche umgehängt, Wasserflasche unter den Arm geklemmt, Jacke zugeknöpft, Portemonnaie, Autoschlüssel und so in der Handtasche verstaut, rechts und links geguckt und über die Straße und weg.
Einige Stunden später (kurz zuvor noch zu S. gesagt: "Jetzt hab ich bestimmt wieder n Ticket, weil ich ne Viertelstunde zu spät zum Auto komme!") Blick unter den Scheibenwischer: KNÖLLCHEN! Hey, bitte, ich hab doch bezahlt! Ich hab einen Parkschein!!


Dumm nur, wenn man den in die Handtasche steckt und mitnimmt, anstatt ihn ordnungsgemäß aufs Armaturenbrett zu legen. Aaaaaarrrggghhh!

03 Januar 2007

Gmail goes Gammelfleisch

Kann mir mal einer erklären,was mir mein Gmail-Postfach da für ein AdWord serviert? Was in aller Welt soll ich mit einem Dönertier? Und vor allem mit einem "brontal krassen"? Da ist wohl jemandem das Gammelfleisch zu Kopf gestiegen.

edit: is schon klar, Erkan und Stefan lassen grüßen.

Daten des Jahres

Das Jahr 2007 ist jetzt 3 Tage alt. Davon habe ich 1 gearbeitet. Einige Daten, die diesen Arbeitstag illustrieren:
  • 267 Mails in meinem Postfach (seit vor Weihnachten)
  • davon nicht Spam: 17 (merke: Spammer feiern kein Weihnachten)
  • Anrufe: 1 (ehrlich gesagt: er war undienstlich)
  • Stunden, bis es warm wurde in der Hütte: 4,5 (hier wurde wohl tüchtig die Heizschraube heruntergedrosselt. Ist ja richtig - wenn keiner im Hause ist. Wo kämen wir da hin, wenn wir die Studiengebühren dafür ausgeben müssten, Emissionsrechte dazuzukaufen.)
  • aufgegessene Schokostückchen: 3 (Adventskalender ist ja so 2006!)
  • gelesene Seiten EU-Antrags-Anleitung: 73

Ich fand's nicht schlecht. Für den Einstieg...

02 Januar 2007

Berlin!

Eines der besten Silvesters der letzten Jahre erlebt, meilenweit. Überhaupt: Die Hauptstadt überzeugt. Immer wieder (Foto: ddp, via spiegel-online). Weil in Frauenhotels zwar gerne Lesben absteigen, die Dachterrasse bei feuchter Witterung glitschig ist, aber dafür man spottgünstige Zimmer zu viert bewohnen kann und nur wenige Schritte aus dem Haus laufen muss, um a) auf dem Ku'damm zu sein oder in die U-Bahn-Station Konstanzer Straße zu fallen. Außerdem: Berlin ist full of Sushi-Buden, und die haben ziemlich alle Happy Hours und/oder 50 Prozent Rabatt. Und das ganz ohne Haken. Da kann man schon mal einen Abend stäbchenhantierenderweise verbringen, bevor man in den Zwiebelfisch übersiedelt, am Savignyplatz, in Charlotteburg, was eigentlich der langweiligste Stadtteil ist, weil hier nur reiche Witwen wohnen, aber uns gefiel's.
Zweiter Tag: Ku'damm-Schlender, Gedächtnis-Kirche, Neues Kranzler Eck, Anstoßen mit K.s Eltern auf das Wohl der Geburtstag habenden Mutter ("Hä!? Du bist doch in Köln!"), dann East-Side-Gallery und später ausgiebig durch Kreuzberg. Bald werde ich dort in einem Stadtteil-Migranten-Projekt arbeiten, idealerweise im Haus Bethanien, dort, wo am 1. Mai gerne mal die Unruhen sind. Aber sonst: Außer Dortmund kommt eigentlich nur Kreuzberg als Wunsch-Wohnort in Frage. Aber bitte Kreuzberg 36, wegen der Türken-Quote. Und wegen der Roten Harfe, dem Silvesterabendessensziel. Ein-/viermütiger Beschluss: Nächstes Jahr - Gattin sein! Großes Gekicher, leckeres Essen, noch größere Diskussionen, wohin die Silvesterreise weiter geht - nach Prenzlauer Berg, zur Schönhauser Allee, an den Lehrter Bahnhof oder zu den Scissor Sisters am Brandenburger Tor oder doch zum Alex?! Vier Mädchen, vier Meinungen, müde Füße, der Wunsch nach Tanz, nach keinen Eintritt zahlen müssen, nach nicht Schicki-Micki, aber auf keinen Fall um 12 Uhr im Bus sitzen. Da gelang. 12 Uhr standen wir mit einer Flasche Prosecco Unter den Linden, es regnete nicht, Angie zündete unser/ihr/des Steuerzahlers Feuerwerk über dem Reichstagsgebäude, K. wurde spontan zur Heldin, weil sie den einzigen Mann unter den Hunderttausenden auftat, der einen proseccokorkengeeigneten Korkenzieher in der Tasche hatte, es gab Marzipan-Schweinchen für alle und die Stimmung war 100 Prozent.
Zweitausendsieben, so kannst du weitergehen!